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Ein ganzes Leben mit dem Asperger-Syndrom

Ein ganzes Leben mit dem Asperger-Syndrom

Titel: Ein ganzes Leben mit dem Asperger-Syndrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tony Attwood
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Eltern von Kindern mit Asperger-Syndrom sollten darauf dringen, dass entsprechende Programme auch an ihren Schulen umgesetzt werden.
Was können Eltern tun?
    Eltern müssen in das Team gegen Bullying integriert und über den Verhaltenskodex und die entsprechenden Programme der Schule ihres Kindes informiert werden. Sie sollten die angemessenen Reaktionsweisen aktiv fördern. Eltern sollten ihr Kind außerdem ermutigen, sich ihnen anzuvertrauen, sodass es die Erlebnisse, die es als Zielscheibe von Bullying durchmacht, weitergibt und einem Freund, einem Lehrer, den Eltern oder einer Hilfskraft erzählt.
    Sie könnten das Kind auch zu einem Selbstverteidigungskurs schicken, damit es sich schützen und Bullying abwehren kann. Ich würde allerdings dazu raten, den Schwerpunkt dabei auf die Frage zu lenken, wie das Kind Ruhe bewahren und sich aus bestimmten Angriffen befreien kann und weniger darauf, wie es ein anderes Kind verletzen kann. Sie sollten auch wissen, dass ein bloßer Schulwechsel oft wenig an der Wahrscheinlichkeit ändert, dass das Kind Opfer von Bullying wird. 27 Sie können aber in solchen Fällen an einen Schulwechsel denken, in denen die neue Schule anerkannte Interventionsprogramme gegen Bullying anwendet.
    Ich staune oft über das Maß an stoischer Ruhe und Optimismus bei einigen Kindern mit Asperger-Syndrom, die das Opfer chronischen Bullyings sind. Das letzte Wort zum Thema Bullying sollte ein Kind mit Asperger-Syndrom haben: Kate sagte einmal zu ihrer Mutter: »Mutti, ich bekomme nicht mit, ob die anderen nett zu mir sind oder mich ärgern, aber vielleicht will ja irgendwann wirklich jemand mein Freund sein und dann möchte ich das auch mitbekommen.«
    ZUSAMMENFASSUNG
    Strategien gegen Hänseln und Bullying
    Kinder und Erwachsene mit Asperger-Syndrom sind oft das Ziel von Hänseleien und Bullying. Die Auswirkungen auf das Selbstwertgefühl des Kindes und dessen seelischen Zustand können extrem negativ sein.
    Strategien, um die Häufigkeit und die Folgen von Bullying zu reduzieren:
Ein Team gegen Bullying bilden, wobei das Opfer, die Schulverwaltung, Lehrer, Eltern, ein Kinderpsychologe, andere Kinder und das mobbende Kind mit einbezogen werden.
Das Schulpersonal trainieren, angemessen auf Hänseln und Bullying zu reagieren, um es zu reduzieren.
Sicherstellen, dass gerechte Lösungen gefunden werden, die Rücksicht auf die jeweiligen Motivationen und den Wissensstand der Beteiligten sowie die Tatsachen nehmen.
Die Gerechtigkeitsskala verwenden, um das Maß an Verantwortlichkeit und die Konsequenzen zu bestimmen und zu erklären.
Eine Landkarte der Welt des Kindes erstellen, um sichere Orte zu identifizieren.
Den positiven Gruppendruck nutzen, um Bullying und Hänseln zu verhindern.
Einen Beschützer auswählen, der clever genug ist und über sozialen Status in der Gruppe verfügt, um das Kind zu schützen und um es aufzubauen.
Dem Opfer vermitteln, dass es sich in einer Gruppe sicherer fühlen und sich dort »verstecken« kann.
Erkennen, dass das Ignorieren von Bullying selten oder nie dazu führt, dass das Kind verschont bleibt.
Dem Kind vermitteln, selbstbewusst und ehrlich auf Bullying zu reagieren.
Hilfe bei Fachkräften suchen, etwa bei Psychologen, die zum Beispiel mit Comic-Gesprächen arbeiten können, um die Gedanken, Gefühle und Interpretationen aller Beteiligten herauszufinden. Es sollte klar werden, warum das Kind mit Asperger-Syndrom zur Zielscheibe gemacht wurde und wie man in der Zukunft mit ähnlichen Situationen umgehen sollte.
Bücher, andere Quellen oder spezielle Programme nutzen, um Informationen und Strategien zur Reduzierung von Bullying zu bieten.
Eltern ermutigen, das Kind zu Selbstverteidigungskursen zu schicken.
Sich bewusst sein, dass ein Schulwechsel nur wenig daran ändern könnte, dass das Kind Zielscheibe von Hänseln und Bullying ist.



5 Theory of Mind
    Wenn man die Worte, Blicke, Mimik und Gesten der anderen nicht versteht, fühlt man sich oft so, als ob man auf einem falschen Planeten lebt. Dieses Kapitel will eine »Übersetzungshilfe« für beide Seiten geben, indem es erklärt, welche Auswirkungen es hat, wenn diese vielfältigen sozialen Hinweise, die normalerweise »automatisch« verarbeitet werden, eben nicht erkannt und entschlüsselt werden. Es ist leider sehr mühselig, all diese Feinheiten zu erlernen.

Auswirkungen im Alltag
    Auch wenn wir anerkennen, dass die Person mit Asperger-Syndrom Schwierigkeiten damit hat zu erkennen, was andere Menschen

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