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Ein ganz schoen starker Plan

Ein ganz schoen starker Plan

Titel: Ein ganz schoen starker Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Svingen
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Taschen und Füße herum zerfetzt. Sie trugen Jacken, obwohl es ein heißer Tag war.
    »Ich wollte fragen, ob Sie Aufträge annehmen«, sagte ich und versuchte, einen positiven Tonfall zu behalten.
    Die Typen wechselten einen Blick und grinsten. Einerwischte sich mit dem Handrücken die Rotznase ab, während ein anderer ein Bier aus der Plastiktüte zog, die Flasche öffnete, an den Mund hielt und trank.
    »Wir ham zu tun«, sagte der Älteste. »Frag doch ’nen Sakkoträger.«
    »Was kostet denn zur Zeit so ein Bier?«, fragte ich.
    »Wir kaufen dir kein Bier, wenn du das glauben solltest«, sagte der Mann, jetzt sichtlich verärgert.
    »Kein Problem. Ich wollte eigentlich nur eine Rechenaufgabe lösen. Angenommen, einer von euch übernimmt für ungefähr zehn Minuten einen kleinen Schauspielerjob, und dafür könnt ihr euch danach einen Kasten Bier kaufen. Wäre das keine gute Investition?«
    Ich hörte mich an wie ein Verkäufer. Konnte das ein neues Talent von mir sein?
    »Hör mal, du kleiner Dussel. Wenn wir Sinn für kluge Investitionen hätten, würden wir ja wohl nicht hier sitzen. Dann würden wir arbeiten.«
    Ich machte einen letzten Versuch. Diesmal schenkte ich mir den positiven Tonfall.
    »Aber ihr wollt ja nicht arbeiten. Ihr wollt den ganzen Tag hier sitzen und Bier trinken und dabei über Frauen reden, die euch verlassen haben. Und ihr braucht sicher ein bisschen Biergeld dafür. Deshalb habe ich ein Angebot. Und es ist nichts Verbotenes. Oder Moment mal, da bin ich mir nicht ganz sicher, aber es ist bestimmt nicht mehr verboten, als vor dem Imbiss Bier zu trinken.«
    Der Älteste beugte sich vor und schaute mir tief in die Augen. Ich hielt seinem wässrigen Blick stand.
    »Weißt du was, du redest viel zu viel. Was willst du eigentlich?«
    »Ich wollte fragen, ob einer von euch die Rektorin an meiner Schule anrufen und meinen Vater spielen kann. Die Rektorin ist nicht ganz zufrieden mit mir.«
    Die Typen prusteten los. »Du hast dich daneben benommen und deine Eltern sollen das nicht erfahren?«
    »So ungefähr.«
    Der Älteste klopfte mir energisch auf die Schulter. »Weißt du was? Ich hab mich in der Schule auch nie anpassen können. Und einige von den Lehrern hab ich wirklich gehasst. Ich mach das mit Vergnügen. Ich mach es sogar gratis.«
    »Aber ich kauf das Bier gern«, sagte ich und wollte schon ein paar Geldscheine aus der Tasche ziehen.
    »Du bist zu klein, um Bier zu kaufen.«
    »Ihr bekommt das Geld, damit ihr Bier kaufen könnt, weil ich eine Dienstleistung gekauft habe.«
    »Meinst du, wir sind käuflich?«
    Ich zog die Hand mit dem Zweihunderter nicht aus der Tasche. »Aber in der Schule habe ich gelernt, dass …«
    »Erzähl schon, was soll ich sagen, Junge?«
    Ich erklärte die Situation und sagte, dass ich am nächsten Tag um zwei Uhr mit dem Handy meines Vaters zurückkommen würde.
    »Aber eins musst du mir versprechen«, sagte der Mann, als wir uns verabredet hatten und ich gerade gehen wollte.
    Obwohl ich ein so energischer Lügner war, versprach ich nur ungern Dinge, die ich nicht halten könnte.
    »Ja?«
    »Du musst mir versprechen, nicht so zu werden wie wir.«
    Ich blickte in sein runzliges, sonnenbraunes Gesicht und in die feuchten glasigen Augen. Ich roch seine Bierfahne und betrachtete die schmutzigen Finger.
    »Das verspreche ich, ohne heimlich die Finger zu kreuzen«, sagte ich feierlich und lief erleichtert nach Hause.
    Ich rannte auch noch weiter, als ich nicht mehr zu sehen war, ich wurde sogar noch schneller. Alles war irgendwie falsch. Es war falsch, Leute in der Gosse um so etwas zu bitten. Es war falsch, dass ich Betrunkene bitten musste, meinen Vater zu spielen. Es war falsch, dass ich hier rannte, obwohl ich Seitenstiche hatte, und hoffte, alles werde so werden wie früher. Früher war nicht alles besser gewesen. Aber besser als jetzt. Eins kam mir auf jeden Fall richtig vor: Ich würde nicht so werden wie die Penner vor dem Imbiss.
    Als ich um die Ecke beim Block bog, sah ich Ida mit missmutiger Miene vor dem Haus auf der Bank sitzen.
    »Hast du den Schlüssel vergessen?«, fragte ich atemlos.
    »Nein«, sagte sie sauer. »Da ist noch eine.«
    »Was denn für eine?«
    »Frau. Sitzt vor unserer Tür und weint.«
    Ich ließ mich neben meine Schwester auf die Bank fallen. Ich hätte wohl etwas Tröstliches sagen müssen, aber es war schwer genug zu begreifen, was jetzt wieder los war.
    »Wie sieht sie aus?«, fragte ich.
    »Weiß nicht. Die ganze Schminke

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