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Ein Geschenk zum Verlieben

Ein Geschenk zum Verlieben

Titel: Ein Geschenk zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Swan
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so eine Idee zu kommen. Jung und urban, ja, so sah sie aus. Dies war dafür gleich der zweite Anlass in drei Tagen, an dem Abend- beziehungsweise Cocktailgarderobe Pflicht war. Sie sollte sich wohl besser daran gewöhnen: So war das Leben mit den Blakes. Cat hatte geraten, das Smokingjackett ohne etwas darunter zu tragen, aber so mutig war Laura nicht. Sie hatte sich ein maskulines elfenbeinweißes Seidenhemd dazu gekauft. Die roten Ankleboots, die sie als Letztes anzog, hätte man vielleicht als Overkill abtun können. Aber Laura gefiel es, wie sich das Mohnrot mit dem Blutrot biss – ein hübscher Effekt, fand sie.
    Sie schminkte sich mit ungewöhnlicher Geschwindigkeit und Sicherheit. Cat hatte ihr am Freitag ein paar nützliche Tipps gegeben. Rasch packte sie alle ihre Sachen wieder in den Koffer und machte den Reißverschluss zu. Sie hievte ihn vom Bett und strich die Bettdecke glatt, schüttelte die Kissen auf und arrangierte sie ordentlich. So! Alles ordentlich. Als ob sie nie hier gewesen wäre.
    Sie durchquerte noch einmal den Raum, das Stromkabel um den Föhn wickelnd. Als sie ihn jedoch wieder in die Schublade des Nachtkästchens zurücklegen wollte, fiel ihr dort eine kleine weiße Ecke ins Blickfeld – die Ecke eines Polaroidfotos. Normalerweise wäre sie nicht so neugierig gewesen. Normalerweise. Aber sie wusste genau, wer auf dem Foto sein musste.
    Sie ging in die Hocke und schaute aufmerksam in die Schublade hinein. Ganz hinten lag ein dicker Stapel Fotos, den sie beim Rausnehmen des Föhns offenbar umgestoßen hatte. Sie holte sie heraus und schaute sie durch. Sie hätte eigentlich ein schlechtes Gewissen haben müssen. Aber es gab nichts, für das sie sich hätte schuldig fühlen müssen. Nicht im Vergleich zu dem hier. Dutzende von Bildern, auf denen Cat zu sehen war, Cat schlafend, Cat lachend – alle auf diesem Bett aufgenommen. Der Fotograf war auf keinem von ihnen zu sehen.
    Oder doch? Laura schaute sich ein Foto genauer an. Cat hatte sich auf die Ellbogen gestützt und schaute direkt in die Kamera. Neben ihr auf dem Nachtkästchen standen eine Flasche Sekt und ein halb voller Sektkelch.
    Und daneben lag ein goldener Siegelring.
    Laura wusste sehr gut, dass Rob außer seinem Ehering keinen Schmuck trug. Trotzdem kannte sie diesen Ring. Und sie erinnerte sich genau, wer ihn trug.
    Â»Und wo genau liegt Ihre Jacht vor Anker?«, erkundigte sich Laura mit gezücktem Stift. Aus der Stereoanlage drang die einschmeichelnde Stimme von Michael Bublé und sorgte für die richtige Hintergrundmusik. Im Kamin flackerte das Gasfeuer, über dem Kaminsims waren Girlanden aus Mistelzweigen drapiert worden, an denen funkelnde Charms baumelten. Überall zerrten Ballonbündel an ihren Schnüren und erweckten den Eindruck, das komplette Haus in die Höhe ziehen zu können wie in dem Film Oben . Die grauen Ballons zitterten erregt in der aufgeheizten Stimmung. Die Wohnung war gedrängt voll von – meist weiblichen – Besuchern, die einander laut kreischend zuwinkten, affektiert das Haar zurückwarfen oder sich mit rot geschminkten und gespitzten Mündern Luftküsse zuwarfen. Seit anderthalb Stunden war hier die Hölle los. Laura hatte vom Notieren der vielen Aufträge schon einen Schreibkrampf und eine heisere Kehle vom Reden. Zwischendurch schaute sie sich ständig um, aber Cat war noch nicht wieder aufgetaucht.
    Â»Falmouth Harbour, Antigua«, antwortete die Frau.
    Â»Und Sie können mir ein Foto davon schicken?«
    Â»Ja, selbstverständlich. Der Anhänger soll ja möglichst identisch sein.«
    Â»Gut. Dann hätten wir insgesamt fünf Charms.«
    Die Brünette klatschte entzückt in die Hände. »Ich bin ja so aufgeregt! So was hab ich mir schon immer gewünscht, seit ich ein Kind war. Aber die meisten Charms sind entweder schwere antike Stücke oder dieses seelenlose moderne Zeug.« Sie nahm ein Armband mit drei Charms zur Hand. »Ihre sind hingegen so leicht und hübsch und doch extrem modern. Und die Idee, sie an ein Samtband zu hängen, finde ich genial.« Sie sagte es in einem Ton, als hätte Laura den genetischen Code geknackt.
    Â»Danke«, antwortete Laura bescheiden. Die Idee mit den Samtband-Armbändern war ihr beim Auslegen gekommen. So wirkten die Schmuckstücke lässiger, moderner.
    Â»Was bedeutet diese Taube?«, wollte

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