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Ein Geschenk von Tiffany

Ein Geschenk von Tiffany

Titel: Ein Geschenk von Tiffany Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swan Karen
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über deine Tugend zu wachen.«
    Cassie lachte laut auf. »Wie blöd du bist!« Liebevoll stieß sie ihm den Ellbogen in die Rippen.
    »Ach ja! Du bist nicht die Erste, die das sagt.« Er sah sie lächelnd an, doch dann wandte er stirnrunzelnd den Blick ab.
    »Was?«, fragte sie defensiv.
    »Nichts.«
    »Nein, sag. Was ist?«
    »Na ja … diese … diese ganze Paris-Cassie, das ist so ungewohnt. Das muss man erst mal verdauen.«
    »Wusste ich’s doch, dass du meine Haare hasst«, murmelte sie böse und fasste sich schützend an den Kopf.
    »Nein, das ist es nicht … na ja, schon, aber …«
    Sie schnalzte verärgert mit der Zunge.
    »Es ist mehr, dass du genau das getan hast, was ich gesagt habe, dass du nicht tun sollst: hingehen und dich schon wieder vollkommen ummodeln. Obwohl es nichts an dir auszusetzen gibt.«
    Cassie fühlte sich schon wieder geohrfeigt. »Tut mir leid, dass ich nicht auf dich gehört habe.«
    »Na, immerhin ein Gutes haben deine Haare: Sie passen für Venedig.« Er ließ den Blick flussaufwärts gleiten.
    Sie schaute ihn verblüfft an. »Für Venedig? Was soll denn das schon wieder heißen? Ich geh doch nicht nach Venedig.«
    »Das solltest du aber.«
    Cassie blinzelte ihn verständnislos an. Ein Rest Eiscreme klebte an seiner Oberlippe wie ein Bärtchen. »Du hast da …« Sie deutete auf ihre eigene Lippe. Er berührte mit dem Finger seinen Mund.
    »Mmm, da ist ja noch was.« Er leckte genüsslich seinen Finger ab.
    »Sag bloß nicht, für Venedig gibt’s auch ’ne Liste«, meinte Cassie.
    »Noch nicht, aber hoffentlich bald. Dort wollen Lacey und ich nämlich unsere Flitterwochen verbringen.«
    Cassie sackte in sich zusammen. »Flitterwochen in Venedig. Wie romantisch«, sagte sie tonlos. Sie saßen einen Moment lang schweigend da. »Aber was hat das mit meinen Haaren zu tun?«, fragte Cassie perplex.
    »Weißt du nicht mehr? Du hast doch in New York gesagt, du möchtest in Italien vielleicht eine Brünette sein, mit einem frechen Kurzhaarschnitt. Und Ballerinas tragen wie Audrey Hepburn und zum Zeitunglesen auf dem Balkon sitzen und Prosciutto mit Feigen zum Lunch essen.«
    Cassie starrte ihn erstaunt an. »Und das hast du dir alles gemerkt?«
    Henry zuckte die Achseln. »Fotografisches Gedächtnis.«
    »Na, das passt ja. Und was wird auf deiner Venedig-Liste stehen?«
    »Weiß ich noch nicht. Deshalb flieg ich ja hin – damit ich weiß, was auf eine Liste gehört.«
    »Du fliegst hin? Wann denn?«
    »Heute.«
    »Heute!«
    »Mhm.«
    »Ach.« Sie hatte schon mit dem Gedanken gespielt, ihm ein tolles Abendessen zu kochen. Den Gänsebraten, den sie neulich mit Claude ausprobiert hatte. Na, das konnte sie jetzt vergessen.
    Sie sah aus den Augenwinkeln, wie er sich jäh aufrichtete und gleich wieder zusammensank.
    »Was?«
    »Nichts.«
    »Jetzt sag schon!«
    »Na ja, ich hab gerade gedacht, du könntest ja mitkommen.«
    »Nach Venedig? Spinnst du?«
    »Wieso nicht? Ich war selbst noch nie da. Ich könnte ein bisschen Unterstützung gebrauchen.«
    »Das wäre Lacey sicher nicht recht.«
    »Wieso nicht? Ich bin ja jetzt auch bei dir in Paris. Was ist der Unterschied?«
    Sie legte ihren Kopf schief. Da hatte er nicht unrecht.
    »Wir sind alte Freunde, Cass.« Sie schaute ihn nicht an, konnte aber hören, dass er grinste, als er hinzufügte: »Außer natürlich, du findest mich so unwiderstehlich, dass du das Risiko nicht eingehen willst.«
    Sie schnappte empört nach Luft und jagte ihm den Ellbogen in die Rippen. »Das hättest du wohl gern!«
    »Na, dann ist ja gut.« Er amüsierte sich köstlich über ihre Empörung. »Okay. Dann solltest du jetzt besser packen.«
    »Warte … ich kann doch nicht einfach so wegfliegen.«
    »Wieso nicht? Es sind Osterfeiertage. Der Flug nach Venedig dauert nur anderthalb Stunden, und du musst nicht vor Dienstag in der Arbeit sein. Welchen Grund hast du, dir nicht ein Venedig-Abenteuer zu gönnen?«
    Cassie schüttelte den Kopf. Ihr fiel keiner ein.
    »Okay, dann lass uns gehen!« Henry nahm beide Fahrräder und setzte sich in Bewegung.

33. Kapitel
    Sie landeten um kurz vor einundzwanzig Uhr auf dem Flughafen Marco Polo und fuhren mit einem Wassertaxi über die Lagune zum Festland. Die Sonne war vor knapp einer Stunde untergegangen, aber die zum Horizont ziehenden Wolken leuchteten orangerot. Vor ihr erschien die berühmte Silhouette der Stadt – auf ihre Art ebenso charakteristisch wie die Skyline von Manhattan. Ihre Kuppeln und Türme funkelten im

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