Ein Geschenk von Tiffany
aufkeuchen ließen, die sie hilflos machten, ihm zu widerstehen. Selbstbewusst zwang er sie unter den Rhythmus seiner Liebkosungen, streichelte sie schneller, härter, drückte seine ganze Handfläche an sie, während seine Finger sich zwischen ihre Falten schoben. Rasch, beschämend rasch, hatte er sie so weit, zwang sie über ihre persönliche Schwelle. Hilflos, besiegt bäumte sie sich unter ihm auf, pulsend, schluchzend, erobert.
14. Kapitel
»Nicht mööööglich!« Suzy schnappte nach Luft.
»O doch!« Cassie kicherte.
»Dreh dich um. Ich will sehen, wie du hinten aussiehst.«
Ein erneutes Luftschnappen.
»Steh auf, zeig mal, was du anhast.«
Cassie erhob sich. Sie trug ihr neuestes Lieblingsoutfit: schokoladenbraune MiH Samtjeans, kniehohe pelzverbrämte Stiefel und einen lässigen Schalkragenpulli mit Streifen in Schoko und Karamell.
»Du bist ja so dünn!«, rief Suzy anklagend aus.
»Was soll ich sagen? Oft und wenig – der reinste Witz! Ich komme mir dieser Tage vor wie die hungrige Raupe, immer auf der Suche nach Nahrung. Ich nehm’s, wo ich’s kriegen kann, meistens heimlich. Wenn irgendwo was auf einem Schreibtisch rumsteht, dann schnapp’ ich’s mir.«
Sie setzte sich wieder vor den Bildschirm und grinste schüchtern. Suzy starrte sie noch immer mit offenem Mund an.
»Ich kann nicht fassen, wie du dich verändert hast. Du bist ja ein ganz anderer Mensch. Wenn wir uns auf der Straße begegnet wären, ich wäre glatt an dir vorbeigelaufen! Das heißt, vielleicht wäre ich kurz stehen geblieben, um dir eine zu knallen, weil du so gut aussiehst. Mann, eine bessere Reklame für Scheidung gibt’s nicht! Archie wird’s umhauen, wenn er dich so sieht. Er wird glauben, du willst mir Flausen in den Kopf setzen!«
»Wie, was? Meine Ohren brennen schon«, meldete sich Archies Stimme von irgendwo außerhalb des Wohnzimmers.
Er kam herein und beugte sich über Suzys Schulter. Sein altbekanntes gutmütiges Gesicht erschien auf Cassies Bildschirm. Archie hatte krauses rotes Haar und ebenso rote Backen, und er war so lieb wie ein knuddeliger Teddybär. »Mit wem redest du?«, sagte er. »Ach! Ist das etwa … Cassie? Himmel, du hast dich aber verändert!«
Cassie musste kichern, aber nicht wie sonst mit der Hand vor dem Mund und verschämt gekrümmtem Oberkörper. Sie hatte ihre Beine doppelt verkreuzt, ein Unterschenkel schlang sich von hinten um den anderen, den entgegengesetzten Arm hatte sie über den Schoß gelegt, wie eine Bogensehne. Suzy, neben deren Füßen ein gigantischer Eimer voll Popcorn stand, richtete sich interessiert auf und beugte sich näher zum Bildschirm. »Hm, da ist doch noch was …«, murmelte sie. »Was hast du sonst noch machen lassen?«
Cassie musterte sich – glänzende, lackierte Nägel, die Nagelhaut vorbildlich zurückgeschoben; schwingendes, glänzendes Haar, perfekt zurechtgeföhnt; Designerklamotten, die sie bei Musterverkäufen zum Einkaufspreis erstanden hatte. »Nein, ich glaube, das ist alles.«
»Hm. Nein, irgendwas ist anders …«
»Mein Make-up vielleicht?«
Suzy schüttelte den Kopf.
»Es ist … du hast eine ganz andere Ausstrahlung. Und wie du dich bewegst … Als du dich vorhin umgedreht hast, da hattest du so einen kessen Schwung …« Suzy ging ein Licht auf. »Ach du heilige Scheiße! Du hast doch nicht etwa einen Mann kennengelernt?«
Cassie wurde knallrot und verwandelte sich prompt wieder in ein Schulmädchen. »Suzy!«, rief sie, erschrocken darüber, dass ihre Freundin so etwas in Anwesenheit von Archie herausplatzte.
Suzy klatschte entzückt in die Hände. Wie clever von ihr, Cassies Geheimnis ganz allein rauszufinden! Sie tauchte die Hand in den Eimer mit Popcorn und kam mit einer Faust voll wieder hoch. »Erzähl! Aber bitte bis ins kleinste Detail!«
Cassies Blick huschte zu Archie, der genauso interessiert dreinblickte wie Suzy. »O nein, ganz bestimmt nicht.«
»Ach, zum Teufel – verzieh dich, Archie!«, rief Suzy und schlug ihrem Mann mit der flachen Hand klatschend gegen die Schulter. »Sie erzählt nie was, wenn du hier über uns schwebst wie ein Geier! Geh und räum die Spülmaschine ein! Gott bewahre uns davor, dass du und Henry euch hier tatsächlich mal nützlich machen könntet!«
Ohne sich am Ton seiner Frau zu stören – den war er gewöhnt –, beugte er sich zum Computer und pflanzte einen dicken Schmatz auf den Bildschirm. »Ich freue mich für dich, Liebes. Lass es dir gut gehen, hörst du?« Er strahlte.
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