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Ein gefährliches Geschenk

Ein gefährliches Geschenk

Titel: Ein gefährliches Geschenk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Zusammensetzung man besser nicht kannte, hatten Farbe.
    Alles in allem, überlegte sie, würde sie dann lieber gleich in der Pathologie arbeiten.
    Sie betrat Dickies Büro, ohne anzuklopfen. Er saß auf nach hinten gekipptem Stuhl an seinem Schreibtisch, schlürfte mit hochgelegten Beinen ein Wassereis in der Farbe von Weintrauben und verströmte seine ölige Stimme in ein Kopfmikro.
    »He Baby, komm mir bloß nicht auf die Tour. Sonst besorg ich’s dir heute Nacht aber richtig.« Er wackelte mit seinen dunklen, buschigen, zusammengewachsenen Brauen in Eves Richtung, ohne sich davon abhalten zu lassen, sein geeistes Zuckersurrogat mit Lebensmittelfarbe zu lutschen. »Du weißt doch, dass ich nur noch an dich denken kann.
    Ich zähle nur noch die Stunden, Babydoll, denn heute Abend ist Daddy ganz besonders lieb zu dir.«
    »Da kann ich nur lachen«, warf Eve ein.
    »Fang bloß nicht ohne mich an«, fügte er hinzu und unterbrach dann seine Übertragung. »Frauen.« Er schüttelte seinen Eierkopf. »Mein Gott, was man alles tun muss für das bisschen Belohnung.«
    »Sie sind ein Schwein, Dickie.«
    »Ja, aber dieses Schwein wird regelmäßig gebumst.«
    »Schon allein diese Bemerkung illustriert, was für ein Saustall unsere Welt geworden ist.
    Wieso haben Sie überhaupt Zeit für abstoßenden Telefonsex und Eisdrinks, wenn Sie meine Laborergebnisse noch nicht fertig haben?«
    »Ich hatte Mittagspause. Sie sollten sich manchmal die Gewerkschaftsrichtlinien anschauen, Dallas.« Er verputzte das Wassereis mit einem letzten feuchten Schlürfen und schnippte dann das Stäbchen in den Recycler.
    Er war treffgenau, das musste man ihm lassen.
    »Haben Sie die Logenplätze?«
    »Sie bekommen sie, wenn ich meine Ergebnisse bekomme.«
    »Ich hab was für Sie.« Er drückte sich von seinem Schreibtisch ab und war schon auf dem Weg nach draußen, als er stehen blieb und Peabody ins Visier nahm. »Sind Sie das da drinnen, Peabody? Wo ist die Uniform?«
    Entzückt, wieder eine Chance zu bekommen, zückte sie ihre Dienstmarke. »Ich habe meinen Detective.«
    »Nicht doch? Hübsch. Aber mir hat auch gut gefallen, wie Sie die Uniform ausgefüllt haben.«
    Er hüpfte auf seinen Hocker und fegte damit an seiner langen weißen Theke hin und her, während er Akten anforderte und mit seinen spinnenschnellen Fingern Codes eingab.
    »Einen Teil davon haben Sie schon. Keins der Opfer hat illegale Drogen genommen.
    Opfer eins - das ist Jacobs - hatte einen Blutalkoholspiegel von 0,8. Sie muss ziemlich gut drauf gewesen sein. Hatte ihre letzte Mahlzeit. Kein kürzlich erfolgter Fick nachweisbar.
    Die Fasern an ihren Schuhen passen zum Teppich am Tatort. Ein paar andere hat sie wahrscheinlich auf dem Heimweg im Taxi aufgefangen.«
    Seine Finger tanzten, auf den Bildschirmen drehten sich Farben und Formen. »Ich habe ein paar Haarproben, aber hier steht, sie war im Club gewesen, bevor sie starb. Sie könnte diese also auch im Club abbekommen haben. Wenn irgendwelche davon vom Mörder stammen, überprüfen wir die, wenn Sie ihn erwischt haben. Wir haben jetzt die Verletzung rekonstruiert - dazu verwendeten wir ein erkennungsdienstliches und ein paar andere Fotos, um ein Bild von ihr zum Zeitpunkt ihres Todes zu bekommen.«
    Er holte es auf den Bildschirm, sodass Eve darauf Andrea Jacobs sehen konnte. Eine hübsche Frau in einem schicken Kleid mit einer klaffenden Wunde an der Kehle.
    »Unter Verwendung unserer Technomagie können wir Größe und Form eurer Mordwaffe ziemlich genau feststellen.«
    Eve studierte das eingeblendete Bild eines langen, glatten Messers und die Punkte darunter, die seine Breite und Länge angaben.
    »Gut. Das ist gut, Dickie.«
    »Sie arbeiten mit dem Besten zusammen. Was die Position des Opfers zum Zeitpunkt des Todesstoßes angeht, schließen wir uns der Einschätzung des Ermittlers und des Pathologen an. Er kam von hinten. Riss sie an den Haaren. Wir haben ein paar Haare vom Tatort, die dieses Szenarium stützen. Es sei denn eins dieser losen Haare stammte vom Verbrecher - aber darauf würde ich nicht setzen, wir haben nichts von ihm. Nada.
    Der Kerl war von Kopf bis Fuß eingeschweißt.« Er schnaubte.
    »Jetzt zu Opfer Nummer zwei - Cobb - eine andere Chose. Sind Sie sicher, dass Sie nach ein und demselben Kerl suchen?«
    »Ich bin mir sicher.«
    »Wie Sie meinen. Er hat sie zusammengeschlagen. Rohr, Schläger, Metall, Holz. Was genau, kann ich nicht sagen, denn wir haben keine andere Arbeitsgrundlage als die Form

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