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Ein Geschenk zum Verlieben

Ein Geschenk zum Verlieben

Titel: Ein Geschenk zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Swan
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Knie und stopfte die Decke fester um ihre Beine. Der Stuhl wackelte auf der unebenen Veranda. Ihre nackten Zehen leuchteten rot und prickelten vom eiskalten Wasser, und die Strandhütte bot kaum Schutz vor dem pfeifenden Ostwind.
    Sie schaute zu, wie das Meer erneut über den Strand heranbrauste und sich über den Sand verteilte, bevor es von der Schwerkraft zurückgezogen wurde wie von einer strengen Mutter. Über Nacht hatten sich die Schleusen des Himmels geöffnet, und nun jagten und drängelten sich die Wolken übers Grau wie eifrige Hausfrauen beim Schlussverkauf, angetrieben vom lachenden und pfeifenden Wind.
    Arthur hockte neben ihr und starrte sehnsüchtig auf einen aufgerissenen lila Gummiball, der wie wild auf der Brandung hüpfte. Er stieß ein verlorenes Winseln aus, das sein Frauchen allerdings nicht hörte, weil es so in seine eigenen Gedanken versunken war.
    Laura konnte den Blick nicht von den tanzenden Lichtern auf der Wasseroberfläche abwenden, malzbraune Fluten, die sich mit jedem Sonnenstrahl, der zwischen den Wolken hervorstach, in glitzerndes Karamell verwandelten. Es war einer jener Tage, an denen der Blick in die Weite eher ablenkte, wo das Wetter sie aus ihrer Werkstatt lockte mit seinen kapriziösen Stimmungen und willkürlichen Lichtreflexionen. Und da sie sich nach den Befürchtungen der letzten Nacht ohnehin nicht auf ihre Arbeit konzentrieren konnte, hatte sie beschlossen, sich besser im Freien aufzuhalten, als weiter von drinnen nach draußen zu schauen. Sie wünschte, sie könnte in einem der Sonnenflecken zerlaufen wie Butter, oder sich in den Wind werfen und gründlich durchpusten lassen. Reinigen, befreien von diesem Fehler.
    Eine lange Silhouette näherte sich über den Strand, die sich, warum auch immer, von den anderen Schatten abhob. Arthur stieß ein langgezogenes Knurren aus. Die Vibrationen dieses Knurrens unterhalb von Lauras Hand drangen in ihr Bewusstsein. Sie schaute den Hund an und folgte dann seinem Blick. Ein Mann kam über den Sand gestapft. Er hatte den Hütten den Rücken zugekehrt und suchte den weiten Strand ab.
    Â»Rob?«, rief sie überrascht. Sie stand auf, die Decke rutschte unbemerkt herunter. »Suchen Sie mich?«
    Der Mann wandte sich um. Überrascht nahm er zur Kenntnis, dass sie an diesem eiskalten Novembertag nur einen übergroßen Männerpulli anhatte. »Hallo!«
    Er war ein eigenartiger Anblick, wie er so in Anzug und Mantel am Strand stand. An seinen Schuhen klebte Sand. Laura konnte sehen, dass er nicht der Typ war, der seine Hosenbeine aufkrempelte.
    Â»Woher wussten Sie, dass ich hier bin?«, fragte sie, eher anklagend als freundlich. Wie zum Teufel hatte er sie hier aufgestöbert? Bisher war nur Fee mit ihr hier gewesen.
    Â»Sie haben Ihr Studio offen gelassen und …«
    Â»Was?« Sie schüttelte entsetzt den Kopf. Was war heute bloß los mit ihr? Wie zum Teufel sollte sie das hier vor Jack geheim halten, wenn sie nicht mal eine Tür hinter sich absperren konnte?
    Â»Die Tür war offen«, wiederholte er, als er ihren fassungslosen Gesichtsausdruck sah. »Ich bin reingegangen und habe Sie durchs Fenster den Strand entlanggehen sehen. Da bin ich schnell hergekommen. Ich wusste ja, dass Sie nicht weit sein konnten.« Sein Blick fiel auf das erbärmliche Bauwerk, das sie kaum vor den Elementen schützte. »Ich wusste gar nicht, dass Sie eine von denen besitzen.«
    Und mit deinem Geld bezahlt habe, fügte sie in Gedanken hinzu.
    Â»Haben Sie sie schon lange?« Er fuhr bewundernd mit der Hand über das Holz.
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, hab sie gerade erst gekauft. Als Weihnachtsgeschenk für meinen Freund«, brummelte sie. »Es soll eine Überraschung werden.«
    Rob ging um die Hütte herum und sah sie sich an, als wolle er sie selbst erwerben. Laura wartete, bis er wieder zum Vorschein kam. »Hab irgendwo gelesen, dass die unheimlich schwer zu kriegen sind«, sagte er schließlich.
    Â»Ich hatte Glück. Aber ich muss noch viel Arbeit reinstecken, wie Sie sehen.« Jetzt kam wieder Bewegung in sie. »Die meisten Bretter sind verrottet, und auch der Boden muss rausgerissen und ganz neu gemacht werden.« Sie stampfte mit einem Fuß auf, wie um es ihm zu demonstrieren. Dabei fiel ihr Blick auf ihre nackten Beine. »Oje!« Erschrocken schaute sie wieder auf und zog hektisch ihren Pulli lang, ein

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