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Ein Geschenk zum Verlieben

Ein Geschenk zum Verlieben

Titel: Ein Geschenk zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Swan
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Angebot, ich weiß es zu schätzen, ehrlich.«
    Laura hätte ihm am liebsten gesagt, dass sie gerade auf einen Schlag so viel verdient hatte wie er in acht Monaten, aber sie verkniff es sich. Es war ihm ungeheuer wichtig, dass er das Geld ins Haus brachte. Dass er für sie sorgen konnte.
    Sie schlenderten über den Marktplatz, auf dem gerade an der üblichen Stelle, neben dem Kriegerdenkmal und gegenüber dem WH-Smith-Buchladen, der riesige Christbaum aufgestellt wurde – ein jährliches Geschenk an Charrington von der norwegischen Partnerstadt Farsund. Vor einem Coffee Shop pflanzte sich soeben eine Gruppe von sechs oder sieben hünenhaften Männern auf, um Geld für den örtlichen Rugby-Verein zu sammeln. Sie waren ungefähr doppelt so groß wie Jack und trugen Frauenkleider. Sie starrten Laura hinterher und begannen Uptown Girl zu schmettern. Laura wurde rot. Jack nahm sie fester bei der Hand und zog sie rasch weiter.
    Ziellos wanderten sie durch das immer dichter werdende Gewimmel. Arthur hob die Pfoten wie ein Lipizzaner, damit ihm niemand drauftrat. Im Carphone Warehouse, wo Jack den Akku und die Batterien kaufen wollte, drängelten sich Teenager mit ihren genervten Eltern und löcherten sie, ihnen die neuesten Smartphones mit SMS- und Internet-Flat zu Weihnachten zu schenken. Ein entspannter Bummel durch den Laden war ausgeschlossen. Laura wartete draußen mit Arthur, während Jack rasch hineinhuschte, um das Nötige zu besorgen.
    Kurz darauf war Laura am Zug, denn sie kamen an einem Schuhgeschäft vorbei. Laura behauptete, sich ein paar Winterstiefel kaufen zu müssen. Unter diesem Vorwand lockte sie Jack in den Laden. In Wirklichkeit wollte sie natürlich sehen, ob wieder was Neues in Rot eingetroffen war.
    In der Accessoireabteilung wurden sie fündig: Sie kauften Eskimopantoffeln für Jacks elfjährige Nichte, eine Baskenmütze und einen dazu passenden Schal für seine Schwester und einen Kunstfellhut mit Handschuhen für seine Mutter. Damit hatten sie auf einen Schlag die Hälfte der Weihnachtsgeschenke abgehakt. Aber sie haderten mit der anderen Hälfte, denen für die Männer. Jack war sich sicher, dass sich sein vierzehnjähriger Neffe das neue FIFA-Computerspiel wünschte, wusste aber nicht genau, ob er es sich inzwischen nicht schon selbst gekauft hatte. Und selbst Jack musste zugeben, dass er seinem Vater nicht schon wieder einen grauen V-Ausschnitt-Pulli schenken konnte – es wäre das dritte Weihnachten in Folge.
    Laura sah einiges, was Fee gefallen könnte – Schaffellstiefel (irgendjemand musste die Kleine ja warm halten), bei Dorothy Perkins eine zottige schwarze Rock-Princess-Jacke, eine Handtasche in schweinchenrosa Leder –, aber es war noch zu früh, um sich jetzt schon für etwas zu entscheiden. Sie wollte noch ein bisschen weitergucken, bis sie sicher war, dass es nicht noch etwas Besseres gab. Abgesehen von Jacks Geschenk war es das einzige, das sie kaufen musste, und da sollte es schon das richtige sein.
    Als ihnen das Geld und die Luft knapp wurden, bogen sie in Richtung des Meeres ab, was Arthur sofort mit überschäumender Begeisterung wahrnahm. Hand in Hand schlendernd, zerzauste der Wind immer mehr ihr Haar, je weiter sie sich vom Gedränge um die Läden herum entfernten und sich dem breiten, leeren, windigen Strand näherten.
    Als sie an den Strandhütten vorbeikamen, blieb Jack stehen. »Schau, das ist die Hütte, die zum Verkauf stand«, sagte er und schaute zu »Urchin« hinauf.
    Â»Was für eine Ruine«, sagte Laura voller Inbrunst und beobachtete Jack dabei heimlich aus den Augenwinkeln.
    Â»Ja, aber man könnte echt was draus machen«, schwärmte er und stieg die Stufen hinauf. »So viel bräuchte es gar nicht.«
    Â»Ich hasse diesen pfirsichfarbenen Anstrich.« Sie streckte die Zunge raus, um ihre Abneigung noch deutlicher zu machen. Allmählich fand sie Freude an diesem Spiel.
    Â»Dunkelgrau müsste sie sein. Stell dir vor, wie gut sie in Dunkelgrau aussehen würde, mit einem etwas helleren Ton um Fensterrahmen und Giebel.« Er legte die Hände an die Schläfen und spähte durchs Fenster ins Innere. Er inspizierte Schrauben und Rahmen. Am Schluss rüttelte er noch am wackeligen Geländer. »Ach, na ja. Vielleicht im nächsten Leben.« Seufzend sprang er zu ihr zurück auf den Strand hinunter.
    Sie

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