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Ein frivoler Plan

Ein frivoler Plan

Titel: Ein frivoler Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bronwyn Scott
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ihr verschwiegen.
    Ungeduldig tappte Julia mit dem Fuß und zog eine Braue hoch. „Du kannst anfangen.“
    „Warum sollte ich überhaupt davon erzählen?“, widersprach Paine. Er hatte nur selten mit irgendwem über die Vergangenheit geredet, und jetzt würde er es zweimal kurz hintereinander tun – erst mit Peyton und nun mit Julia.
    Julia kniff die Augen zusammen. „Du sollst mir davon erzählen, damit ich entscheiden kann, ob ich möchte, dass du dich in meine Angelegenheiten einmischst.“
    Paine hätte sie damit geneckt, hätte sie nicht so ernst ausgesehen. „Einmischung ist es also, ja?“
    „Ja. Einmischung. Das war am Anfang mein Problem, und das ist es immer noch, obwohl die Dinge, mit denen ich es zu tun zu haben glaubte, sich inzwischen etwas geändert haben“, beharrte Julia. „Ich selbst bestimme, wer in meinem Leben etwas zu sagen hat.“
    „Dann solltest du dich für mich entscheiden. Du wirst mich noch brauchen.“ Paine sprach jetzt ebenso deutliche Worte wie sie.
    „Dann überzeuge mich davon.“ Julia lehnte sich zurück und verschränkte die Arme, eine deutliche Botschaft an ihn, ihrer Bitte auf jeden Fall nachzukommen.
    Einen Moment lang wirkte sie weicher, wie die Julia, die er am liebsten mochte – die Julia, die unter ihm auf der Picknickdecke geseufzt hatte, die glaubte, er könnte Drachen töten, die ihm seinen geheimen Frieden brachte. „Komm schon, Paine, wie schlimm kann es schon sein?“
    Dabei musste er lächeln. „Ganz schön schlimm, Julia.“
    „Lass mich das beurteilen.“ Sie beugte sich vor, gab ihm ihre ungeteilte Aufmerksamkeit.
    Paine holte tief Luft. „Ich war ein ungestümer junger Mann. Wenn ich in der Stadt war, zog ich mit einer Horde meinesgleichen umher. Die meisten von uns waren jüngere Söhne und sahen ihren Platz im Leben recht zynisch. Es wurde ein Markenzeichen unserer Gruppe, die Tatsache immer deutlich in den Vordergrund zu stellen, dass wir der Ersatz waren, und in manchen Fällen, wie bei mir, der Ersatz vom Ersatz. Wir waren für unsere Familien nicht wichtig, daher lebten wir wild und dehnten die Grenzen der Konventionen so weit aus wie möglich – mit Rennen, Affären, Wetten und waghalsigen Unternehmungen.“
    Julia runzelte fragend die Stirn. „Ich kann nicht glauben, dass Peyton dir das Gefühl gab, überflüssig zu sein.“
    „Natürlich nicht. Nicht direkt. Aber Vater hat das an seiner Stelle getan. Als Peyton der Earl wurde und ich bereit war, die Stadt zu stürmen, fühlte ich mich außerordentlich unwichtig. Peyton war das Oberhaupt der Familie, Crispin diente als Offizier beim Militär – und er war ein hervorragender Offizier, wie ich hinzufügen darf. Und dann war da noch ich. Peyton schickte mich nach Oxford. Ich glaube, er hoffte, dort würde ich ein Ziel finden. Doch ich schloss dort ab, ohne eine Entscheidung getroffen zu haben, obwohl ich ein hervorragendes Examen in der klassischen Literatur bekam und Geschichte liebte. Peyton wollte, dass ich der Verwalter auf einem der kleineren Familienanwesen wurde, aber ich war nicht interessiert daran, Land zu bewirtschaften. Ohne Ziel und mit Freizeit im Überfluss war ich der richtige Kandidat, um mit dieser Gruppe umherzuziehen.“ Paine lachte leise. „Es ist erstaunlich, wie offensichtlich das mit dem Abstand einiger Jahre wird.“
    „Das ist verständlich. Du bist nicht der einzige junge Mann, der in solche Schwierigkeiten gerät“, meinte Julia.
    „Gab es Schwierigkeiten mit deinen Cousins?“, erkundigte sich Paine.
    „Die beiden jüngeren sind ziemliche Draufgänger. Es würde mich nicht überraschen, wenn ihre Eskapaden zur Situation der Familie beigetragen haben.“ Dann schwieg Julia und drohte ihm mit dem Finger.
    „So leicht kommst du mir nicht davon, Paine. Also, du sagtest, du hast die Konventionen strapaziert, soweit es möglich war. Sprich weiter.“
    Diesmal machte ihr direktes Vorgehen ihm nichts aus. Jetzt, da sie angefangen hatten zu reden, war es nicht so schwer, weiterzumachen. „Ja, ich strapazierte die Konventionen, und eines Tages schlugen sie zurück. Es gab ein – äh – Fest nur für Gentlemen auf einem Anwesen in Richmond, weit genug vorn der Stadt entfernt, um Ärger zu vermeiden.“
    „Ein Fest, Paine? Sprich deutlicher. Was für ein Fest?“, drängte Julia, die sein Zögern spürte.
    Paine warf einen unbehaglichen Blick auf Cousine Beth, die seinen Blick ausdruckslos erwiderte.
    „Kümmere dich nicht um mich. Ich habe mehr gesehen als

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