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Ein Geschenk von Tiffany

Ein Geschenk von Tiffany

Titel: Ein Geschenk von Tiffany Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swan Karen
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hören!«
    »The Devil in Disguise« , bemerkte Anouk gedehnt.
    Alle lachten.
    »Wie geht’s ihm überhaupt?«
    Suzy biss in ihren Pfirsichplunder. »Na ja, hm … eigentlich nicht so toll, wenn du schon fragst. Ist in letzter Zeit ein bisschen gestresst.«
    Kelly runzelte die Stirn. »Wegen der Expedition? Kann ich irgendwas tun?« Sie schien vergessen zu haben, dass Breitling nicht mehr zu ihren Klienten gehörte.
    »Nein, nein, es ist nicht so schlimm. Er hat einfach nur viel um die Ohren. Die Expedition und dann noch die Hochzeit. Er will alles geregelt haben, bevor er im April aufbricht. Und ihr wisst ja, dass er nicht gerade ein großes Organisationstalent ist.«
    »Ich nehme an, dass du die Hochzeitsplanung übernimmst?«, fragte Kelly.
    »Theoretisch schon. Aber Lacey scheint alles selbst machen zu wollen. Henry kümmert sich um die Hochzeitsreise und Anouk um die Ringe.«
    »Ach ja?«, fragte Cassie interessiert.
    »Klar. Rosa Gold«, verkündete Anouk stolz, »zweiundzwanzig Karat. Atemberaubende Reinheit.«
    »Wow, dann bleibt also alles in der Familie«, brummelte Cassie. Kelly hatte bei der Finanzierung seiner Expedition geholfen, die anderen halfen bei der Hochzeit. Nur sie hatte mal wieder nichts beizusteuern.

19. Kapitel
    Der Winter hatte die Stadt fest im Griff, Weihnachten kam auf Sturmflügeln angebraust. Der glorreiche farbenprächtige Herbst – der die Stadt in allen Tönungen von Gold, Bernstein, Karamell und Ocker hatte erglühen lassen – war vom Nordwind davongefegt worden. Zurück blieben die nackten Skelette der Bäume mit ihren Stämmen aus borkiger Rinde, die ihre Zweige wie Finger in die Höhe reckten. Abgefallene Blätter taumelten durch die Straßen, dunkelbraun und ausgedörrt, am Himmel trieben schneelastige graue Wolken.
    Cassie und Luke rannten die breite Freitreppe zur Public Library hinauf, vorbei an den berühmten Löwen, die die Bibliothek bewachten, hinein in die Wärme hinter den mächtigen Eingangssäulen.
    »Wieso müssen wir das machen?«, fragte Luke, sobald sie die eisige Kälte hinter sich gelassen und von der wohligen Wärme des Eingangsbereichs eingehüllt wurden wie von einer Decke.
    Cassie hakte sich lächelnd bei ihm ein. »Weil’s auf der Liste steht.«
    »Ich kapier nicht, was so wichtig an dieser Liste sein soll.«
    »Es ist ein Abenteuer, es soll mir helfen, in diese Stadt einzutauchen, du weißt schon, ihren Puls zu fühlen. Außerdem haben wir’s dieser Liste zu verdanken, dass wir überhaupt zusammen sind. Du könntest ruhig ein wenig dankbarer sein.« Sie küsste den letzten Rest seiner Gegenwehr weg.
    »Na gut«, gab er sich geschlagen, »immerhin ist es warm.«
    »Ja, Gott sei Dank.« Sie kramte in ihrer Tasche und holte die Liste heraus, die nun ebenso brüchig war wie die Blätter auf den Straßen. »Okay. Also, hier steht, ich soll nach Robin fragen und Eine Weihnachtsgeschichte von Dickens lesen.« Sie sah ihn an und verzog das Gesicht. »Ich hoffe, er meint nicht das ganze Buch.«
    »Bestimmt nicht! Ich muss noch ein paar Weihnachtseinkäufe erledigen. Hättest du das nicht ein andermal machen können?« Luke schaute zu der hohen, mit Fresken verzierten Decke der Eingangshalle hinauf und ging ein paar Schritte weiter.
    »Nein! Mein Vater hat mir die Geschichte immer in der Weihnachtszeit vorgelesen. Das war bei uns so Brauch.«
    Cassie sah sich in dem ehrwürdigen Gebäude um. Die New Yorker Stadtbibliothek näherte sich mit Riesenschritten ihrem hundertsten Geburtstag. Man meinte förmlich das Gewicht ihrer Geschichte zu spüren, auch die Luft fühlte sich hier anders an, dicker. Leise Geräusche klangen laut in der Stille: das Rascheln von Seiten, das leise Getuschel von Besuchern, das gedämpfte Wumm, wenn ein schweres Buch auf einen Tisch gelegt wurde.
    Cassie ging entschlossen los. »Komm, wir fragen an einem Infodesk.«
    Auch sie musste immer wieder zu der herrlichen, teilweise mit Blattgold verzierten Decke hinaufschauen. Die Fresken erweckten den Eindruck, als könne man zwischen ihnen den Himmel sehen. »Meine Güte, ist das riesig hier.« Der Lesesaal hatte die Länge eines ganzen Häuserblocks. Endlose Tischreihen, an denen eifrige Leser saßen. »Man könnte den ganzen Tag hier verbringen.«
    »Eher nicht«, sagte Luke und tätschelte ihren Po.
    Sie traten an einen der mächtigen Holzbögen, unter dem sich ein Infodesk befand. Ein glatzköpfiger Mann Mitte vierzig stand dort vor einem Bildschirm.
    »Hallo«, lächelte Cassie, »ich

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