Ein Geschenk zum Verlieben
Abgabetermine, die ich einhalten muss. Ich kann die Kundschaft nicht enttäuschen. Als ob du das nicht wüsstest.«
»Ja, ja, schon gut. Hab ja bloà gefragt.« Fee hob die Hand in einer Geste des Friedens.
In diesem Moment klingelte das Telefon. Fee ging hin.
»Falls es Jack sein sollte, ich bin bei einem Kunden«, sagte Laura eilig, schob die Schutzbrille über die Augen und beugte sich über ihre Arbeit.
»Dann habt ihr also doch Streit gehabt â¦Â«, sagte Fee und warf ihrer Freundin einen misstrauischen Blick zu. Sie hob den Hörer ab. »Ja, hallo? ⦠Ja, genau ⦠Nein, tut mir leid, sie ist im Moment beschäftigt. Kann ich Ihnen vielleicht helfen? ⦠Ja, gut ⦠Weià nicht, da wird sie Sie doch noch mal selbst anrufen müssen.« Fee ging zum Kalender mit den Panoramafotos der Suffolk-Küstenlandschaften. Sie fuhr mit dem Finger über die Datumsquadrate. »M-hm ⦠sieht aus, als ob das ginge ⦠Ja, gut â ich werde es ausrichten ⦠Danke auch, tschüss.«
Laura schaute sie mit hochgezogener Braue an.
»Keine Sorge, es war nicht Jack.«
»Wer warâs dann?«, erkundigte sich Laura, ohne auf Fees spitze Bemerkung einzugehen.
»HeiÃt Orlando. Wollte wissen, ob du auch mit nach Verbier kommst. Und falls ja, ob das heiÃt, dass du euer Treffen morgen absagen willst?«
Laura nickte, ohne aufzusehen. »Na gut. Ich werde ihn gleich noch mal anrufen.«
»Ahem! Verbier? !«
Laura legte geduldig ihre Materialien auf ihrer Werkbank aus. »Nur keine Aufregung. Ist nichts Besonderes. Es geht um die Kette für Cat Blake. Die treffen sich zum Skifahren in Frankreich, und Rob dachte, es würde mir die Arbeit erleichtern, wenn ich mitkäme und dort mit allen reden könnte.«
»Mann! Das ist ja toll! Also, deine Arbeit möchte ich haben.«
»Es ist ein Arbeitswochenende. Ich fahr da nicht zu meinem Vergnügen hin. Und schon gar nicht zum Skifahren«, brummte Laura ungnädig.
»Was sagt Jack dazu?«
»Hatte noch keine Zeit, ihn zu fragen. Rob hat es erst heute Vormittag erwähnt.«
Sie schwiegen einen Moment lang. Laura spürte Fees bohrende Blicke im Rücken.
»Nicht, Fee, lass es«, sagte sie warnend.
»Aber ich weiÃ, dass was ist. Was hat er denn angestellt? Zu viele Rosenblätter ins Badewasser gestreut, und jetzt ist der Abfluss verstopft? Oder haben die Duftkerzen auf der Treppe, die dir den Weg ins Schlafzimmer leuchten sollten, auf den Teppichboden getropft?«
Laura legte stöhnend den Kopf schief.
»Du weiÃt genau, dass ich nicht lockerlasse, bis duâs mir sagst.«
Eine lange Pause trat ein. Lauras Blick huschte gehetzt durch den Raum. »Ich hab Angst, dass ich schwanger bin«, nuschelte sie schlieÃlich.
Fee schlug die Hände vor den Mund und starrte Laura mit riesigen blauen Kulleraugen an. Laura blinzelte heftig.
»Aber du darfst ihm nichts sagen, Fee!«, rief sie panisch, als sie Fees Gesichtsausdruck sah. »Versprich es mir! Kein Wort!«
»Aber â¦Â«
»Schwörâs!«, rief Laura und sprang erregt auf.
Fee hob die Hand. »Ja, ja, schon gut, ich schwörâs.«
»Auf dein Leben!«
»Auf mein Leben. ScheiÃe.«
Laura lieà sich auf ihren Hocker zurücksinken. Sie atmete schwer. Allein es auszusprechen hatte sie regelrecht ausgelaugt.
»Wäre das denn wirklich so schlimm?«, erkundigte sich Fee leise.
Laura starrte sie erstaunt an. »Das weiÃt du genau. Ich kann unmöglich Mutter werden. Wie kann ausgerechnet ich ein neues Leben in diese Welt setzen?«
Eine bleischwere Stimmung machte sich im Raum breit. »Laur, du wärst eine tolle Mutter«, sagte Fee leise.
Laura warf ihr einen finsteren Blick zu. »Nicht, lass es.«
»Aber es stimmt! Und Jack wäre ein wundervoller Vater, das weiÃt du ganz genau. Und du müsstest ja nicht allein damit fertigwerden. Jack und ich, wir würden dir beistehen, das weiÃt du doch. Ach, bitte, rede doch mit ihm darüber!« Sie rang flehentlich die Hände.
Laura sprang vom Hocker und stakste wütend auf sie zu. »Du hast es mir geschworen , Fee!«
»Aber es geht doch hier nicht nur um dich, Laura. Jack hat ein Recht, es zu erfahren. Diese Entscheidung müsst ihr gemeinsam treffen.«
»Ach ja? Aber das ist nun mal mein Körper. Meine
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