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Ein gefährliches Geschenk

Ein gefährliches Geschenk

Titel: Ein gefährliches Geschenk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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gesehen habe. Ein kurzes Winken über die Straße. Ich verlasse das Haus fast jeden Tag um halb sieben. Gehe vor dem Büro zum Sport. Meine Frau geht um acht. Andrea hatte andere Zeiten, und deshalb werde ich nicht viel von ihr gesehen haben. Habe mir auch nichts dabei gedacht, dass ich sie nicht sah.«
    »Aber heute Abend ist Ihnen aufgefallen, dass wir an der Tür waren. Liegt das an dem, was passiert ist, oder sind sie immer so wachsam?«
    »Ich bin wachsam. Nicht wie ein Adler«, sagte er mit der Andeutung eines Lächelns.
    »Ich versuche einfach, die Augen offen zu halten, verstehen Sie. Und Sie beide haben sich hier irgendwie herumgetrieben, oder?«
    »Ja. Wie jemand, der versucht, die Schlösser zu knacken und den Alarm auszuschalten.
    Ist Ihnen irgendwer aufgefallen, der nicht hierher gehört? Haben Sie in den letzten paar Wochen irgendwen an der Tür oder auch nur hier in der Gegend herumlungern sehen?«
    »Die Polizei hat mich das Gleiche gefragt. Ich habe hin und her überlegt. Nein, mir ist nichts aufgefallen. Meiner Frau auch nicht, weil wir, seit es passiert ist, ständig darüber reden. Wir reden kaum noch über was anderes.«
    Er atmete lange aus. »Und letzten Donnerstag sind meine Frau und ich gegen zehn Uhr ins Bett gegangen - haben dann dort noch was im Fernsehen angeschaut. Ich habe die Tür verschlossen, ehe wir nach oben gingen. Ich habe bestimmt nach draußen geschaut.
    Das tue ich gewohnheitsmäßig. Aber ich habe nichts gesehen. Keinen. Einfach schrecklich, was da passiert ist. Leute, denen so etwas zustößt, sollte man besser nicht kennen«, sagte er mit Blick auf das Haus. »Die sollte ein anderer kennen.«
    Sie kannte sie, ging es Eve durch den Kopf, als sie zu Roarke zurückging. Sie kannte zahllose Tote.
    »Mal sehen, wie lang es dauert«, sagte sie zu Roarke und deutete auf die Tür.
    »Na gut.« Er zog ein kleines Lederetui aus seiner Tasche und suchte ein Werkzeug aus.
    »Du musst berücksichtigen, dass ich über dieses spezielle System weder Nachforschungen angestellt noch daran geübt habe.« Er ging in die Hocke.
    »Ja, ja. Du bekommst dein Handicap. Ich möchte nur ein mögliches Szenario nachstellen. Ich glaube nicht, dass, wer auch immer sich dieses Haus unter die Lupe genommen hat, an Joe Fitness von gegenüber vorbeigekommen wäre. Nicht, wenn er sich eine Zeit hier im Viertel aufgehalten hat.«
    »Während du dich mit ihm unterhalten hast, kamen ein halbes Dutzend Leute an die Türen und Fenster und haben uns beobachtet.«
    »Ja, habe ich bemerkt.«
    »Wenn du dir was ansiehst, kannst du aber auch einfach vorbeigehen und Fotos machen.« Er richtete sich auf und öffnete die Tür. »Oder man könnte in einen ferngesteuerten Klon investieren, wenn man sich den leisten kann.« Während er sprach, öffnete er die Sicherheitsschalttafel hinter der Tür, baute eine Überbrückung ein und gab dann manuell einen Befehl ein. »Sich anders anziehen, einen anderen Gang annehmen. Man braucht einfach Geduld. Da, das hätten wir.«
    »Du sagtest drei oder vier Minuten. Das waren keine zwei.«
    »Ich sagte, jemand mit gewissen Fähigkeiten. Ich habe nicht gesagt, ich. Es ist ein anständiges System, aber Roarke Industries machen bessere.«
    »Wenn ich das nächste Mal mit ihr rede, werde ich dich ins Spiel bringen. Er ging erst nach oben.«
    »Bist du sicher?«
    »Er ging erst nach oben, denn sonst hätte er doch unten die Lichter angelassen, nachdem er die Rollos heruntergezogen hatte. Und das wäre ihr aufgefallen, als sie nach Hause kam. Sie hätte das Licht und das Durcheinander im Wohnbereich bemerkt. Aber das hat sie nicht. Wenn wir davon ausgehen, dass sie über ein funktionstüchtiges Gehirn verfügte, dann wäre sie doch bei diesem Anblick sofort wieder hinausgelaufen und hätte die Polizei gerufen. Aber sie ging nach oben.«
    Sie machte die Eingangstür wieder auf und ließ sie ins Schloss fallen. »Er hört sie. Sie sichert die Schlösser, stellt den Alarm ein. Vielleicht überprüft sie auch das Tele-Link hier auf Nachrichten.« Eve ging durch den Wohnbereich, umrundete das Durcheinander und achtete nicht auf die Chemiedünste, die der Reinigungstrupp zurückgelassen hatte. »Sie war aus gewesen, hat wahrscheinlich etwas getrunken. Sie hält sich hier unten nicht lange auf. Sie trägt Schuhe, die höllisch wehtun, aber sie zieht sie erst aus, als sie im Schlafzimmer ist. Verstehe zwar nicht, warum sie hier so lang darauf herumstöckelt, wo doch keiner ihre Beine bewundern

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