Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Geschenk zum Verlieben

Ein Geschenk zum Verlieben

Titel: Ein Geschenk zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Swan
Vom Netzwerk:
schütteln.
    Â»Ja, und?«, fragte Rob in die eingetretene Stille. »Kommen Sie nun mit oder nicht?«
    Â»Ã„h …«
    Ein Seufzer drang durch die Leitung. »Es bleibt uns nicht mehr viel Zeit, und das ist die effizienteste Möglichkeit, mit allen Beteiligten in Ruhe zu sprechen … Laura? Sind Sie noch dran?«
    Seine Stimme drang wie aus weiter Ferne zu ihr. Jack und Fee hatten sich auf die Sofalehnen gesetzt und schwatzten miteinander. Es war klar, dass Jack von alldem noch keinerlei Ahnung hatte – noch nicht –, dafür wirkte er zu unbekümmert. Es war überraschend leicht gewesen, ihm in den letzten Tagen aus dem Weg zu gehen. Sie arbeitete fast immer bis spät in die Nacht hinein – sie müsse ihre Aufträge fertig bekommen, was ja auch stimmte –, und auch er war, jetzt vor Weihnachten, ziemlich beschäftigt. Jeder wollte sein Lieblingsmöbel noch mal aufgepolstert haben, bevor er sich, mit Truthahn und Plätzchen vollgeschlagen, hineinfallen ließ.
    Sie sah zu, wie Jack das Ketchuptütchen galant für Fee mit den Zähnen aufriss. So war es immer schon gewesen – nur sie drei auf einem Haufen. Sie waren enger miteinander verbunden als eine Familie, nichts passte zwischen sie. Ihre kleine Gemeinschaft war bislang geprägt von blindem Vertrauen, das allen gleichen Schutz bot. Doch nun war irgendwie der Wurm drin, die Balance stimmte nicht mehr. Mit einem von ihnen allein zu sein überforderte Laura momentan. Und ständig stritt sie sich in letzter Zeit mit Fee. Alle drei zusammen dagegen war ihr eine zu große Ablenkung, fast wie ein Strudel, der sie mitriss. Sie brauchte Zeit und Raum zum Nachdenken. Sie wollte vielleicht gar nicht Mutter werden, trotz Fees gnadenloser Logik. Was aber noch lange nicht hieß, dass sie sich mit der Alternative anfreunden konnte. Sie konnte sich noch nicht einmal dazu überwinden, einen Test zu machen, denn sobald sie einmal wusste, was los war, würde sie so oder so handeln müssen. Die Augen verschließen, das war aktuell ihre bevorzugte Taktik. Doch Rob war nicht der Einzige, dem die Zeit davonlief: Wenn sie nicht bald etwas unternahm, würde die Natur die Entscheidung unwiderruflich für sie treffen. Nichts zu tun würde die Sache auch entscheiden.
    Â»Laura? Ich brauche eine Antwort von Ihnen – kommen Sie nun mit nach Verbier oder nicht?«, drängte er ungeduldig.
    Zeit und Raum … Sie hatte Jack gegenüber zwar noch nichts von der Reise erwähnt, doch auf einmal kam ihr der Gedanke, dass Verbier ihr genau diese beiden Dinge bieten könnte. Genau das, was sie brauchte. »Ja, Sie können für mich buchen«, antwortete sie.
    Â»Gut. Das ist sehr gut. Das macht alles viel leichter.« Seine Erleichterung war unüberhörbar. »Könnten Sie Claudia innerhalb der nächsten Stunde anrufen und Ihre Passnummer und Ähnliches durchgeben?«
    Â»Okay.«
    Â»Wunderbar. Sie wird Ihnen dann alles Weitere mitteilen. Bis Freitag.« Er hängte auf.
    Laura verdrehte die Augen. Sie hasste es, wenn er ihr Telefonat so abrupt beendete.
    Â»Wer war das?«, erkundigte sich Jack. Sie legte den Hörer auf und ging zu ihm. Er reichte ihr einen Latte, den er in dem Eck-Café am Hafen für sie gekauft hatte, und ein Bacon-Sandwich.
    Â»Der Klient, der die Kette in Auftrag gegeben hat, an der ich gerade arbeite.« Sie holte tief Luft. »Ich werde für ein paar dieser Interviews verreisen müssen.«
    Â»Ich dachte, das tust du schon. Du scheinst in letzter Zeit im ganzen Land unterwegs zu sein.«
    Â»Na ja, einer von denen lebt in Mailand und …«
    Â»In Mailand?« Jack klappte der Unterkiefer herunter.
    Â»Und eine andere in Frankfurt.«
    Â»Was? Du willst dorthin fliegen, nur für eine Kette?«
    Â»Nein. Ich will stattdessen nach Verbier.«
    Â»Was?«
    Â»Sie treffen sich alle dort. Einer von ihnen hat Geburtstag, bla, bla, bla, und es ist einfacher für mich, mit ihnen zu reden, wenn sie alle unter einem Dach versammelt sind.«
    Jack starrte sie mit offenem Mund an. »Aber du machst nie Urlaub.«
    Â»Das ist kein Urlaub, das ist Arbeit. Äußerst lukrative Arbeit.«
    Er schüttelte verblüfft den Kopf. »Aber … ich meine, wann soll denn das sein?«
    Â»Freitag. Freitag bis Montag. Am Montag komme ich wieder zurück.«
    Â»Schon dieses Wochenende?

Weitere Kostenlose Bücher