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Ein gefaehrlicher Liebhaber

Titel: Ein gefaehrlicher Liebhaber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Unterwäsche.«
    Er war so erleichtert, dass sie vorhatte, sich heute Abend auszuziehen, dass er nur noch grinsen konnte. Natürlich musste er morgen früh wieder eine Waschgelegenheit für sie auftun, denn sonst begänne der Zirkus von Neuem. Es wäre so einfach, wenn sie genug Trinkwasser dabeihätten, um etwas fürs Waschen abzweigen zu können, aber die Desinfizierungstabletten waren knapp, und er musste sparsam mit dem Wasser umgehen.
    »Du grinst wie ein Idiot«, sagte sie, während sie ans Ufer trat und sich vorbeugte, um sich das Wasser aus den Haaren zu wringen und die Nässe dann, so gut es ging, mit den Händen von ihrem Körper abzuwischen.
    »Wie ein Esel mit Sägespänen zwischen den Zähnen«, gab er fröhlich zu.
    »Also das mit dem Esel hast du gut erkannt«, meinte sie trocken. »Aber die Sägespäne, na, ich weiß nicht.«
    »Ich auch nicht. Das sagt man halt bei uns daheim.« Er strich sich die nassen Haare zurück und watete ebenfalls aus dem Wasser.
    Sie sah ihm beim Anziehen zu, und unvermittelt wurde ihr klar, dass er jede Minute genoss. Er war ein Abenteurer, wie er im Buche stand - zynisch, gerissen und atemberaubend tüchtig. Sie war sich durchaus im Klaren, um wie viel gefährlicher ihre Situation derzeit wäre, wenn er nicht daran gedacht hätte, heimlich ein paar Sachen beiseitezuschaffen. Allein das Zelt war der reinste Lebensretter, bedeutete es doch, dass sie ihre Nächte ungestört von Schlangen, Insekten und anderem Ungeziefer verbringen konnten. Und die Vorräte, an die er gedacht hatte, bedeuteten, dass sie nicht auf Nahrungssuche oder auf die Jagd gehen mussten und seine Munition zur Verteidigung aufsparen konnten. Wenn sie es recht bedachte, hatte er eigentlich von Anfang an regelmäßig alles bedacht.
    Nachdem sie sich wieder angezogen hatten, gingen sie noch so lange weiter, wie es das Tageslicht zuließ. Als sie dann das Lager aufschlugen, gestattete er sogar ein kleines Kochfeuer, auf dem sie sich eine warme Mahlzeit, bestehend aus - wie sollte es anders sein? - Dosenfisch und noch mehr Reis zubereiteten. »Weißt du, wonach es mich wirklich gelüstet?«, fragte sie, sich mit einem Seufzer zurücklehnend.
    »Nach mir?«
    »Gut geraten, aber falsche Kategorie.«
    »Also nicht Tier.«
    »Nee, Pflanze. Na ja, vielleicht mit ein bisschen Tier drin.«
    »Spaghetti mit Fleischklößchen?«, schlug er vor.
    »Bingo. Oder Pizza, mit jeder Menge Schinken und extra Käse.«
    »Da, nimm stattdessen das hier.« Er griff in den Rucksack und holte eine Dose mit Früchten hervor.
    »Danke, gern. Also, wenn wir wieder in Manaus sind... Na ja, womöglich finde ich ja keine Pizzeria in Manaus, aber wenn ich wieder daheim in den Staaten bin, dann werde ich mir erst mal die größte Pizza bestellen, die überhaupt ein Ofen hergibt.«
    Er schwieg dazu, doch sein Gesicht nahm auf einmal einen fast gefährlich finsteren Ausdruck an. Er aß seine Früchte ohne Kommentar auf.
    Jillian fragte sich, was ihm nun schon wieder über die Leber gelaufen war, beschloss dann jedoch, nicht dran zu rühren, sondern sich lieber den köstlichen Dosenfrüchten zu widmen.
    Ben beobachtete sie mit düsterem Blick, und bei jedem Bissen, den sie in den Mund nahm, zog es ihm die Innereien zusammen. Sie hatte eine Art, den Löffel abzulecken, so genüsslich und mit der unbewussten, majestätischen Grazie einer Katze, dass es ihm ganz anders wurde. Verdammt noch mal, wie konnte sie bloß so beiläufig über ihre Rückkehr in die Staaten reden? Nicht, dass er vorhatte, sie gehen zu lassen. Aber es machte ihn wütend, dass sie es überhaupt in Betracht zog. Hatte sie die letzte Nacht denn gar nichts gelehrt? War sie ihr so gewöhnlich vorgekommen? Er jedenfalls hatte jede Menge ganz normalen Sex gehabt und kannte den Unterschied sehr wohl. Das sollte sie eigentlich ebenso empfinden.
    Sie stand auf und gähnte. Das Dumme an einem Gewaltmarsch durch den Dschungel war, dass man abends nicht mehr viel Lust zum Aufbleiben hatte. Hinzu kam, dass Ben ihr letzte Nacht kaum Schlaf gegönnt hatte. »Also, ich bin reif fürs Bett. Und du?«
    Der Grimm stand ihm noch im Gesicht, als er aufstand und sie hart an sich riss. Die Umstände hatten sie gezwungen, den ganzen Tag über in Bewegung zu bleiben, und er hatte sich beherrscht und sie nicht angefasst, was ihn größte Mühe gekostet hatte. Eventuell war das ja der Grund, warum sie noch nicht kapiert hatte, dass sie ihm gehörte. Doch als ihr schlanker, biegsamer Körper endlich in

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