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Ein Geschenk zum Verlieben

Ein Geschenk zum Verlieben

Titel: Ein Geschenk zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Swan
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denn, auf einer Skala von eins bis zehn?«
    Â»â€¦Â acht.«
    Jacks Mund zuckte. »Ist wieder schlimmer geworden. Seit Monaten hatte es dich nicht mehr erwischt.«
    Laura schüttelte bloß stumm den Kopf.
    Dann zuckte sie mit den Schultern. »Na ja, es ist nun mal Gedenktag. Vor vier Jahren …« Sie schwieg kurz. »Kein Wunder, dass es passiert ist, das ist ein ziemlich starker Auslöser. Nächstes Mal wird’s bestimmt nicht so schlimm.«
    Â»Vielleicht gibt’s ja gar kein nächstes Mal!«, warf Fee verzweifelt ein. »Vielleicht war das ja das letzte Mal, wer kann das schon sagen? Hab ein bisschen Vertrauen. Dir geht es doch schließlich jeden Tag ein bisschen besser, stimmt’s, Laur?«
    Laura nickte gehorsam. Sie und Jack wussten beide, dass sie die heutige Nacht noch würde durchstehen müssen. Sie schwang die Beine vom Sofa.
    Â»Lass uns bitte nicht mehr davon reden. Ich will es jetzt einfach vergessen.«
    Â»Na gut. Hast du Hunger?«, fragte Fee eifrig.
    Â»Ich verhungere«, log Laura.
    Â»Spitze! Hab eine Extraportion Naan-Brot mitgebracht«, grinste Fee. »Kommt, essen wir, solang’s noch heiß ist. Wir wollen uns doch unseren Samstag nicht verderben lassen, was? Louis wird’s heute machen bei ›X Factor‹, ich wusste es!« Sie reckte die Faust. »Du lässt uns nicht ausnahmsweise vorm Fernseher essen, oder?«, fragte sie Jack.
    Als Laura seinen entsetzten Gesichtsausdruck sah, musste sie lachen. Sie spürte, wie der Druck von ihr abfiel. Fees unbekümmerte Art war ebenso heilsam wie Jacks gewissenhaft erlernte Erste-Hilfe-Maßnahmen.
    Â»Versuchen kann man’s ja …«, brummelte Fee gespielt enttäuscht. Gemeinsam gingen sie in die Küche, wo sie die mitgebrachten Aluschalen öffneten und so taten, als ob nichts geschehen wäre.
    Als am nächsten Morgen der alte Graureiher mit gebogenem Hals und majestätisch schlagenden Flügeln aufflog, hob Laura den Kopf und schaute zur Tür. Sie konnte bereits die Schritte auf der Treppe hören. Und da es weder nach dem Klatschen von Flipflops klang noch nach dem Klappern von Pfennigabsätzen, wusste sie, dass es nicht Fee war.
    Jack klopfte auf seine übliche Ratatat-Art an und streckte den Kopf zur Tür herein. Laura hatte eine Leggins und ein altes T-Shirt von ihm an. Sie saß an ihrer Werkbank, die Schutzbrille hochgeschoben, vor sich ein Stück Goldblech und einen Goldschmiede-Lötkolben.
    Â»Hier versteckst du dich also.« Er kam lächelnd herein. Im Innern der Werkstatt war es lichtdurchflutet, auch wenn draußen eine Eiseskälte herrschte. Arthur lag mitten auf dem Fußboden und ließ sich von einem Sonnenstrahl wärmen wie von einer Heizlampe. Jetzt hob er den Kopf und stellte fragend ein Ohr auf. Auch er hatte nicht mit dem Auftauchen seines Herrchens gerechnet.
    Jack beugte sich vor und küsste Laura auf den gespitzten, geschlossenen Mund. Sie hatte Angst, er könne riechen, dass sie Erdnussbuttertoast und Kaffee zum Frühstück gehabt hatte, beides Dinge, die er verabscheute.
    Â»Sorte Crunchy, hm?«, bemerkte er wissend. Laura verdrehte die Augen. »Wenn ich gewusst hätte, dass du kommst, hätte ich Honigtoast gegessen und Tee getrunken.«
    Â»Doch nicht meinetwegen, ich bitte dich! Und ich werde dich trotzdem küssen.« Er umfasste sanft eine ihrer Brüste und drückte leicht. Sie hatte keinen BH an, daher wusste er, dass sie sich im Dunkeln angezogen hatte.
    Laura lächelte ein wenig und konzentrierte sich dann wieder auf den kleinen silbernen Kinderwagen, an dem sie arbeitete – für ein Charm-Armband zu einer Taufe.
    Â»Wieso bist du schon so früh hier?«, wollte er wissen und setzte sich auf eine Sofalehne. Ihr war bewusst, dass er ihre Brüste anstarrte, deren Nippel sich unter dem dünnen T-Shirt-Stoff abzeichneten.
    Â»Wegen der Tide.«
    Â»Du hast mir gefehlt.«
    Â»Ich darf nicht zu sehr ins Hintertreffen geraten«, entgegnete sie, den Blick wieder auf ihre Arbeit senkend, »wenn ich erst mal in Verzug gerate, dann hole ich das so schnell nicht wieder auf. Ich darf die Kunden nicht enttäuschen. Alle wollen ihre Schmuckstücke natürlich bis Weihnachten haben.«
    Unter seinen Blicken schaltete sie den Lötkolben wieder an und erhitzte das Gold mit einer grünen Flamme, bis es genau die richtige Temperatur hatte.

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