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Ein Geschenk zum Verlieben

Ein Geschenk zum Verlieben

Titel: Ein Geschenk zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Swan
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eine andere Brünette wissen. Sie hielt einen Anhänger hoch.
    Â»Die Taube steht im Allgemeinen für Liebe, aber auch für Frieden. Ich hatte eine Kundin, deren Mann nach langer Krankheit gestorben war. Der Gedanke, dass er endlich Frieden gefunden hatte, war sehr tröstlich für sie. Und der Anhänger kann somit auch als Geheimcode verstanden werden, etwas sehr Privates – sie kann die Kette tragen, ohne dass gleich jeder weiß, was er bedeutet.«
    Â»Ah, das gefällt mir! Man versteckt seine Geheimnisse vor aller Augen!« Die Frau gab ihrer Gefährtin einen wissenden Stups.
    Â»Ich dachte, Cat wollte heute hier sein«, bemerkte eine Frau in einem rosa Blazer spitz. Sie schaute sich, ein Glas in der Hand, hochmütig um, ohne sich jedoch für eines der Schmuckstücke zu interessieren.
    Â»Wird sie auch. Sie musste noch zum Friseur. Wahrscheinlich wurde sie aufgehalten.«
    Â»Ja, klar«, höhnte die Frau, »wo um diese Zeit ja so viel los ist.«
    Â»Ist es sicherlich«, bemerkte Laura. »Heute ist schließlich ein Tag vor Heiligabend.«
    Â»Und dazu gibt es noch die Straßenarbeiten am Queens Gate«, warf die Frau ein, die die Taube bewundert hatte. »Der Verkehr staut sich bis zur Gloucester Road.«
    Laura warf der unhöflichen Frau einen Blick zu, als wolle sie sagen: »Siehst du?«
    Da erspähte Laura plötzlich über das Meer von hennaroten Köpfen hinweg einen grauhaarigen Mann. Es war Bertie Penryn. Er war auch diesmal im Smoking. Langsam kämpfte er sich zu ihr durch. Sie schickte nicht zum ersten Mal an diesem Abend ein Dankesgebet gen Himmel für die Assistenten, die die Partyplaner für sie bereitgestellt hatten, um ihre Aufträge zu notieren. Das gab ihr die Zeit, sich hin und wieder unter die Leute zu mischen. Sie drückte einer dieser Assistentinnen rasch die Entwurfsskizzen in die Hand, die sie soeben angefertigt hatte, zusammen mit einer Aufstellung der ungefähren Kosten.
    Â»Mr Penryn, Sie sind wirklich gekommen!«, rief Laura ihm zu und drückte erfreut seine Hand.
    Â»Nennen Sie mich Bertie«, sagte er, ein wenig atemlos. »Und leider habe ich nicht so viel Zeit, wie ich mir gerne genommen hätte.« Er zupfte vielsagend an seinem Smokingjackett.
    Â»Das verstehe ich doch. Ich bin Ihnen dankbar, dass Sie überhaupt k-kommen konnten.«
    Er bemerkte ihre Nervosität. »Im Gegenteil, ich bin höchst fasziniert. Diese Damen sind ja total aus dem Häuschen. Wie haben Sie das geschafft? Was ist das Besondere an Ihren Arbeiten?«
    Sie trat beiseite, um ihm einen besseren Blick auf ihre Schmuckstücke zu gewähren. »Ich nenne es Interpretativen Schmuck. Für die Einzelstücke, die ich anfertige, sind ausführliche Gespräche mit dem Kunden Voraussetzung. Ich erfahre all die Geschichten und Erinnerungen, die der Kunde festgehalten sehen will, und lasse mir dafür ein repräsentatives, speziell auf den Kunden angepasstes Motiv einfallen. Aber ich führe auch eine Linie, die sozusagen ›vom Kissen‹ gekauft werden kann, mit eher klassischen Motiven – Bohnen und Kleeblätter als Glückssymbole, etwas in der Art.«
    Bertie schaute sich einen Nachtigallenanhänger genauer an, der unter einer der Glasglocken auf einem solchen Kissen lag.
    Â»Das hier zum Beispiel ist eine Nachtigall. Der Mann hatte seiner Frau den Kosenamen Songbird gegeben, weil sie sich durch ihren Gesang kennen und lieben gelernt haben. Diesen Anhänger habe ich anlässlich ihrer goldenen Hochzeit angefertigt.« Laura musste schlucken. Mit welch großen Augen Fee zugehört hatte, als sie ihr diese Liebesgeschichte erzählte.
    Â»Das gefällt mir«, bemerkte Bertie. Sein Blick huschte über die anderen Ausstellungsstücke auf den Tischen. »Ihre Arbeiten haben einen ganz speziellen Look, Laura. Man kann sehen, dass sie von einer Hand gefertigt wurden. Das verleiht dem Ganzen eine Kohärenz, die anderen Charms-Anhängern fehlt.«
    Â»Danke. Sie sollen sowohl schmückend als auch emotional signifikant sein. Dabei aber auch frisch und modern wirken – sonst würde sich eine anspruchsvolle Kundschaft wie diese hier nie dafür interessieren.«
    Er nahm eine goldene Haarspange zur Hand – eine ihrer neuesten Ideen. Daran baumelte an einem kurzen Kettchen ein rotes Emailleherz. »Richtig, das hier wirkt ausgesprochen frisch und

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