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Ein Geschenk von Tiffany

Ein Geschenk von Tiffany

Titel: Ein Geschenk von Tiffany Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swan Karen
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hernimmt – die Placenta eines Waldfauns oder die Haut eins Baby-Einhorns, oder so was.«
    Das Telefon auf ihrem Schreibtisch klingelte. Kellys Augen leuchteten, als sie die Nummer erkannte. »Das ist Brett. Leg’s mir noch mal vor, bevor du’s rausschickst.«
    »Mach ich.«
    Cassie verließ Kellys Büro und zog die Tür leise hinter sich zu. Hannah sah auf. Von den ursprünglichen sechzehn Mitarbeitern waren nur noch vier übrig geblieben, und es gab kein Entkommen vor Hannahs mörderischen Blicken. Als klar wurde, dass das Missfallen der Vogue länger als eine Woche anhalten würde, hatten, nach den ursprünglichen drei, die Kelly entlassen musste, die anderen nach und nach von selbst gekündigt, auch Aspen. Nur noch ein kleines Häuflein Hartgesottener war übrig geblieben.
    Dass Luke die Bebe-Washington-Kampagne gemacht hatte, hatte Kellys Ruf natürlich wieder ein wenig aufgebessert, aber da die Fotos und die neue Kollektion erst im Februar zu sehen sein würden, nützte ihnen das im Moment nicht viel. Der Mann – oder besser die Frau – von der Straße erinnerte sich nur an das Fiasko der Schau. Hartford Communications war in der Zwischenzeit zum Wassertreten verurteilt.
    Cassie brachte sich mit einem Kopfschütteln ins Hier und Jetzt zurück. Während sie hinter ihrem Schreibtisch Platz nahm, schweifte ihr Blick übers halbleere Büro. Immerhin fand sie sich in der PR-Welt inzwischen besser zurecht. Nun, da weniger Köche den Brei verdarben, hatte auch sie mehr Verantwortung übernehmen müssen und sich – gezwungenermaßen – auch schon mit einigen Journalisten getroffen. Und es lief besser als erwartet. Sie nahmen ihre Lunch-Einladungen liebend gerne an, schon um zu erfahren, wie genau es zum Alexa-Bourton-Vorfall gekommen war. Überflüssig zu sagen, dass sie noch nicht den Mut gefunden hatte, bei der Vogue anzurufen, obwohl sie natürlich gleich nach der Schau einen eloquenten Entschuldigungsbrief an Alexa geschrieben hatte.
    Sie verstand die Mechanismen der Modeindustrie jetzt besser – wer was tat und wann – und hatte sich so an ihre »nummerierten« Outfits gewöhnt, dass sie morgens hineinschlüpfen konnte, ohne auf die Labels achten zu müssen. Sie sah allmählich aus wie eine von ihnen. Verhielt sich wie eine von ihnen. Aber konnte sie auch schreiben wie eine von ihnen? Welche Ironie, dass sie nun mehr Verantwortung zu tragen hatte als vor dem Fiasko – das sie verursacht hatte.
    Sie warf einen Blick auf die Pressemitteilung. Wenn sie die doch bloß so gut zustande bekäme, dass die Leute – die richtigen Leute – sich um die Kollektion reißen würden. Das würde dann auch Kelly zugutekommen. Zuerst Bebe. Und jetzt Maddy. Immer ein Schritt nach dem anderen.
    »Der reinste Wahnsinn«, sagte Cassie kichernd, während ihr ein Werwolf die Lifttür aufhielt. »Danke, Bas.«
    »Das Vergnügen ist ganz meinerseits, Mylady«, knurrte er mit seiner besten Werwolfstimme und drückte auf den Knopf fürs richtige Stockwerk.
    »Nenn mich nicht Mylady, ich seh aus wie eine Kröte«, sagte sie.
    Und es stimmte: Cassie sah tatsächlich aus wie eine Kröte. Sie trug ein Krötenkostüm.
    »Du hättest auch als Werwolf kommen sollen«, meinte Bas, »hager und hungrig genug siehst du in letzter Zeit sowieso aus.«
    Cassie schüttelte den Kopf. »Du hast ja keine Ahnung! Meine einzige Hoffnung ist, dass Anouk mich auf eine Steak-Tatar-Diät setzt, wenn ich bei ihr in P…«
    »Sprich nicht das P-Wort aus!«, rief er dramatisch. »Ich will’s gar nicht hören.« Er drehte sich zur Wand.
    »Ach, Bas! Du weißt doch, dass wir immer Freunde bleiben werden.« Sie umarmte ihn. »Und wer weiß, vielleicht werde ich mich nach meiner Grande Tour ja hier niederlassen. Außerdem wirst du doch zu den Schauen kommen, oder? Dann können wir uns sehen. Die Couture im Januar und die Herbst/Winter-Kollektionen im Februar.«
    Bas presste die Hände aufs Herz und blickte stolz auf sie nieder. »Mein Küken! Du bist flügge geworden!«
    Die Lifttür öffnete sich in dem Moment, in dem Cassie ihn in den Magen boxte. Die Party hatte sich bereits bis in den Gang ergossen. Hexen, Vampire, Kürbisse, schwarze Katzen und Zombies standen schwatzend in der Diele herum oder tanzten im Türstock.
    »Ja, Halloween scheint hier tatsächlich eine Riesensache zu sein«, sagte Cassie erstaunt. Männer, die ansonsten nicht mal flexibel genug waren, um einen Einreiher statt einem Zweireiher anzuziehen, liefen hier in den verrücktesten

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