Ein gefährliches Geschenk
Namens.«
Sie hatte diese Worte kaum ausgesprochen, als schon zwei Männer aus einer Seitentüre traten. Eve war sofort klar, dass es Sicherheitskräfte waren, bewaffnet, wie sie anhand ihrer Haltung feststellen konnte.
»Gut. Ich bin im Dienst.« Das war an die Männer gerichtet, und sie hob dabei die rechte Hand. »Lieutenant Dallas, Morddezernat. Meine Partnerin, Detective Peabody. Wir weisen uns sofort aus.«
Sie griff mit zwei Fingern nach ihrer Dienstmarke und hielt dabei ihre Augen auf das Sicherheitsteam gerichtet. »Ihre Überwachung ist besser, als man es auf den ersten Blick vermuten würde.«
»Wir sind sehr auf den Schutz unserer Gäste bedacht«, erwiderte die Frau und überprüfte erst Eves Dienstmarke, dann die von Peabody. »Die sind in Ordnung«, sagte sie und nickte den beiden Männern zu. »Miss Gannon erwartet Sie. Ich rufe sie nur kurz an, um ihr mitzuteilen, dass Sie hier sind.«
»Schön. Und womit sind Sie ausgerüstet?« Eve nickte Richtung Sicherheitsteam, und einer der Männer schob seine Jacke beiseite, um einen Multiaktions-Hand-Stunner mittlerer Reichweite in einem Halfter mit Schnellverschluss zu enthüllen. »Das sollte reichen.«
»Miss Gannon erwartet Sie, Lieutenant. Sie ist im vierten Stock. Ihr Officer befindet sich im Alkoven neben dem Aufzug. Er wird Sie zu ihrem Zimmer führen.«
»Besten Dank.« Sie ging mit Peabody zu den beiden Aufzügen. »Sie hat Umsicht bewiesen, indem sie sich ein solches Hotel ausgesucht hat. Solide Sicherheitsüberwachung, wahrscheinlich ein Service, der alle Wünsche befriedigt, ehe man sie formuliert hat.«
Sie traten ein, und Peabody gab den Befehl für den vierten Stock. »Wie viel wird eine Nacht hier wohl kosten, was meinen Sie?«
»Ich kenne mich da überhaupt nicht aus. Ich habe zudem keine Ahnung, warum die Leute nicht zu Hause bleiben. Egal, wie schnieke das Hotel ist, man hat doch stets einen Fremden neben sich wohnen. Und noch einen weiteren über dem Kopf, den anderen unter den Füßen. Und ständig kommen und gehen Pagen und Zimmermädchen und sonst jede Menge Leute.«
»Sie haben ein Händchen dafür, einem jegliche Romantik auszutreiben.«
Als sie ausstiegen, wartete der Uniformierte schon auf sie. »Lieutenant.« Er zögerte und hatte offenbar ein Problem.
»Fällt es Ihnen schwer, mich um eine Überprüfung meiner Personalien zu bitten, Officer? Woher wollen Sie denn wissen, ob ich nicht im zweiten Stock zugestiegen bin, Dallas und Peabody das Hirn rausgeblasen und mich ihrer leblosen Körper entledigt habe, um dann den Rest des Wegs in der Absicht hochzufahren, Sie über den Haufen zu schießen und mich danach auf die zu beschützende Person zu stürzen?«
»Ja, Sir.« Er nahm ihre Erkennungsmarken und überprüfte sie mit seinem Hand-Scanner. »Sie ist in vierhundertvier, Lieutenant.«
»Hat seit Beginn Ihrer Schicht irgendwer versucht, zu ihr zu gelangen?«
»Sowohl Zimmermädchen als auch Zimmerservice, beides von der zu schützenden Person angeordnet, beide vor Bewilligung des Eintritts untersucht. Und Roarke, der sowohl unten in der Lobby, von der zu schützenden Person wie auch von mir untersucht wurde.«
»Roarke.«
»Ja, Sir. Er war in den letzten fünfzehn Minuten bei unserer Schutzbefohlenen.«
»Hm. Ziehen Sie sich zurück, Officer. Nehmen Sie zehn.«
»Ja, Sir. Danke, Sir.«
»Werden Sie sauer auf ihn sein?«, murmelte Peabody. »Ich meine auf Roarke?«
»Weiß ich noch nicht.« Eve klingelte und war zufrieden, dass sie etwas warten musste, denn das sagte ihr, dass Samantha den Sicherheitsschlitz benutzte.
Samantha hatte Schatten unter den Augen und eine Blässe, die schlaflose Nächte verriet. Doch sie hatte sich sorgfältig gekleidet, trug eine dunkle Hose und eine weiße, maßgeschneiderte Bluse. An ihren Ohren hingen winzige eckige Ringe, ein dazu passendes Armband lag um ihr Handgelenk.
»Lieutenant, Detective. Ich denke, Sie kennen einander«, fügte sie hinzu, als sie auf Roarkes deutete, der einen ausgezeichnet duftenden Kaffee trank. »Ich habe diese Querverbindung nicht hergestellt. Dass Sie mein Verleger sind. Ich kannte natürlich den Zusammenhang, aber bei allem. . bei allem, was passiert ist, hat es einfach nicht klick gemacht.«
»Du kommst viel herum«, sagte Eve zu Roarke.
»So viel wie möglich. Ich wollte eine unserer geschätztesten Autorinnen besuchen und sie von einem Sicherheitsdienst überzeugen. Ich glaube, du hast in diesem Fall einen privaten Sicherheitsdienst
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