Ein Geschenk zum Verlieben
Marmelade auf ihren Toast. Sie warf Laura einen Blick zu. »Gut geschlafen?«
»Wie ein Engel.«
Joe schnaubte.
In diesem Moment piepte Kittys Handy. Sie schaute aufs Display. »Ah, da haben wirâs. Der Unterricht fällt heute aus.«
Die Kinder brachen in Jubelgeschrei aus. Laura zuckte zusammen. Begeistert rannten sie um den Tisch herum. Kitty schüttelte lächelnd den Kopf. Sie schaute Laura mit hochgezogener Braue an. »Na, wie bist du im Schneemannbauen?«
»Aus der Ãbung.«
»Dann iss!« Sie schob Laura die Wurstplatte hin. »Wenn du glaubst, Off-Piste-Skifahren mit Rob ist anstrengend, dann warte ab, was meine Kinder dir erst abverlangen!« Sie lachte.
Samuel setzte sich auf Lauras Schoà zurecht. Sie schluchzte laut auf. Lucie reichte ihr ein Tempo.
Kitty streckte den Kopf zur Tür herein. »Laura?« Sie saÃen im gemütlichen kleinen Fernsehzimmer. Kittys Horde hatte sich friedlich um Laura geschart. Alle sollten ein wenig »ausruhen«, aber Laura schien überraschenderweise am meisten Probleme damit zu haben.
»Mufasa ist grade gestorben«, schniefte sie und zeigte auf den Fernseher. Es war ihr dritter Film in Folge, und sie schielte mittlerweile fast vor Kummer.
»Ach so, Der König der Löwen . Einer meiner fünf Lieblingsfilme«, sagte Kitty. Sie musterte Laura forschend. Laura hatte angefangen zu heulen, kaum dass der erste Film begonnen hatte, und seitdem nicht mehr aufgehört.
»Meiner auch. Nach Nemo und Toy Story «, schluchzte Laura.
»Ich finde Toy Story 2 besser«, meldete sich Finn zu Wort. Er hatte sich unter ihren Arm gekuschelt. »Den schauen wir als Nächstes an.«
Kitty lächelte ihrem Sohn zu. »Aber könnte ich mir Tante Laura zwischendurch vielleicht mal ausborgen?«
Laura nickte und machte Anstalten, sich zu erheben, wurde aber sofort von fünf Paar Händchen festgehalten. »Nein!«, riefen die Kinder.
»Ich geb sie euch zurück, bevor Scar Du-weiÃt-schon-was tut«, versprach Kitty augenzwinkernd.
Widerwillig sanken sie auf die kleine grüne Couch zurück.
»Was gibtâs?«, fragte Laura mit zugeschwollener Nase. Ihr Gesicht war rot und verquollen. Auf Zehenspitzen gingen sie aus dem Zimmer.
»Alles in Ordnung bei dir, Laura?«, fragte Kitty, nachdem sie die Tür zugezogen hatte, und legte besorgt eine Hand auf Lauras Arm.
»Ja, natürlich«, schniefte sie, »wieso fragst du?«
»Na weil du seit drei Stunden nicht mehr aufgehört hast zu weinen.«
Laura schluckte. »Ach, diese Disneyfilme«, sie wies mit dem Daumen über ihre Schulter, »die bringen mich noch um. Ich weià nicht, wie die Kinder das aushalten. Es lässt sie vollkommen kalt. Wie kann man nicht weinen, wenn Mufasa von seinem eigenen Sohn betrogen wird? Von seinem eigenen Sohn! «, wiederholte sie, und neue Tränen rollten über ihre Wangen.
»Mhm«, bemerkte Kitty ungerührt. »Hör zu, ich wollte dich fragen, ob du mir einen Gefallen tun kannst. Aber wirklich nur, wenn du kannst! Du musst nicht â¦Â«
»Nein, nein, natürlich. Was immer du willst. Was soll ich machen?« Laura wischte sich mit einem Blatt der Küchenrolle die Nase ab â Samuel hatte es ihr fürsorglich gegeben. Und stellte fest, dass der kleine Teufel schon selbst hineingerotzt hatte. »Igitt!«
»Ich bin gerade dabei, die Kostüme für das Krippenspiel heute Abend fertig zu nähen, und mir ist die Borte für Marthas Kopfschmuck ausgegangen. Joe will sowieso in die Stadt fahren, um mehr Streusalz zu besorgen, aber mit Stoff und Borten kennt er sich einfach nicht aus. Du könntest nicht �«
»Doch, natürlich, gern.«
»Toll, danke! Ich gebe dir eine kleine Stoffprobe mit. Ich brauche drei Meter zwanzig.«
»Okay.«
»Du bist ein Schatz! Joe holt gerade den Traktor raus. Hier, nimm meine Skijacke. Ich hole nur rasch das Stück Borte.«
Laura nickte. Noch einmal aufschluchzend, schlüpfte sie in Kittys Skijacke und Gummistiefel, die neben der Haustür standen.
»Da, bitte.« Kitty reichte ihr ein Stück zimtfarbene Borte. »Bis gleich. Ich brauche nicht mehr lange, dann können wir in Ruhe eine Tasse Tee trinken.«
»Schön.«
Laura trat hinaus in den Schnee. Er war im Garten ja schon hübsch niedergetrampelt â sie hatten nicht nur einen Schneemann
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