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Ein Geschenk zum Verlieben

Ein Geschenk zum Verlieben

Titel: Ein Geschenk zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Swan
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gingen weiter, und Laura drückte seine Hand. Auf einmal war ihr schwindelig vor Freude. Auf einmal konnte sie Weihnachten kaum noch abwarten.
    Â»Huhu! Ich bin’s!«, trällerte Fee. Sie zog die Hintertür fest zu, um die kalte Nacht draußen zu lassen. Arthur kam angesprungen, um sie zu begrüßen und um die betörenden Gerüche, die aus ihren Tüten drangen, zu untersuchen. Sie bückte sich und kraulte seinen breiten Schädel. »Wosinnsiedenn, hm?«, fragte sie ihn mit einer albernen Babystimme. »Wosinndenn Mami und Papi, hm? Komm, zeig, zeig!«
    Arthur hoppelte voran, und Fee folgte ihm in die Küche, die in Hellblau gehalten war. Ihr Blick blieb kurz an der ungeöffneten Flasche Marlborough hängen, die auf der Anrichte stand, daneben lag ein Flaschenöffner. Der Tisch war bereits für drei gedeckt. Jack hatte die Wachstuchdecke mit den Küken aufgelegt, wie sie sah. Um die schicke, mit Farrow-&-Ball-Farbe angestrichene Tischoberfläche zu schützen. Vor ihr, wie sie wusste. Sie hatte es bis jetzt noch nie geschafft, ein Currygericht zu essen, ohne dabei eins ihrer Kleidungsstücke zu ruinieren. Und Jack wollte kein Risiko eingehen, was die Möbel betraf. Es wunderte sie eigentlich, dass er nicht gleich Fußboden und Stühle mit Zeitungspapier auslegte und sie zwang, sich ein Lätzchen umzubinden, wenn sie sich zu ihrem traditionellen Samstagabendessen zusammensetzten.
    Â»Ihr bumst doch hoffentlich nicht, oder?«, rief sie in den ersten Stock hinauf, während sie zum Wohnzimmer durchging. »Ich hab extra die X-Faktor-Show unterbrochen!«
    Sie platzte ins Wohnzimmer und stellte zu ihrer Überraschung fest, dass der Fernseher bereits lief, wenn auch stumm.
    Sie spähte um die Ecke. »O nein«, flüsterte sie. Laura lag rücklings auf dem großen grauen Sofa. Jack saß neben ihr und lehnte sich mit durchgedrückten Armen auf ihre Schultern. Langsam und rhythmisch knetete er sie abwechselnd – erst rechts, dann links.
    Arthur begann zu winseln, als er merkte, wie steif sein Frauchen dalag. Er stupste die Hand, die über den Sofarand hing, mit seiner feuchten Nase an, aber sie rührte sich nicht. Lauras Augen waren weit aufgerissen und starr. Ihr Atem ging schnell, auf ihrer Stirn stand ein dünner Schweißfilm.
    Fee sank entsetzt neben dem Sofa in die Knie. Jack warf ihr einen verzweifelten Blick zu. Stumm verfolgte sie, wie er Laura geduldig weiter knetete, ein stetiger Rhythmus, der langsam in Lauras verkrampfte Muskeln einsickerte und ihr schockstarres Hirn in eine Art REM-Trance versetzte. Ihre Muskeln begannen sich zu erwärmen wie Wachs, und die Anspannung begann zu weichen. Jack massierte noch ein, zwei Minuten weiter, dann legte er seine Hände wie zwei warme Handtücher über ihr Brustbein. Ihr Atem wurde langsamer, sie kam allmählich wieder zu sich. Aber ihr Blick war weiter starr geradeaus gerichtet, als wäre ein Teil von ihr noch immer irgendwo tief im Inneren eingeschlossen.
    Dann begann sie sich zu regen, begann die leise Musik wahrzunehmen, die im Hintergrund dudelte, den Geruch der Duftkerzen. Jack und Fee ließen sie nicht aus den Augen. Überrascht sah sie die beiden neben sich sitzen, Fee auf dem Boden, Jack auf dem Sofarand. Dann wurde ihr klar, was gerade passiert war. Ihre Miene verzerrte sich, sie schlug die Hände vors Gesicht. »Es tut mir so leid!«
    Â»Babe, das muss dir doch nicht leidtun!«, rief Fee empört. Sie warf sich nach vorn und nahm ihre Freundin bei der Hand. » Uns tut es leid! Wie geht’s dir jetzt? Wieder besser?«
    Laura nickte. Sie war blass, und ihr Blick wirkte immer noch ein wenig entrückt. Sie schaute Jack an. »Danke«, sagte sie schlicht.
    Jack brachte ein mühsames Lächeln zustande.
    Â»Was war der Auslöser?«, versuchte sie sich zu erinnern.
    Â»Die Schlagzeilen. Ich konnte nicht mehr rechtzeitig ausschalten.«
    Â»Ist doch nicht deine Schuld«, versuchte sie ihn zu beschwichtigen.
    Â»Aber ich hätte es wissen müssen. Heute ist schließlich der Jahrestag. Es war klar, dass sie es erwähnen würden. Ich hätte die Kiste gar nicht erst anschalten sollen.«
    Â»Jack, du hast dir doch das Spiel angeschaut. Woher solltest du wissen, dass sie’s da bringen?«
    Aber Jack schüttelte den Kopf. »In der Halbzeitpause kommen doch immer die Kurznachrichten. Wie schlimm war’s

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