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Ein Geschenk zum Verlieben

Ein Geschenk zum Verlieben

Titel: Ein Geschenk zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Swan
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Dann hämmerte sie es mit gerunzelten Brauen und konzentriert zusammengekniffenem Mund zurecht. Ihre Körpersprache war abweisend, verschlossen. So war es immer nach einem Anfall. Sie hatte in der Nacht an der entferntesten Kante des Betts geschlafen, die Haare feucht von der ausgiebigen heißen Dusche, die sie danach immer brauchte. Ein Meer der Verzweiflung trennte sie von Jack. Würde das denn nie aufhören?
    Jack trat an ein Fenster und studierte die Gezeitenlinie. Die Flut würde in ein, zwei Stunden ihren Höhepunkt erreichen. Er drehte sich zu ihr um.
    Â»Willst du den ganzen Tag hier arbeiten?«
    Â»Ja, warum? Musst du auch arbeiten?«
    Er schüttelte den Kopf. »Sonntag ist Ruhetag, Laur. Zumindest für mich.«
    Sie hob den Kopf nicht von ihrer Arbeit. »Diese Räder sind ein Alptraum. Ich möchte, dass sie sich drehen.«
    Â»Gibt es einen bestimmten Grund, warum sie sich drehen sollen?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Es soll nur möglichst echt wirken.«
    Â»Und wieder einmal macht sich Laura Cunningham das Leben besonders leicht«, neckte er sie.
    Laura brummelte.
    Er seufzte besiegt. »Na gut, dann gehe ich jetzt besser und besorge uns ein paar Vorräte, bevor wir hier eingeschlossen werden – eine Aussicht, auf die ich mich durchaus freue, solange ich eine Sonntagszeitung und genug zu essen habe – und du dich irgendwann zu mir aufs Sofa gesellst … Ist die Milch noch frisch, oder soll ich noch welche mitbringen?«
    Â»Bitte, bring noch was mit.«
    Er nickte. »Gut, bin in zwanzig Minuten zurück. Ich werde mich aufs Sofa lümmeln, und du wirst gar nicht merken, dass ich da bin.«
    Aber das bist du doch immer , dachte sie, während sich die Tür hinter ihm schloss und sich seine Schritte entfernten. Das bist du immer .

6. Kapitel
    L aura saß im Zug und schickte eine panische SMS an Fee – für einen Anruf war der Empfang zu schlecht. Sie müsse unbedingt in Robert Blakes Firma anrufen und ausrichten, dass ihr Zug aufgrund einer Signalstörung vierzig Minuten Verspätung habe. Die auch noch bevorstehende U-Bahn-Fahrt mit eingerechnet, würde sie – im günstigsten Fall – eine Stunde zu spät kommen. Und es war jetzt schon vierzehn Uhr zwanzig.
    Sie lehnte ihren Kopf an die Scheibe, schloss die Augen und versuchte ein Nickerchen zu machen. Die Kurzschlafphasen hatte sie perfektioniert: Sie konnte in zehn Minuten tiefer und erholsamer schlafen als andere in drei Stunden. Aber das junge Mädchen, das ihr gegenübersaß, schien ihre Musik-Playlist so zu lieben, dass sie sie allen Menschen zugänglich machen wollte: Sie hatte ihren iPod so laut aufgedreht, dass man sich fragte, wozu sie überhaupt Ohrhörer im Ohr hatte.
    Wenige Minuten später gab Laura es endgültig auf und starrte aus dem Fenster. Ein kaltes weißes Licht lag über London und blendete Fußgänger und Autofahrer gleichermaßen. Mit zusammengekniffenen Augen mussten sie sich ihren Weg durch den Verkehr suchen. Bald würde auch sie unter ihnen sein, den Kopf vor dem scharfen Wind eingezogen, bibbernd vor Kälte, vor allem an den Beinen, die noch gebraten wurden von dem heißen Luftstoß, der aus der Heizung unter dem Sitz hervorkam und sie zwang, gelegentlich die Beine auszustrecken und dem iPod-Mädchen einen Tritt zu versetzen.
    Sie stieß einen frustrierten Seufzer aus, was ihr ein paar verstohlene Blicke von ihren Mitreisenden einbrachte. Das war das Letzte, was sie gebrauchen konnte – noch ein verkorkstes Treffen, nachdem es beim ersten Mal schon so schiefgegangen war. Dabei gab sie sich diesmal besondere Mühe: Sie hatte extra ihren schwarzen Hosenanzug angezogen, den sie sonst nur auf Beerdigungen trug, um sich sozusagen seiner Umgebung anzupassen und ein wenig Respekt zu bekunden.
    Endlich traf der Zug am Bahnhof Liverpool Street ein. Sie ließ sich von den Menschen aus dem Zug und den Bahnsteig entlang schwemmen. Erst nach drei Anläufen wurde ihr klar, dass sie ihr Ticket verkehrt herum in den Ticketschlitz bei der Sperre schob – kein Wunder, dass sich das störrische Ding nicht hatte öffnen wollen. Sie holte tief Luft und schaute sich nervös in der hohen Bahnhofshalle mit der umlaufenden Galerie um. Sie hasste Menschenansammlungen.
    Als sie das U-Bahn-Schild endlich entdeckte, zog sie den Kopf ein und machte sich entschlossen auf den

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