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Ein Geschenk zum Verlieben

Ein Geschenk zum Verlieben

Titel: Ein Geschenk zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Swan
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Stück weiter hinter ihre Säule zurück.
    Cat verschwand im Lift, und Laura schaute noch einmal zu dem Auto hinaus. Es war ein mattschwarzer Porsche. Sie konnte nicht sehen, wer am Steuer saß, erhaschte beim Wegfahren des Autos jedoch einen Blick auf die ersten drei Buchstaben seines Kennzeichens: B5H.
    Erschrocken lehnte sie sich an ihre Säule. Jetzt fuhr Cat hinauf zu ihrem Ehemann, der allein im Zimmer auf sie wartete. Was Cat ihm wohl erzählen würde – welche Lügen? Denn dass der Mann, der sie soeben abgeliefert hatte, mehr als nur ein Freund war, war absolut klar.

41. Kapitel
    I n ihrer Werkstatt herrschte eine Temperatur wie in einem Gefrierschrank. Auf der Innenseite der Fenster hatten sich Eisblumen gebildet. Laura brauchte Handschuhe, um den kleinen Ofen anheizen zu können. Sie brachte den Wasserkessel viermal zum Kochen, nur um durch den Dampf die Luft ein wenig aufzuwärmen. Hier in Suffolk hatte es später zu schneien angefangen, eine dünne frische Schneeschicht lag über der weiten Landschaft. Die Zugfahrt war glücklicherweise ohne Hindernisse verlaufen, und auch die Straßen waren gestreut, sodass das Taxi, mit dem sie vom Bahnhof zum Hafen gefahren war, keine Schwierigkeiten gehabt hatte durchzukommen.
    Laura wärmte sich die Hände an einer Tasse heißem Kakao. Müßig schlenderte sie zum Ostfenster und schaute hinaus. Das Feuer im Ofen zog allmählich an, brannte zwar noch nicht richtig heiß, aber das Knacken der Flammen erfüllte den großen Raum immerhin mit ein wenig Leben. Das neue Schloss war eingebaut, und es war klar, dass weder Fee noch Jack ihre Werkstatt in ihrer Abwesenheit hatten betreten können.
    Beim Gedanken an sie begann ihr Herz schneller zu klopfen. Was sie wohl machten? Sie waren so nahe, kaum eine Meile von ihr entfernt. Es war Samstagabend. Wahrscheinlich saßen sie zusammengekuschelt auf dem Sofa und schauten sich die letzte Folge von X Factor an, auf dem Tisch eine geöffnete Flasche billiger Rotwein. Vielleicht war es Fee ja sogar gelungen, Jack dazu zu überreden, die Take-away-Mahlzeit auf dem Schoß vorm Fernseher einzunehmen – sie selbst hatte das nie geschafft. Sie versuchte sich vorzustellen, wie Fee neben ihm in ihrem Bett lag, ihre Kleidung noch in ihrem Schrank, ihr Buch noch ungelesen auf dem Nachtkästchen. Wie Fee ihr Leben übernahm, das Leben einer anderen Frau. So wie sie, Laura, es vor vier Jahren getan hatte.
    Es war jetzt fünf Tage her, seit Jack ihr den Laufpass gegeben, fünf Tage, seit sie das gemeinsame Haus verlassen hatte. Sie hatte seitdem an vier verschiedenen Orten übernachtet – hier, bei Kitty, bei Rob und Cat und in dem Hotel in Kensington. Sie konnte eine Rückkehr nicht länger aufschieben. Sie brauchte unbedingt mehr Kleidung. Sie hatte keine Waschmaschine in ihrer Werkstatt, und sie konnte schließlich nicht ewig neue Unterwäsche und Socken kaufen, bloß weil die alten schmutzig waren. Auch brauchte sie frische Milch und ein paar Lebensmittel. Heute Abend würde sie wohl die Dose mit Hühnersuppe aufmachen müssen, die sie für den Notfall reserviert hatte. Seit drei Jahren stand sie schon hier. Kein Vergleich zu dem Kobe-Steak, das sie gestern Abend serviert bekommen hatte.
    Der gestrige Abend – eine ganz andere Geschichte. Eine andere Welt. Sie schloss die Augen, konnte die Bilder aber nicht abwehren, die wie ein Stummfilm durch ihren Geist flimmerten: Robs Gesicht, als er ihr gegenüber am Tisch saß und sie davon abzuhalten versuchte, weiterzubieten. Sie zu retten versuchte. Wie er sie beim Tanzen an sich gedrückt, wie sein Körper sich angefühlt hatte. Die tiefe Erschöpfung in seinem Gesicht, nachdem er die ganze Nacht lang bei ihr gewacht hatte. Wie traurig er beim Abschied geklungen hatte, nachdem sie sich ihre Standpunkte klargemacht und eine Trennlinie gezogen hatten.
    War all das umsonst gewesen? Quälten sie sich wegen nichts? Um einer Ehe willen, die so gut wie kaputt war? Sie hatte die beiden jetzt eine Woche lang aus der Nähe beobachten können. Es herrschte eine Anspannung, eine Gereiztheit und Unzufriedenheit zwischen den beiden, die nicht einmal Robs leidenschaftliche Schwüre, wie sehr er seine Frau liebte, überdecken konnten. Wie eine überlastete Stromleitung, der jeden Moment ein Kurzschluss drohte. Aber war es nicht immer so, wenn etwas zu Ende ging? Kämpften

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