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Ein Geschenk der Kultur

Ein Geschenk der Kultur

Titel: Ein Geschenk der Kultur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Banks
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eine Spinne aus. Ein anderes schwebte einfach in der Luft, ohne sichtbare Stützen. Es ähnelte entfernt einer Schreibmaschine mit Scheinwerfern. Ein anderes hatte die Größe eines unteren Mittelklassewagens, und es versuchte, mit jedem Menschen zu sprechen, der blonde Haare hatte, und zwar in einer Sprache, die vor allem aus Grunzlauten und Windbrecher-Getöse zu bestehen schien. Und wieder ein anderes wechselte anscheinend ständig die Größe und Form und verblüffte einen jedesmal, wenn man es ansah. Sie alle ließen sich nur unter größten Schwierigkeiten auseinandernehmen, und die Analyse der Einzelteile, die nach und nach herausgelöst werden konnten, ergaben keinerlei Sinn.
     
    Professor Feldman saß neben dem Polizeichef, der auf ein Gespräch mit Cesare wartete, um ihn zu fragen, ob er irgend etwas über den Luftwaffen-General wüßte, der – so hatte es den Anschein – vor ein paar Tagen vom Dach des Gebäudes in den Tod gesprungen war. Der Professor hatte sich darüber mit dem Polizeichef unterhalten und stellte mit Entsetzen fest, daß es sich um denselben General handelte, mit dem er eine Woche zuvor gemeinsam gewartet hatte. Der andere General, der immer noch da war und wartete, sagte, daß er zu den Ermittlung nichts beitragen könne.
    »Schachmatt«, sagte Professor Feldmann nach acht Zügen.
    »Sind Sie sicher?« fragte der Außenminister und beugte sich weiter vor, um das Brett eingehend zu prüfen. Feldman wollte gerade antworten, als der junge Sekretär zu ihm kam und ihm auf die Schulter tippte.
    »Professor Feldman?«
    »Ja?«
    »Würden Sie bitte hineingehen? Mr. Borges möchte Sie gern sprechen.«
    Der junge Sekretär begab sich wieder zu seinem Platz. Der Professor sah die anderen nacheinander entgeistert an. Sie starrten ihn ihrerseits mit der typischen Verachtung der Neidischen für den zu Unrecht Begünstigten an. Der verbliebene General bedachte ihn unverblümt mit einem höhnischen Lächeln und warf einen bedeutsamen Blick auf das Flickwerk von Orden, das die eine Seite seiner Brust bedeckte. Der Professor sammelte stillschweigend seine Papier ein und vermachte sein Lunchpaket und seine Zeitschriften dem Polizisten. Er zog sich die Krawatte fest und ging so energischen Schrittes, wie er konnte, zur Tür, wobei er sich immer noch fragte, warum ausgerechnet er hereingerufen wurde, vor den anderen Leuten, die schon viel länger warteten.
    Cesare Borges rückte seine Krawatte zurecht, legte die Ausgabe von National Geographic beiseite und leerte das kleine Kästchen, das die Namen der Leute enthielt, die draußen im Vor-Vorbüro saßen, in den Papierkorb aus. Professor Feldmans Zettel steckte als Lesezeichen in Cesares Zeitschrift.
    »Nun?« sagte er, als Professor Feldman den Raum betrat. Cesare wies ihn mit einer Handbewegung an, auf einem Stuhl vor dem wuchtigen Schreibtisch Platz zu nehmen. Feldman setzte und räusperte sich. Er nahm einige Papiere zur Hand und verteilte sie ehrfurchtsvoll auf Cesares Schreibtisch.
    »Nun, Sir, dies sind einige der Entwicklungen, an denen wir während dieser ersten Phase gearbeitet haben; ich verwende dafür gern den Ausdruck…«
    »Was soll das sein?« schnaubte Cesare und hielt ein Blatt Papier mit einer Zeichnung darauf hoch.
    »Das? Das ist… äh… die neuartige Konstruktion einer Schlammpresse zur Herstellung von Bausteinen unter schlechtesten technologischen Voraussetzungen.«
    Cesare sah ihn an. Er nahm ein anderes Blatt Papier in die Hand.
    »Und das hier?«
    »Das ist ein Querschnitt durch eine neue, unkostengünstige, langlebige Toilette, die wir für den Fall entworfen haben, daß Wasser einen entscheidenden Kostenfaktor darstellt.«
    »Sie haben zwei Millionen vom Geld der Firma dafür verbraten, ein Klo zu entwerfen?« sagte Cesare mit belegter Stimme.
    »Nun, Sir, es ist sehr wichtig. Es ist nur eine Komponente in einem umfassenden System von kostensparenden, nutzenintensiven, zusammenwirkenden Einrichtungen, die für die Anwendung in der Dritten Welt konstruiert sind. Natürlich werden die Entwicklungskosten wahrscheinlich durch die Produktion aufgefangen werden, obwohl die einhellige Ansicht herrscht, daß es für das allgemeine Ansehen der Firma und der angegliederten Universitäten sehr gut wäre, wenn im Endverkaufspreis kein eigentlicher Gewinnanteil enthalten wäre.«
    »Tatsächlich?« sagte Cesare.
    Der Professor hüstelte nervös. »Ich glaube schon, Sir. Das wurde bei der letzten Aktionärsversammlung zum Ausdruck

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