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Ein Geschenk von Tiffany

Ein Geschenk von Tiffany

Titel: Ein Geschenk von Tiffany Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swan Karen
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mit einer Hochzeitsfeier wiederzuerwecken. Und ich fühle mich geehrt, dass du dir unser Haus ausgesucht hast.«
    Kelly zuckte die Achseln. »Ich habe nur schöne Erinnerungen an diesen Ort. Es schien mir ein guter Anfang für eine Ehe.«
    Hattie nickte. Ihr Blick fiel auf die voluminösen Kleidersäcke. »Ist da drin dein Brautkleid?«
    Kelly drückte auf das kleine Plastikfenster, damit Hattie einen Blick hineinwerfen konnte. »Elfenbeinfarbene Duchesse-Seide. Wird dir gefallen.«
    Hattie schlug begeistert die Hände zusammen. »Ich kann’s kaum erwarten, dich in dem Kleid zu sehen!«
    »Warte, bis du erst die Kleider der Brautjungfern siehst: eine Symphonie in Karamell und Butterscotch.« Auf Mocca mussten sie nun leider verzichten, da Anouk schließlich rausgeflogen war.
    »Mmm! Das klingt ja wie ein Eiscreme-Sundae«, schwärmte Hattie. Dann hielt sie inne. »Hast du dich wegen der Kleidergröße noch mal mit Suzy besprochen? Ich weiß ja nicht, wann du sie zum letzten Mal gesehen hast, aber …« Sie blies komisch die Backen auf, und Kelly musste lachen. Als politisch korrekt konnte man Hattie wirklich nicht bezeichnen. Selbst ihre Kinder wurden nicht selten Opfer ihres unverwüstlichen Humors.
    »Ist wohl ganz schön … rundlich geworden?«
    »Rundlich? Dick wie ’ne Tonne! So prall wie ein Ballon! Könnte jeden Moment platzen. Sie hat sich gerade hingelegt.«
    »Ja, das ist auch besser so.« Sie betraten die Eingangshalle. Auf einem großen runden Tisch in der Mitte stand ein Strauß blühender Rosen. Auf dem aus gelben Natursteinplatten bestehenden Boden lagen sich überlappend alte, abgetretene Flickenteppiche. Es war vollkommen still.
    »Wer ist sonst noch da?«, erkundigte sich Kelly. »Sag bloß nicht, dass ich die Erste bin?«
    »Nein, nein. Suzy und Archie sind heute Vormittag angekommen, und Cassie müsste jeden Moment hier sein.« Sie senkte verschwörerisch die Stimme. »Sie kommt direkt aus Schottland, verstehst du.«
    »Nein, das wusste ich nicht«, antwortete Kelly alarmiert. »Sag bloß nicht, sie hat sich mit Gil getroffen.«
    »Das hat sie jedenfalls in der Nachricht geschrieben, die sie Suzy hinterlassen hat.« Hattie rang die Hände. »Keiner weiß, warum sie hingefahren ist.«
    »Du denkst doch nicht, dass sie wieder zu ihm zurück will, oder?«
    »Wer weiß das schon? Wir wussten gar nichts. Ob sie überhaupt wiederkommt. Erst als sie Suzy heute früh eine SMS geschickt hat, war klar, dass sie kommt. Wir haben uns alle schreckliche Sorgen gemacht.«
    »Warum hat mir keiner was gesagt? Das ist schließlich meine Hochzeit.« Das gefiel Kelly gar nicht. Eine Brautjungfer hatte sie rausschmeißen müssen, die andere war hochschwanger, und jetzt ging die dritte auch noch auf und davon! Was war hier los?
    »Es ist alles so schnell gegangen. Sie ist gestern in aller Frühe abgehauen. Wir nahmen an, dass du da bereits unterwegs warst. Und wir wollten dich nicht unnötig beunruhigen, solange wir selbst nichts Genaues wussten.« Hattie begann energisch die Treppe zu erklimmen. Sie war Ende sechzig, aber immer noch so drahtig und flink wie ein alter Hase. »Wie auch immer. Wann krieg ich denn jetzt mal deinen schönen Mann zu sehen?«
    Kelly fühlte sich wieder ans Wesentliche erinnert. »Meinen schönen Mann? Erst morgen, fürchte ich. Er und Bas, ein guter Freund von mir, wollen heute Abend im Rose and CrownBretts Junggesellenabschied feiern. Brett ist ein bisschen abergläubisch. Er will mich erst auf englischem Boden in Empfang nehmen, wenn ich durch den Mittelgang auf ihn zuschreite.«
    »Der gefällt mir!«, trällerte Hattie. Sie machte eine Tür auf. »Ich hab dich hier untergebracht, Schätzchen. Das war doch immer dein Lieblingszimmer, oder? Wegen der Aussicht auf diese Seite des Hauses.«
    »Ich mag die Aussicht auf jeder Seite«, sagte Kelly, trat ein und stellte ihre Taschen ab. »Aber danke, das ist tatsächlich mein Lieblingszimmer.«
    »Dann pack erst mal aus und ruh dich ein wenig aus. Komm runter, wenn du so weit bist. Dann gibt’s Tee.«
    Sie zog die Tür sanft hinter sich zu. Kelly trat ans Fenster und sah hinaus. Jeder, der in West Meadows ankam, trat erst mal ans Fenster. Hattie behauptete immer, das Haus sei nur gebaut worden, damit man aus seinen Fenstern auf den Garten schauen konnte. Und der Garten war einfach fantastisch. Hinten führte ein formal angelegter Teil mit kunstvollen Formschnitthecken und Topiari-Tieren zu einem knapp einen Hektar großen, silbrig

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