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Ein gefährliches Geschenk

Ein gefährliches Geschenk

Titel: Ein gefährliches Geschenk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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du hier?«
    »Erst seit gestern Abend. Ich bin so spät in deinem Waldparadies hier gelandet, dass ich mir gedacht habe, du schläfst wahrscheinlich schon. Also habe ich mich selbst hereingelassen und auf deiner Couch genächtigt - die in einem beklagenswerten Zustand ist.« Er presste die Hand auf seinen Rücken und verdrehte die Augen. »Sei ein liebes Lämmchen, Schatz, und mach deinem Daddy einen Kaffee.«
    »Das hatte ich gerade vor …« Ihre Stimme erstarb, weil ihr Max einfiel. »Ich bin nicht allein.« Die Panik schnürte ihr die Kehle zu. »Oben in der Dusche ist jemand.«
    »Das habe ich schon an dem Auto in deiner Einfahrt gemerkt - das schicke Teil mit dem New Yorker Nummernschild.« Er hob ihr Kinn mit einem Finger an. »Du erzählst mir jetzt hoffentlich, dass eine Freundin von auswärts bei dir übernachtet hat.«
    »Ich bin achtundzwanzig. Aus dem Alter bin ich längst heraus. Ich habe jetzt Sex mit Männern.«
    »Bitte.« Jack presste die Hand auf sein Herz. »Sagen wir lieber, dass ein Freund die Nacht bei dir verbracht hat. Solche Dinge können Väter nur portionsweise verdauen.
    Machst du mir jetzt Kaffee, Liebling? Ja, das ist lieb von dir.«
    »Schon gut, schon gut, aber es gibt etwas, das du über meinen … Gast wissen musst.«
    Sie holte die Tüte mit den Kaffeebohnen aus dem Schrank und füllte die Kaffeemühle.
    »Das Wichtigste weiß ich bereits. Er ist nicht gut genug für mein Baby. Das ist niemand.«
    »Es ist besonders kompliziert. Er arbeitet für die Reliance Versicherung.«
    »Ach, dann hat er also einen festen Job, von neun bis fünf.« Jack zuckte mit den Schultern. »Damit kann ich leben.«
    »Dad …«
    »Wir werden uns gleich über den jungen Mann unterhalten.« Er schnupperte, als sie das Kaffeepulver in den Filter gab. »Der beste Duft auf der Welt. Könntest du mir, während der Kaffee durchläuft, das Päckchen geben, das Willy bei dir gelassen hat? Ich passe auf den Kaffee auf.«
    Laines Gedanken überschlugen sich und wurden dann zu einer schrecklichen Gewissheit. Er wusste es nicht.
    »Dad, ich … er hat nicht …« Sie schüttelte den Kopf. »Wir setzen uns besser.«
    »Erzähl mir bloß nicht, dass er noch nicht da war.« Irritiert musterte er sie. »Ohne Landkarte würde der Mann sich wahrscheinlich in seinem eigenen Badezimmer verirren, aber er hat doch genug Zeit gehabt, hierher zu finden. Wenn er sein verdammtes Handy angehabt hätte, hätte ich ihn angerufen und ihm gesagt, dass wir unsere Pläne geändert haben. Ich sage es dir ungern, Lainie, aber dein Onkel Willy wird alt und vergesslich.«
    Das wird nicht leicht, dachte sie. Überhaupt nicht leicht. »Dad, er ist tot.«
    »So weit würde ich nicht gehen. Er ist einfach nur vergesslich.«
    »Dad.« Sie packte ihn an den Armen, und sein nachsichtiges Lächeln erlosch. »Es hat einen Unfall gegeben. Er ist von einem Auto angefahren worden. Und er … er ist tot. Es tut mir Leid. Es tut mir so Leid.«
    »Das kann nicht sein. Du irrst dich.«
    »Er ist vor ein paar Tagen in meinen Laden gekommen. Ich habe ihn nicht erkannt.«
    Mit zitternden Händen fuhr sie über seine Arme. »Es war schon so lange her, und ich habe ihn nicht erkannt. Er hat mir eine Telefonnummer gegeben und mich gebeten, ihn anzurufen. Ich dachte, er wolle mir etwas verkaufen, und ich hatte so viel zu tun, dass ich gar nicht richtig auf ihn geachtet habe. Dann ging er. Und kurz darauf, es können nur Sekunden gewesen sein, kam dieses schreckliche Geräusch.«
    Jack traten die Tränen in die Augen, und Laine ging es nicht anders. »Oh, Dad. Es hat geregnet, und er rannte blind auf die Straße. Ich weiß nicht, warum er losgelaufen ist, aber das Auto konnte nicht mehr bremsen. Ich rannte sofort hinaus und da. . und da erkannte ich ihn auf einmal, aber es war schon zu spät.«
    »O Gott. Gott-o-Gott.« Er ließ sich schwerfällig auf einen Stuhl nieder und stützte den Kopf auf die Hände. »Das kann nicht sein. Nicht Willy.«
    Trostsuchend wiegte er sich hin und her, und Laine schlang die Arme um ihn und presste ihre Wange an seine. »Ich habe ihn zu dir geschickt. Ich habe es ihm gesagt, weil ich dachte, es … Er ist auf die Straße gelaufen?«
    Er hob den Kopf. Tränen rannen ihm über die Wangen. Er hatte sich seiner Gefühle nie geschämt. »Er war doch kein Kind, das so einfach auf die Straße rennt.«
    »Aber so war es. Er hat bestimmt einen Grund dafür gehabt. Die Frau, die ihn angefahren hat, war völlig fertig mit den Nerven. Sie

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