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Ein Geschenk von Tiffany

Ein Geschenk von Tiffany

Titel: Ein Geschenk von Tiffany Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swan Karen
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dich habe ich damit offenbar in Verlegenheit gebracht, und das tut mir leid.«
    Cassie verschränkte trotzig die Arme. »Du hast genau gewusst, dass es mich noch nervöser macht, mit dir allein in diesem Zimmer eingesperrt zu sein.«
    »Eingesperrt warst du doch gar nicht. Ich hab ja nicht zugesperrt und den Schlüssel weggeworfen. Was ich wusste, war, dass es dich noch verlegener macht, wenn dir andere dabei zusehen.«
    »Du hast versucht, mich betrunken zu machen!«
    »Pff! Ein Glas Sekt! Damit du locker wirst. Ich hab Pappschachteln gesehen, die weniger steif waren als du.«
    »Haha! Du bist ja so witzig!« Cassie warf die Hände in die Luft und drehte sich auf dem Absatz um.
    »Komm, ich lade dich zum Lunch ein. Ich will’s wiedergutmachen.«
    »Was?!«
    »Gehen wir was essen. Ich möchte dich ausführen.«
    »Mich ausführen?«
    »Ja, ich kenne da ein nettes Restaurant …«
    Als er ihre Miene sah, beugte er sich vor und sagte: »Hör zu, ich kann helfen, weißt du.«
    »Helfen? Wie helfen?«
    »Es wieder in Ordnung bringen, für dich und Kelly. Ich weiß, dass es noch immer nicht sehr gut für sie läuft. Ihr braucht jemanden mit ein bisschen Einfluss. Ich hab Beziehungen – ein Anruf hier, ein Dinner da …« Er richtete sich auf. »Jetzt komm schon. Ist doch bloß Lunch.«
    »Ist doch bloß Erpressung.«
    Er lachte. »Nein, bloß Lunch. Und dann zeig ich dir die Fotos.«
    Nachdem er das entsetzte Gesicht gesehen hatte, das Cassie machte, als er ein Sushi-Restaurant vorschlug, führte er sie in ein »tolles kleines Burger-Lokal«. Ihm war klar, dass diese Frau Fleisch wollte – und damit war nicht nur sein Kopf auf dem Tablett gemeint. Und nun saß sie in seinem Apartment auf einem schwarzen Ledersofa und schaute zu, wie er in verschiedenen Portfolios blätterte, um die Fotos rauszusuchen, die er von ihr gemacht hatte.
    Cassie sah sich besorgt um, während er unbekümmert schwatzte. Wieso hatte sie sich dazu überreden lassen hierherzukommen? Die Fotos interessierten sie überhaupt nicht.
    »Ich hab gleich gewusst, als ich dich auf der Show sah, dass du den richtigen Look hast. Ich konnte nur nicht fassen, dass es sonst keinem aufgefallen ist.« Lächelnd drehte er sich um. »Diese Kampagne wird ’ne Sensation.«
    »Da ist Selena aber anderer Meinung. Sie hält das Ganze für einen schlechten Witz.«
    »Selena«, sagte er und machte eine Pause. »Selena ist ein schönes Mädchen.«
    »Mmm. Könnte der Grund sein, warum sie zu einem der bekanntesten Models der Saison geworden ist.«
    Er setzte sich auf die Hacken und schüttelte den Kopf. »Aber sie verlangt zu viel. Und für diesen Job war sie nicht die Richtige. Bebe wollte Unschuld. Reinheit. Nicht jemanden, der schon alles hinter sich hat. Ich meine, dreht sich nicht die ganze Kollektion um eine …«
    »Dagestanische Kindsbraut auf der Flucht – ich weiß! Mein Gott, wenn ich den Satz noch einmal sagen muss, dann …«
    Luke lachte und begann wieder, in seinen Portfolios zu kramen. »Bebe wollte sie doch nur, weil sie bares Geld wert ist – kann ich verstehen. Mit einem Supermodel kann man nicht viel falsch machen, man geht auf Nummer sicher. Kann man ihr kaum vorwerfen. Aber jetzt, wo alles am seidenen Faden hängt …«
    Und warum wohl? Er brauchte es nicht zu sagen, sie wusste es auch so.
    Er fand, was er suchte, und stand auf. »Alles, was ich sagen will«, meinte er und bedeutete ihr, ihm zu dem Leuchttisch auf der anderen Seite des Zimmers zu folgen, »ist, dass sie das hier braucht, um wieder an Fahrt zu gewinnen. Diese Branche lebt vom Herdentrieb – einer führt, die anderen folgen. Und der einzige Weg, wieder auf Kurs zu kommen, ist mit etwas Neuem. Du magst es für sie verpatzt haben, Cassie, aber glaub mir, mit dem hier machst du’s wieder gut.« Er tätschelte das Portfolio.
    »Ich hab’s für Kelly gemacht, nicht für Bebe«, antwortete Cassie brüsk. »Und ganz bestimmt nicht für dich.«
    Jetzt schaute er sie wieder auf diese intensive, durchdringende Weise an. Sie bereute es, so angriffslustig gewesen zu sein. Es brachte sie immer in Verlegenheit, wenn sie das ganze Gewicht seiner Aufmerksamkeit spürte. Er war immerhin ein teuflisch attraktiver Mann, und dafür hasste sie ihn.
    Aber er schlug nicht zurück. Er studierte ihr Gesicht, als wollte er aus der Gesamtheit und den Einzelheiten ihrer Züge eine mathematische Gleichung machen. Niemand hatte sie je so angeschaut – richtig angeschaut.
    Er machte den Reißverschluss der

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