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Ein Geschenk zum Verlieben

Ein Geschenk zum Verlieben

Titel: Ein Geschenk zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Swan
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zog seinen Wintermantel aus und schüttelte sich den Schnee aus den Haaren. Er trug einen marineblauen Anzug und ein hellblaues Hemd. Seine Krawatte war gelockert, der oberste Hemdknopf geöffnet – sein Arbeitstag war offensichtlich beendet. Laura saß wie erstarrt da.
    Â»Man hat mir befohlen, den Christmas Pudding und den Kuchen abzuholen, Kit. Cat ist davon überzeugt, dass wir bis Weihnachten eingeschneit sein werden«, lachte Rob. Er küsste Kitty auf beide Wangen. Dann erst erblickte er Laura. »Oh.«
    Laura hätte im Boden versinken können. Hastig kaute sie ihr Essen herunter. Die Hand vor den Mund haltend nuschelte sie ein »Hallo«. Als ihr klar wurde, dass sie einen Schlafanzug anhatte – und noch dazu einen schweinchenrosa –, legte sich noch eine zusätzliche Schicht Scham um sie wie bei einer Zwiebel.
    Schweigen.
    Â»Laura«, sagte er dann, kam höflich um den Tisch herum auf sie zu und gab auch ihr einen Kuss auf beide Wangen. »Was für eine Überraschung. Ich hätte nicht erwartet, dich hier zu treffen.«
    Â»Ich – ich bin gestrandet. Man hat mich freundlicherweise für die Nacht aufgenommen«, stammelte sie mit gesenktem Blick. »Das Wetter hat mich vollkommen überrascht. Ich wusste nicht, dass es so stark schneien würde, und habe nach meinen Interviews törichterweise noch bei Kitty Station gemacht, anstatt sofort heimzufahren.«
    Â»Ist euch beiden noch immer nicht der Gesprächsstoff ausgegangen?«, scherzte er, an Kitty gewandt. Aber seine Stimme klang angespannt. »Wen hast du interviewt?«, erkundigte er sich wie beiläufig, seine steife Haltung verriet jedoch, dass er ganz und gar nicht so locker war, wie er tat.
    Â»Min und Olive.«
    Er zog eine Augenbraue hoch. »Klingt nach einem ereignisreichen Tag.« Er trat von einem Fuß auf den anderen, schob die Hände in die Hosentaschen. »Wie war’s mit Min? Hab sie schon eine Ewigkeit nicht mehr gesehen.«
    Â»Gut. Es lief gut. Kein Problem.«
    Â»Hast du schon was gegessen, Rob?«, wollte Kitty wissen. »Es ist noch genug Stew da.«
    Rob hob abwehrend die Hand. »Danke, das ist nicht nötig. Ich hatte mittags einen ausgiebigen Lunch in einem guten Restaurant.«
    Â»Aber dann wenigstens ein Glas Wein, ja?«, bat Kitty hoffnungsvoll. »Wir könnten Joe einen Lagebericht erstatten.«
    Â»Weiß nicht, ob ich davon so begeistert wäre«, protestierte Joe. Kitty musste kichern und schlug ihn spielerisch auf den Arm.
    Â»Ich meine doch über Verbier, nachträglich, Blödmann!«
    Â»Eigentlich muss ich gleich wieder los«, sagte Rob und wies mit dem Daumen zur Tür.
    Â»Nur ein Glas? Bitte?«, flehte Kitty. »Es wäre so ein Spaß.«
    Rob zögerte, den Blick auf Lauras rote Zehennägel gerichtet. »Na gut, aber nur eins. Ich kann wirklich nicht lange bleiben. Es schneit ganz schön. Und ihr habt schließlich schon einen Übernachtungsgast. Ich will nicht auch noch hier stranden.« Er stieß ein bemühtes Lachen aus.
    Â»Kommt, wir gehen ins kleine Wohnzimmer«, schlug Joe vor, nahm die Flasche und ließ seinen Teller mit der zweiten Portion unberührt zurück.
    Sie betraten einen Raum, den Laura noch nicht kannte. Er war winzig, aber ordentlicher – zumindest nicht mit Hundehaaren übersät. Zwei Zweisitzersofas standen darin sowie unter dem Fensterbrett ein Bücherregal. Mehr hätte nicht hineingepasst. Die Wände waren burgunderrot gestrichen, der Boden mit einem grünen Teppichboden ausgelegt, und in der Wand befand sich ein kleiner, gusseiserner Kamin, in dem bereits ein Feuer bedächtig züngelte – ganz im Gegensatz zu dem Inferno im riesigen Küchenkamin.
    Laura nahm in einer Sofaecke Platz. Die Etikette schrieb vor, dass sie neben Rob saß. Sie schlang ein Bein ums andere wie eine Efeuranke, um sich so klein wie möglich zu machen.
    Â»Da hab ich ja ein ziemlich wildes Wochenende verpasst, wie’s scheint«, bemerkte Joe und reichte Rob ein Glas.
    Â»Du wurdest schmerzlich vermisst, Kumpel.«
    Â»Das Wichteln hätte dir gefallen.« Kitty tätschelte kichernd Joes Knie. »Da waren ein paar Geschenke darunter, richtig unter der Gürtellinie. Du hättest Davids Gesicht sehen sollen, als er dieses Leucht-Dings ausgepackt hat! Das war von Alex, oder? Was glaubst du, Laura?«
    Â»Ja, glaub

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