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Ein Geschenk zum Verlieben

Ein Geschenk zum Verlieben

Titel: Ein Geschenk zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Swan
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ihre Adern, und sie hatte das Gefühl, im Moment sogar einen Kleinwagen hochheben zu können. Den Koffer umklammert, begann sie sich vorsichtig die Treppe hinunterzutasten. Sie wusste genau, wo welche Stufen knarrten, und wich diesen Stellen aus. Ein Fehltritt, und Jack würde wissen, dass sie im Haus war.
    Unten angekommen, blieb sie kurz stehen. Sie hoffte inständig, dass Arthur ihren Geruch nicht aufgefangen hatte. Sie hätte ihn liebend gerne gesehen und ihm die Ohren gekrault, aber nicht gerade jetzt. Er würde Jack direkt zu ihr führen. Die Tür zur Küche war gleich rechts von ihr. Sie lauschte mit angehaltenem Atem. Sie konnte Jack hören – er war nur ein paar Meter von ihr entfernt. Sie stellte sich vor, wie er auf der Armlehne des kleinen braunen Sofas saß und in den Sportseiten blätterte, während er darauf wartete, dass das Wasser kochte. Sie konnte ihn beinahe riechen – oder bildete es sich zumindest ein. Sein vertrauter, tröstlicher Geruch, der wie Balsam gewesen war in jener ersten schrecklichen Zeit …
    Ganz langsam streckte sie den Arm aus und drückte die Türklinke herunter. Lautlos öffnete sie die Tür. Die immer noch schlafende Welt sickerte herein. Weiter vorne, am Ende der Straße, stand ihr Taxi und wartete mit laufendem Motor, wie sie hörte. Sie hob ihren Koffer über die Schwelle und trat einen Schritt nach draußen. Das Letzte, was sie hörte, bevor sie die Tür lautlos hinter sich zuzog, war ein lautes Aufschluchzen.

42. Kapitel
    A lso.«
    Â»Also.«
    Â»Wie geht’s dir?«, fragte Cat vorsichtig. Laura saß neben Cat im Wagen und schnallte sich an.
    Laura zuckte die Achseln, faltete jetzt die Hände im Schoß. »Geht so. Und dir?«
    Â»Ganz gut.« Cat senkte den Blick. Sie sah hinreißend aus, in ihrem Lammfellmantel, einem butterscotchfarbenen Strickkleid und schlanken Lederstiefeln. »Hör zu, Laura, ich möchte mich für neulich Abend bei dir entschuldigen. Ich hätte dich da nie mit reinziehen dürfen. Rob hat mir deswegen die Hölle heißgemacht.«
    Â»Ach was, halb so schlimm. Ich bin schließlich kein Kind mehr. Ich kann für mich selbst entscheiden. Du hast mich zu nichts überredet, was ich nicht selbst wollte. Du hattest recht – ich hatte eine schwere Woche hinter mir. Es hat mir die Gelegenheit gegeben, ein bisschen aus mir selbst rauszukommen«, sagte sie diplomatisch.
    Â»Ja, aber es ist alles zu sehr aus dem Ruder gelaufen, oder? Ich meine, hunderttausend Pfund für Paragliding? Allein mit einem Champagner-Schwips hättest du das nicht gemacht. Ich bin gerne bereit, meine Styling Session dafür einzutauschen.«
    Laura schmunzelte. Das Angebot mochte zwar ehrlich gemeint sein, stellte aber – für Cat – ein riesiges Opfer dar. Sie schüttelte den Kopf. »Danke für das Angebot, Cat, aber ich halte mich lieber ans Paragliding. Ehrlich, ich freue mich drauf. Das wird ein Riesenspaß. Und es ist für eine wirklich gute Sache. Ich … ich hätte mein Geld für keine bessere ausgeben können.« Das zumindest stimmte.
    Cat musterte Laura mit einigem Erstaunen. Wahrscheinlich wunderte sie sich ebenso über die Entdeckung von Lauras heimlichem Reichtum – den Rob sicher inzwischen erwähnt hatte – wie über ihre enorme Großzügigkeit. »Na gut, das finde ich wirklich nett von dir«, sagte Cat und fädelte sich in den Verkehr auf der Kensington High Street ein.
    Â»Lass uns nicht weiter darüber reden«, sagte Laura entschlossen. Sie wollte das alles so schnell wie möglich vergessen. »Immerhin ist heute dein Geburtstag !«
    Â»Ich weiß!«, quietschte Cat aufgeregt und warf ihre goldblonde Mähne zurück wie eine reinrassige Stute. Sie hatten an einer Ampel angehalten. Die Fußgänger, die die Straße überquerten, warfen Cat und ihrem Range Rover Evoque – natürlich das neueste Modell – neidische Blicke zu. Sie trug ihre Prada-Sonnenbrille, um nicht »vom Schnee geblendet zu werden«, wie sie behauptete. Obwohl die Gehsteige mittlerweile geräumt waren und sich nur noch in den Rinnsteinen und an den Straßenrändern graue, festgefahrene Schneereste hielten.
    Â»Alles Gute zum Geburtstag!«, rief Laura und klatschte in die Hände. Sie beugte sich zu Cat hinüber, um ihr ein Bussi zu geben, doch in

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