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Ein gefaehrlicher Liebhaber

Titel: Ein gefaehrlicher Liebhaber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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sich nach der Karte und den darauf verzeichneten Landmarken richten müssen; jetzt wäre es nicht nur gefährlich gewesen, denselben Weg einzuschlagen, sondern auch dumm, denn es gab eine schnellere, direktere Route zurück zum Fluss. Ben schätzte, dass sie mindestens einen ganzen Tag einsparen konnten, womöglich auch mehr. Sie mussten unbedingt vor Kates bei den Booten ankommen. Er hatte nicht den mindesten Zweifel, dass sie verfolgt wurden; Jillian hatte zwei Morde mit angesehen, und Kates wusste, dass er den Diamanten hatte. Oh ja, man war ganz gewiss hinter ihnen her. Die einzige Frage war, wie dicht ihnen die Ganoven auf den Fersen waren.
    Er benutzte die Machete so wenig wie möglich, wollte er doch keine allzu deutlichen Spuren hinterlassen. Einen Indianer hätte er natürlich nicht täuschen können, aber Kates und Dutra waren nicht so versiert. Kates schon gar nicht. Es wäre dumm, ihnen auch noch auf die Sprünge zu helfen, indem man auf jeden Busch einhackte, der auch nur ein bisschen im Weg stand.
    Sie durchwateten mehrere Bäche, doch waren diese viel zu seicht und grasig, um sich darin waschen zu können. Und ausgerechnet heute ging das tägliche Gewitter nicht über ihnen nieder, sondern irgendwo in der Ferne. Ben warf irgendwann einen Blick zurück und sah diesen sturen Ausdruck auf Jillians Gesicht, der unmissverständlich besagte, dass sie ihre Meinung nicht ändern würde, selbst wenn es nicht seine Schuld war, dass sie ausgerechnet heute keinen Tropfen von oben abbekommen hatten.
    »Es ist sowieso besser, wenn wir uns erst spätnachmittags waschen«, erklärte er. »Wir haben keine Sachen zum Wechseln, aber so könnten wir die hier trotzdem waschen und über Nacht trocknen lassen.«
    »Du redest, als hätte ich mich unablässig beklagt«, sagte sie.
    »Hast du auch. Im Stillen.«
    Sie bedachte ihn mit ihrem patentierten Laserblick. »Wenn ich beschließe, mich zu beklagen, dann kannst du sicher sein, dass ich’s nicht im Stillen mache.«
    Er seufzte. »Nein, wohl nicht.« Insgeheim freute er sich auf eine solche Aussicht. Mit Jillians rasiermesserscharfem Wortwitz würde es sicher unterhaltsam werden. Worauf er sich jedoch nicht freute, war die Aussicht, heute Abend möglicherweise nicht mit ihr schlafen zu können. Nein, zweifellos würde sie ihre hübschen Arme verschränken und sich weigern, sich von ihm anfassen zu lassen, solange sie sich nicht gewaschen hatte. Wieso waren die Weiber nur so verflixt reinlich? Sauberkeit war ja in Ordnung, aber sie waren mitten im Dschungel, verdammte Tat. Da stieg nun mal der Müffelfaktor proportional zur Umgebung.
    Aber Jillian wollte sich waschen.
    Ach zum Teufel. Er hatte es satt, es dem Zufall zu überlassen, ob ihnen was Flüssiges über den Weg lief oder nicht. Nein, jetzt wollte er mal ernsthaft Ausschau halten. Schließlich stand sein Liebesleben auf dem Spiel.
    Was er schließlich fand, riss einen nicht gerade vom Hocker, jedenfalls kein Vergleich mit dem Wasserfall, unter dem sie sich geduscht hatten, oder den Teichen, auf die sie während ihrer Expedition gelegentlich gestoßen waren. Aber es war nass, und es war ungefährlich, wenn das Flüsschen auch höchstens dreißig Zentimeter tief war, und das auch nur, weil es noch von dem Regenguss angeschwollen war, der kürzlich nordwestlich von hier niedergegangen war. Er fand eine glatte, felsige Stelle, und beide entkleideten sich und stiegen ins Wasser. Ben legte die Pistole sorgfältig an eine Stelle, wo sie nicht nass wurde, aber dennoch in Griffweite war.
    Was er nicht eingepackt hatte, weil er es schlicht nicht für wichtig gehalten hatte, war Seife. Sie hatten nichts als das klare, lauwarme Wasser, aber das genügte. Jillian streckte sich auf dem Rücken aus und ließ sich das Wasser durch die Haare spülen, während sie mit den Fingerspitzen ihre Kopfhaut massierte, und spürte, wie sich ihr schweißverklebtes Haar langsam löste. Ben beobachtete sie mit hungrigen Blicken, denn es war das erste Mal, dass er ihren nackten Körper bei Tageslicht sah. Und der seine konnte sein Interesse nicht verhehlen.
    Vor seinen amüsierten Blicken begann sie nun auch ihre Unterwäsche auszuwaschen.
    »Und was hast du vor, nachher anzuziehen?«, erkundigte er sich. »Ich hab jedenfalls keine Damenhöschen im Gepäck.«
    »Wir gehen ja nicht mehr weit. So lange kann ich’s ohne Unterwäsche aushalten«, erklärte sie unbeeindruckt. »Und morgen, wenn ich mich dann anziehe, hab ich saubere

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