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Ein gefaehrlicher Liebhaber

Titel: Ein gefaehrlicher Liebhaber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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streitlustig ein.
    Weder Ben noch Kates beachteten ihn. »Ach, wir finden es schon«, meinte Kates selbstsicher.
    »Nicht ohne Jillian.«
    Das saß. Kates’ Gesichtsausdruck versteinerte. »Was ist mit Jillian?«
    »Jillian bleibt selbstverständlich bei mir. Lassen Sie’s mich so sagen: Dutra hat nicht gerade einen günstigen Eindruck auf sie gemacht.«
    »Aber Sie schon?«, spottete Rick. »Die hält Sie doch für’n Arschloch.«
    Ben gestattete sich ein selbstgefälliges Grinsen. »Aber gut im Bett.«
    Kates musterte ihn nachdenklich. »Sie bluffen«, verkündete er schließlich.
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Jillian ist doch geradezu besessen von dieser Expedition, weil sie den Ruf ihres alten Herrn reinwaschen will«, sagte Kates. »Diese Chance lässt sie nicht sausen, bloß weil Sie sie vögeln.«
    Rick runzelte die Stirn. »Meine Schwester? Ihr macht Witze. Jillian is’ nich’ normal. Kein Wunder, bei den Typen,
    mit denen sie rumhängt. Wahrscheinlich is’ sie sogar lesbisch oder so, versteht ihr?«
    Sherwood fiel ihm zunehmend auf die Nerven, aber Ben ließ sich nichts anmerken. »Nicht nur deswegen«, widersprach er Kates. »Aber betrachten Sie sich doch mal diesen Dutra; wenn Sie eine Frau wären - würden Sie sich einer Gruppe anschließen, bei der er das Sagen hat? Was glauben Sie, warum ich darauf bestanden habe, dass Jillian zu mir aufs Boot kommt? Sie hat sich glatt geweigert, zu Dutra zu steigen.«
    Natürlich bluffte er. Er kannte Jillian inzwischen gut genug, um zu wissen, dass »Dickkopf« ihr zweiter Vorname war. Sie hatte es sich in den Kopf gesetzt, diese verschollene Stadt zu finden, und gnade Gott demjenigen, der sich ihr in den Weg stellte. Doch er ging davon aus, dass sowohl Kates als auch ihr Bruder sie unterschätzten. Er selbst hatte bereits ihr hitziges Temperament erlebt und den Blick grimmiger Entschlossenheit in ihren Augen gesehen, als sie ihm die Pistole zeigte. Er hatte deshalb ein anderes Bild von ihr. Es kam ihm aber entgegen, dass die anderen sie unterschätzten.
    Nachlässig zuckte er mit den Schultern. »Fragen Sie sie doch, wenn Sie mir nicht glauben.«
    Rick wandte sich prompt um. »He, Jillian, stimmt es, dass Lewis...«
    Ben ahnte den Bruchteil einer Sekunde im Voraus, was Rick sagen wollte - und rammte auch schon seine Faust in Sherwoods Magengrube. Rick keuchte pfeifend den Atem aus und klappte, die Arme um die Leibesmitte geschlungen, wie ein Taschenmesser in sich zusammen. Er hustete und begann zu würgen. Ben und auch Kates traten sofort angewidert zurück.
    Als er sich ausgekotzt hatte, packte Ben ihn am Kragen und hievte ihn auf die Beine. »Werden Sie gefälligst nüchtern«, befahl er in einem Ton, der nichts von seiner üblichen freundlichen Trägheit besaß. »Und bleiben Sie nüchtern. Denn wenn Sie auch nur ein schiefes Wort zu Jillian sagen, dann kriegen Sie eine Abreibung von mir, die sich gewaschen hat, egal, ob Sie in einem Zustand sind, in dem Sie sich wehren können, oder nicht. Ist das klar?«
    Rick versuchte Bens Hand wegzuschlagen, aber Ben packte nur noch fester zu. »Ob das klar ist, will ich wissen?«, bellte er.
    »Ja doch«, keuchte Rick schließlich. »Äh - ja.«
    »Vergessen Sie es nicht.« Ben stieß ihn verächtlich von sich und wandte sich dann mit verengten Augen an Kates. »Also, was ist jetzt?«
    Kates passte das überhaupt nicht - tatsächlich passte ihm, seitdem sie Manaus verlassen hatten, gar nichts mehr an dieser beschissenen Expedition -, aber was er in Lewis’ zu Schlitzen verengten Augen las, nahm ihm vorläufig den Wind aus den Segeln. Dem würde er’s schon noch zeigen, diesem arroganten Arschloch, schwor er sich. Sobald sie den blöden Stein gefunden hatten und weder ihn noch Jillian mehr brauchten... Wenn Dutra ihm endlich einen zweiten Mund in die Kehle geschlitzt hätte, würde Lewis das Grinsen erst richtig lernen. Und er würde ihn davor zuschauen lassen, wie sich Dutra mit seiner kleinen Nutte vergnügte.
    »Also gut«, brummte er. »Ich rede mit Dutra.«
    »Das möchte ich Ihnen auch raten, denn wenn der Kerl mich nur noch ein einziges Mal schief ansieht, fliegt er hochkant raus.« Ben stakste zum ersten Boot zurück, wo ihn Jillian bereits neugierig erwartete. Er war froh, dass sie an Bord geblieben war und sich rausgehalten hatte. Wahrscheinlich, um ihm Rückendeckung zu geben, falls Dutra sich noch einmal aufplusterte. Bei der Vorstellung, dass sie auf ihn aufgepasst hatte, wurde Ben ganz warm ums

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