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Ein gefährliches Geschenk

Ein gefährliches Geschenk

Titel: Ein gefährliches Geschenk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Wein, ja? Eine Flasche unseres Barolos auf Kosten des Hauses. Er ist sehr fein. Edel und kühn, aber nicht zu stark.«
    »Klingt ausgezeichnet. Danke sehr.«
    »Nichts zu danken. Keine Ursache.« Er schnippte mit zwei Fingern einen Kellner herbei, der offenbar angewiesen worden war aufzupassen. Binnen kurzem wurde der Wein gebracht, geöffnet, eingeschenkt und für gut befunden. Im Nu lagen die Speisekarten auf dem Tisch, und das Personal wich zurück und wartete - und ignorierte weitestgehend die anderen Gäste, die nur darauf hoffen konnten, irgendwann im nächsten Jahrzehnt ebenfalls bedient zu werden.
    »Bist du es niemals leid, dass alle vor dir katzbuckeln?«, wollte Eve von Roarke wissen.
    »Lass mich mal überlegen.« Roarke trank seinen Wein und lehnte sich zurück. Lächelte.
    »Nein.«
    »Hab ich mir schon gedacht.« Sie warf einen Blick auf die Speisekarte. »Was ist dieses Spaghettipolepot-Zeugs, von dem er gesprochen hat?«
    »Polpettone. Spaghetti mit Fleischbällchen.«
    »Tatsächlich?« Sie spitzte die Ohren. »Okay, das wird mich aufbauen.« Sie legte die Speisekarte beiseite. »Was nimmst du?«
    »Ich denke, ich werde die Lasagne mit den zwei Saucen probieren. Diesen Floh hast du mir ins Ohr gesetzt, und ich werde ihn nicht mehr los. Aber zuerst nehmen wir ein paar Antipasti, sonst enttäuschen wir unseren Wirt.«
    »Dann wollen wir ihn doch glücklich machen.«
    Sobald Roarke die Speisekarte abgelegt hatte, tauchten sowohl der Maître d’ als auch der Kellner am Tisch auf. Eve überließ die Bestellung Roarke und zog das erkennungsdienstliche Foto von Tina Cobb aus ihrer Tasche. »Erkennen Sie diese Frau wieder?«, fragte sie Gino.
    »Wie darf ich das verstehen?«
    »Sie war hier bei Ihnen, hatte hier im Juli eine Verabredung. Erinnern Sie sich daran, sie gesehen zu haben?«
    »Tut mir Leid«, sagte er. Er sah sie entschuldigend an und bedachte Roarke mit ebensolchem Blick. »Wir haben so viele Gäste.« Auf seiner Stirn perlte der Schweiß, er rang die Hände und stand da wie ein aufgeregter Student, der bei einer wichtigen Prüfung versagt.
    »Werfen Sie doch einen Blick drauf. Vielleicht können Sie sich daran erinnern, sie hereinkommen gesehen zu haben. Jung, wahrscheinlich herausgeputzt für ihre Verabredung. Etwa einsachtundfünfzig groß, hundertzwanzig Pfund. Mit dem Leuchten der ersten Verabredung im Gesicht.«
    »Ah …«
    »Sie könnten mir einen Gefallen tun«, sagte Eve, ehe der Mann sich vor ihren Füßen in Tränen auflöste. »Zeigen Sie das hier doch bitte dem Bedienungspersonal, ob es einem davon bekannt vorkommt.«
    »Sehr gern. Ich fühle mich geehrt. Wird sofort erledigt.«
    »Ich hab es lieber, wenn sie gereizt sind oder die Schnauze voll haben«, entschied Eve, als er davoneilte. »Na ja, ob so oder so, die Chancen stehen schlecht.«
    »Aber dafür bekommen wir ein gutes Essen. Und. .«, er hob ihre Hand und küsste ihre Fingerknöchel, »ich bekomme eine Verabredung mit meiner Frau.«
    »Hier ist wirklich der Teufel los. Wieso gehört dir das eigentlich noch nicht?«
    Er hielt ihre Hand, während er seinen Wein trank. Nichts deutete auf den Mann hin, der den ganzen Tag von einer Stadt zur nächsten gehetzt war und Angestellte wegen Veruntreuung und Inkompetenz gefeuert hatte. »Würde dir das gefallen?«
    Sie schüttelte nur den Kopf. »Zwei tote Frauen. Eine Mittel zum Zweck, die andere nur am richtigen Platz zur falschen Zeit. Er ist kein Mörder, der einen Plan verfolgt. Er tötet nur, wenn es ihm angebracht erscheint. Möchte damit ein Ziel erreichen. Und um es zu erreichen, benötigt er Werkzeuge und muss Hindernisse beseitigen. Etwas in der Art, was du heute getan hast, nur mit echtem Blut.«
    »Hm«, lautete Roarkes Kommentar.
    »Ich will damit sagen, dass man von einem Punkt A zu einem Punkt B kommen möchte, und wenn dazu Umwege nötig sind oder man jemanden niedermähen muss, dann macht man das. Ich meine, dass er Regie führte.«
    »Verstehe.«
    »Wäre Jacobs nicht dort gewesen, hätte er sie nicht töten müssen. Hätte er Jacobs nicht töten müssen, hätte er wahrscheinlich auch Cobb nicht umgebracht. Wenigstens nicht sofort, obwohl ich darauf wette, dass er sich schon überlegt hatte, wie er das anstellt, falls es nötig werden sollte. Hätte er die Diamanten gefunden - großer Zufall - oder wohl besser etwas entdeckt, was ihn zu ihnen führen könnte, hätte er diese Spur verfolgt.«
    Sie nahm sich ein Grissini, brach es entzwei und mampfte es. »Er

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