Ein Geschenk der Kultur
»Ich glaube, wir… äh… werden bestens miteinander auskommen…«
Die Militärpolizei kam, um nach dem anderen Luftwaffengeneral zu sehen. Er war bereits so lange weg, daß man angenommen hatte, er wäre desertiert. Er zappelte und schrie, als man ihn aus dem Raum zerrte.
Der Professor sah dem Ganzen teilnahmslos zu. Seit der Außenminister darüber informiert worden war, daß in seiner Heimat ein Putsch stattgefunden hatte und er in der Botschaft unter Hausarrest gestellt würde, sobald er von hier wegging, hatte sich der Professor resigniert mit allem abgefunden, was um ihn herum geschah. Er hatte es sogar zugelassen, daß der General, der soeben verhaftet worden war, Modelle eines geplanten Bombers aus den Unterlagen des Projekts Alternative Wege bastelte.
Er wußte nicht, warum er es auf sich nahm, noch weiter zu bleiben, aber was, zum Teufel…?
»… Sie sehen also, wenn Sie von einem Fabrikationsschiff einer bestimmten Größe soundsoviel Material produzieren lassen, müssen Sie die optimale Produktionsleistung maximieren, sowohl bezüglich der tatsächlichen Stückzahlen als auch einer angemessenen Proportion des brauchbaren Anteils zu den insgesamt produzierten Einheiten. Bei dem hohen Ausstoß, der erreicht wird durch die Verwendung von Lichtatomen und Staub, mit denen die Basismoleküle, die dann Gebrauchsgegenstände ergeben, aufgebaut beziehungsweise aufgelöst werden, erhalten Sie naturgemäß einen gewissen Ausschuß, der nicht ganz dem Perfektionsstandard entspricht, den wir uns gesetzt haben.
All dieses Ausschußmaterial wird auf die Oberfläche eines nahen Planeten abgeworfen, oder – im Falle extrem hitzebeständiger Artikel – irgendwo in seinem Innern abgelagert. Dieses Material kann nicht ökologisch wiederverwendet werden, denn selbst die unzulänglichen Güter, die wir produzieren, sind so dauerhaft, daß sie sich sehr schwer zersetzen lassen, und die Transmutoren sind so eingerichtet, daß sie Materie nur in verhältnismäßig kleinen Mengen annehmen. In diesem Zusammenhang ist uns offenbar ein ziemlich schwerwiegendes Mißgeschick passiert. Die neue Anlage, die wir vor kurzem erst in Betrieb genommen haben, hat bei den betreffenden Koordinaten einen Fehler gemacht, und…, na ja, den Rest kennen Sie ja.«
»Wollen Sie damit sagen, das ganze Zeug ist MÜLL?« sagte Cesare aus dem Bad.
»Ja, das fürchte ich. In Kürze müßte eigentlich Schluß damit sein. Ich habe bereits mit einem Fabrikationsschiff Verbindung aufgenommen. Bitte nehmen Sie unser tiefempfundenes Bedauern an, und verzeihen Sie uns.«
»Moment mal«, sagte Fosse, als sich der Außerirdische zum Gehen umwandte. »Sind diese Sachen überall runtergefallen? Ich meine, geschah das rein nach dem Zufallsprinzip?«
»Ja. Wenigstens hat der Transporter in dieser Hinsicht ordentliche Arbeit geleistet. Die Gegenstände sind ziemlich gleichmäßig über den ganzen Globus verteilt. Das meiste ist natürlich im Meer versunken, und eine ziemliche Menge liegt noch unentdeckt irgendwo im Regenwald und der Wüste und der Antarktis und so weiter, aber wir werden sie aufgrund ihrer Umhüllung orten und wegschaffen können, sobald wir eine weitere neue Anlage in Betrieb genommen haben.« Er hielt drei Pfoten hoch, als Fosse wieder zum Sprechen ansetzte. »Ich weiß«, sagte er, »Sie würden die Dinge gern behalten, aber ich fürchte, das ist nicht möglich. Schließlich tragen wir eine gewisse Verantwortung. Jetzt müssen Sie mich entschuldigen. Leben Sie wohl.«
Der Außerirdische verschwand durchs Fenster und schwebte senkrecht gen Himmel, wobei er um Haaresbreite einem Zusammenstoß mit einem vorbeifliegenden S.S.T. entkam.
Plötzlich fing die Alarmanlage an zu plärren. Fünf bewaffnete Wachleute stürmten in den Raum und machten sich daran, Fosse außer Gefecht zu setzen. Cesare gelang es, ihnen Einhalt zu gebieten, bevor sie Fosse etwas Schlimmeres als mehrere ernsthafte Prellungen und einen gebrochenen Kiefer hatten beibringen können. Er scheuchte die Wachleute hinaus und schloß die Tür.
»Ist Ihnen klar, was das bedeutet?« sagte er zu Fosse. »Ich werde Ihnen sagen, was es bedeutet; wir verwenden Müll, das bedeutet es!«
»Esch isch schlimmer alsch dasch, Schir«, sagte Fosse. »Dasch Ding hat geschagt, die Gesch…, der Müll taucht überall auf der Erdoberfläche auf; dasch heischt, dasch je gröscher dasch Land, deschto mehr von dem Dscheug hat esch; und Müll oder nicht, wahrscheinlich kann man allesch
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