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Ein Geschenk zum Verlieben

Ein Geschenk zum Verlieben

Titel: Ein Geschenk zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Swan
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großzügigerweise diese Wohnung überlassen hatte, aber es musste jemand sein, der nicht dauerhaft hier wohnte.
    Â»Dort ist ein Badezimmer«, sagte Cat, die bereits wieder in der Tür stand, »da bist du ungestört.«
    Â»Das ist toll, danke«, sagte Laura.
    Â»Also«, Cat zuckte die Achseln, »dann gehe ich jetzt. Vergiss nicht, die Charms rauszusuchen, die du Andrei für den Eissack geben willst. In gut zwei Stunden bin ich zurück.«
    Laura blickte ihr nach. Cat nahm ihren Mantel vom Garderobenhaken und gab Tana einen Kuss auf beide Wangen. Dann war sie verschwunden. Laura bemerkte, dass tatsächlich einer der »Jungs« ihren Koffer heraufgeschleppt hatte. Sie ging in die Diele, um ihn zu holen. Dabei stieß sie mit einer Partyplanerin zusammen, die mit einem Riesenbündel Luftballons ins Wohnzimmer zu gelangen versuchte. Sie war im Türstock hängen geblieben und versuchte nun, das Bündel in kleinere aufzusplitten und sie so ins Wohnzimmer zu schaffen. Lauras Trolley blieb mit einem Rad an der Fußbodenleiste hängen und hinterließ eine auffallende schwarze Spur. Sie hörte hinter sich ein missbilligendes Zungenschnalzen.
    Â»Kümmern Sie sich darum«, befahl Tana einer Angestellten, dann wandte sie sich hochmütig ab und verschwand ebenfalls im Wohnzimmer. Laura war das Lächeln vergangen. Sie hatte das deutliche Gefühl, dass Tana in Cats Abwesenheit nur halb so nett sein würde. Mit holperndem Trolley bahnte sie sich ihren Weg ins Schlafzimmer. Auf einmal fühlte sie sich einsam und verloren unter all diesen Fremden.
    ** Alter englischer Kinderreim. Sinngemäß: »Ich hatte einen kleinen Nussbaum, der keine Frucht hervorbrachte außer einer silbernen Muskatnuss und einer goldenen Birne. Die Tochter des König von Spanien kam zu Besuch – und alles nur wegen meines kleinen Nussbaums!« (Anm. d. Übers.)

43. Kapitel
    L aura saß auf dem Bettrand und rubbelte ihre Haare trocken. Sie hatte sich in ein Badetuch gewickelt, das sie, sicherheitshalber, fest verknotet hatte. Sie hatte diesmal zwar zugesperrt, aber man konnte nie wissen – vielleicht kam ja jemand auf den Gedanken, die Tür einzutreten. Draußen herrschte jedenfalls Hochbetrieb. Floristen, Partyplaner und Caterer gingen wuselnd ihren jeweiligen Beschäftigungen nach, dazwischen noch Andrei mit seinen Eisskulpturen.
    Sie musste sich schnell fertig machen und helfen. Es galt immerhin, an die zweihundert Anhänger vorteilhaft zur Geltung zu bringen. Sie mussten auf Samtbänder oder Lichterketten aufgefädelt und an Bäume gehängt werden. Laura war zittrig vor Aufregung. Sie war nicht sicher, ob sie überhaupt in der Lage war, die kleinen Dinger in die Hand zu nehmen, ohne sie fallen zu lassen.
    Sie kramte auf der Suche nach ihrem Föhn in ihrem Koffer, der aufgeschlagen auf dem Bett lag. Erst nachdem sie den gesamten Inhalt viermal gründlich durchwühlt hatte, gestand sie sich frustriert ein, dass sie ihn nicht dabeihatte. Jack war wohl aufgetaucht, bevor sie ihn aus ihrem Badezimmer hatte holen und einpacken können.
    Panik keimte in ihr auf. Eine Society-Party mit an der Luft getrockneten Haaren? Unmöglich. Hier musste doch sicher irgendwo ein Föhn sein! Selbst wenn dies nur die Zweitwohnung von jemandem war. Hastig riss sie den Kleiderschrank auf. Darin hing ein einzelner Smoking mit einer offenen schwarzen Samtfliege. Laura warf einen neugierigen Blick auf das Label – Ermenegildo Zegna. Ganz schön teuer.
    Sie knallte die Türen zu und versuchte es im Nachtkästchen. Nichts. Sie rannte um das Bett herum und versuchte es in dem anderen. Bingo!
    Rasch trocknete und stylte sie ihre Haare. Sie war recht zufrieden mit dem Ergebnis: Ausnahmsweise umrahmten sie in seidiger Fülle ihr Gesicht, anstatt wie sonst schlapp herunterzuhängen. Der rote Hosenanzug, den Cat für sie ausgesucht hatte – vielleicht als Ausgleich dafür, dass sie ihr das graue Temperley-Kleid vor der Nase weggeschnappt hatte –, schmeichelte ihrer Figur. Es war ein blutroter Samtsmoking, dazu eine dreiviertellange rote Röhrenhose, in der sie besonders langbeinig aussah.
    Sie bewunderte sich im Spiegel. Wie schlank und schick sie aussah! Warum war sie nicht früher auf die Idee gekommen, anstatt eines Cocktailkleids die Hosenalternative zu wählen? Nun, es hatte ja keine Anlässe gegeben, um überhaupt auf

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