Ein gefährliches Geschenk
verschwommen, selbst noch heute Morgen. Es gab einen Einbruch?«
»Wir sind noch dabei, das herauszufinden. Sie und Ms. Gannon haben keinen Kontakt mehr miteinander?«
»Nein, nicht mehr auf romantischer Ebene.«
»Und woran liegt das?«
»Es hat nicht funktioniert.«
»Für wen?«
»Für keinen von uns. Sam ist eine sehr schöne, interessante Frau, aber wir fanden keinen Gefallen mehr aneinander. Wir beschlossen, die Beziehung zu beenden.«
»Sie kannten die Codes zu ihrem Haus.«
»Ich. .« Er stockte und räusperte sich leise. »Ja, die kannte ich. Sie die meinen auch. Ich nehme an, sie hat sie geändert, nachdem wir uns getrennt hatten - wie ich die meinen.«
»Können Sie uns sagen, wo Sie in der fraglichen Nacht waren?«
»Ja, natürlich. Ich war hier, war bis kurz nach sieben im Büro. Ich hatte eine Verabredung zum Abendessen mit einem Kunden in einem Bistro - gleich unten an der Fifty-First. Juna kann Sie über den Kunden informieren, wenn das nötig sein sollte. Ich verließ das Restaurant gegen halb elf und fuhr nach Hause. Dort war ich etwa eine Stunde mit Schreibtischarbeit beschäftigt und sah mir die Medienberichte an, wie ich das jeden Abend tue, ehe ich ins Bett gehe. Da dürfte es fast Mitternacht gewesen sein. Dann ging ich ins Bett.«
»Kann das jemand bestätigen?«
»Nein, auf jeden Fall nicht mehr ab dem Zeitpunkt, da ich das Restaurant verlassen habe. Ich bin im Taxi nach Hause gefahren, aber die Nummer könnte ich Ihnen nicht mehr sagen. Ich hätte auch keinen Grund, in Sams Haus einzubrechen, um was zu stehlen oder um Himmels willen Andrea umzubringen.«
»Sie hatten im Lauf der Jahre erhebliche Probleme mit Drogenmissbrauch, Mr. Dix.«
Ein Kiefermuskel zuckte, und seine Augen wurden kalt. »Ich bin clean. Und das schon seit einigen Jahren. Ich habe Entziehungsprogramme mitgemacht und gehe weiterhin zu regelmäßigen Treffen. Falls nötig, erkläre ich mich auch zu einer Überprüfung bereit, aber nur mit entsprechendem Rechtserlass.«
»Wir werden Sie davon in Kenntnis setzen. Wann hatten Sie zum letzten Mal Kontakt zu Andrea Jacobs?«
»Das ist ein paar Monate her, mindestens sechs Wochen. Ich glaube, wir sind im Sommer alle zu einem Jazzclub downtown gefahren. Sam und ich, Andrea und der, mit dem sie damals liiert war, dazu ein paar andere Leute. Es war ein paar Wochen bevor Sam und ich uns trennten.«
»Haben Sie und Ms. Jacobs einander auch. . getrennt getroffen?«
»Nein.« Seine Stimme klang ein wenig überreizt. »Ich habe Sam nicht betrogen und schon gar nicht mit einer ihrer Freundinnen. So sehr Andrea auch Männer mochte, wäre sie Sam doch nie ins Gehege gekommen. Das ist in jeder Hinsicht beleidigend.«
»Meine Arbeit bringt es mit sich, dass ich jede Menge Leute beleidige, und zwar in jeder Hinsicht. Mord und gute Manieren passen nicht zusammen. Danke für Ihr Entgegenkommen, Mr. Dix.« Eve stand auf. »Wir werden uns melden, wenn sich noch etwas ergibt.«
Sie war schon auf dem Weg zur Tür, drehte sich dann aber noch mal um. »Ach, übrigens, haben Sie Ms. Gannons Buch gelesen?«
»Natürlich.« Er lächelte ein wenig. »Sie hat mir schon vor einigen Wochen ein Vorabexemplar geschenkt. Und am Tag, als es herauskam, habe ich eins gekauft.«
»Irgendwelche Theorien über die Diamanten?«
»Faszinierende Geschichte, nicht wahr? Ich denke, Crews ExFrau ist damit abgehauen und hat sich irgendwo ein schönes Leben damit gemacht.«
»Könnte sein. Danke nochmals.«
Eve wartete, bis sie wieder hinunter ins Erdgeschoss fuhren. »Ihre Eindruck, Detective?«
»Ich mag es einfach, wenn Sie mich so nennen. Er ist gescheit, er ist gewitzt und er hat gar keine Kundenbesprechung gehabt. Er hat bloß seiner Assistentin gesagt, sie solle uns wenn möglich abwimmeln.«
»Ja. Die Leute reden halt nicht gern mit der Polizei. Warum nur? Er war vorbereitet«, fügte sie hinzu, als sie ausstiegen und die Lobby durchquerten. »Hat sich die fragliche Nacht genau zurechtgelegt - musste nicht mal an das Datum erinnert werden. Es ist sechs Tage her, und er hat nicht mal überlegen müssen. Rattert es herunter wie ein Schüler sein Zeugnis.«
»Und was die Tatzeit angeht, hat er kein Alibi.«
»Nein. Das ist womöglich auch der Grund, weshalb er uns eine Weile hinhalten wollte.
Lassen Sie uns als Nächstes zum Reisebüro gehen.«
Eve fand, dass Work or Play unter Umständen als ein sehr fröhlicher Arbeitsplatz empfunden wurde. Bildschirme mit unerträglich hübschen
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