Ein gefährliches Geschenk
stellte seinen Wagen quer über den Kiesweg, knapp außer Sichtweite der letzten Hütte auf der linken Seite. Wenn Crew versuchte abzuhauen, musste er erst mal an dem Porsche vorbei.
Es war still und fast dämmerig. Er war auf dem Weg hierhin nur wenigen Menschen begegnet. Auch in den Hütten, an denen er vorbeigekommen war, war nichts los. Um diese Tageszeit waren die meisten Wanderer schon wieder zu Hause, und die Feriengäste bereiteten das Abendessen vor.
Er stellte den Motor ab und schloss das Handschuhfach auf.
»Wir können doch nicht einfach hier herumsitzen«, wandte Jack ein.
»Wir sitzen auch nicht einfach nur herum.« Max holte seine Pistole und Patronen heraus und warf Jack ein Fernglas in den Schoß. »Hab ein Auge auf die Hütte.«
»Wenn du mit der Pistole hineingehst, wird es Verletzte geben. Pistolen machen nur Ärger«, fügte Jack hinzu.
Max lud die Waffe und steckte sich die restlichen Patronen in die Tasche. »Die Polizei ist unterwegs. Sie werden einige Zeit brauchen, um das Gelände abzuriegeln und sich auf die Geiselnahme einzustellen. Sie wissen, dass er bewaffnet ist und dass er Laine in seiner Gewalt hat. Sie werden versuchen, mit ihm zu verhandeln.«
»Wie kann man denn mit einem Irren verhandeln? Mein Mädchen ist da drin, Max.
Mein kleines Mädchen ist bei ihm.«
»Sie ist auch mein Mädchen. Und ich verhandle nicht.«
Jack wischte sich mit dem Handrücken über den Mund. »Wir warten hier aber auch nicht auf die Polizisten.«
»Nein, wir warten nicht.« Da das Fernglas noch unbenutzt in Jacks Schoß lag, nahm Max es und blickte zur Hütte. »Alles zu. Er hat die Vorhänge vor den Fenstern zugezogen. Von hier aus kann ich eine Tür und vier Fenster sehen. Wahrscheinlich gibt es noch eine Hintertür und noch weitere Fenster auf der anderen Seite. Hier kann er nicht raus, aber er könnte hinten heraus und versuchen, über eine der Nebenstraßen bis zur Hauptstraße zu gelangen. Ich glaube allerdings nicht, dass wir das zulassen werden.«
Er holte ein Messer mit einer gezackten Klinge aus dem Handschuhfach.
»Jesus Christus«, japste Jack.
»Kümmerst du dich damit um den Mercedes?«
»Ach, die Reifen.« Jack atmete erleichtert auf. »Ja, kann ich machen.«
»In Ordnung. Wir gehen folgendermaßen vor.«
Drinnen richtete Laine sich auf. In ihren Ohren rauschte es von dem Schlag, und sie fluchte im Stillen, weil sie sich nicht rasch genug bewegt hatte, um ihm auszuweichen, damit sie nicht die volle Wucht mitbekam.
Tränen standen ihr in den Augen, aber sie würde jetzt nicht heulen. Stattdessen starrte sie ihn böse an und legte die Hand auf ihren schmerzenden Wangenknochen. »Du Bastard. Du Hurensohn.«
Er packte sie an der Bluse und zerrte sie hoch. Sie riss sich mit dem freien Arm los und funkelte ihn wütend an. »Wen wolltest du anrufen, Laine? Den guten alten Dad?«
»Du Idiot!« Ihre Reaktion überraschte ihn so, dass er sie auf die Couch zurückfallen ließ. »Hast du mir etwa gesagt, ich solle meine Taschen ausleeren? Hast du gefragt, ob ich ein Handy habe? Es ist doch ausgeschaltet, oder etwa nicht? Ich trage es immer bei mir, wenn ich im Laden bin. Du warst doch die ganze Zeit bei mir, Einstein. Habe ich etwa jemanden angerufen?«
Er schien zu überlegen. Nachdenklich musterte er das Handy. »Es scheint ausgeschaltet zu sein.« Er schaltete es ein und das Gerät piepste. »Anscheinend hast du eine Nachricht.
Willst du nicht mal nachschauen, wer versucht hat, dich zu erreichen?«
»Leck mich am Arsch.« Sie zuckte verärgert mit den Schultern und griff nach der Weinflasche, um ihr Glas erneut zu füllen. Ihre Hand blieb ganz ruhig, als sie hörte, wie Max verkündete, er sei wieder zurück.
»Na, siehst du? Hört sich das etwa so an, als ob ich versucht hätte, ihn zu erreichen?
Vielleicht telepathisch - Jesus!« Er stand zu weit von ihr weg. Sie stellte die Flasche wieder auf den Tisch und legte die Hand an ihre verletzte Wange. »Hol mir mal Eis.«
»Ich mag Befehle nicht.«
»Ja, nun, und ich mag es nicht, von einem Typ verprügelt zu werden, der Probleme hat, sich zu beherrschen. Wie soll ich denn den blauen Fleck erklären? Du kannst mir glauben, er wird prachtvoll werden. Du hast alles nur noch komplizierter gemacht. Und weißt du was, Hitzkopf, mein Angebot von eben ist vom Tisch. Ich schlafe nicht mit Männern, die mich schlagen. Also wirklich nicht.« Sie trat einen Schritt vor, wobei sie weiter ihre Wange rieb.
»Jetzt geht es nur noch ums
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