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Ein Geschenk zum Verlieben

Ein Geschenk zum Verlieben

Titel: Ein Geschenk zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Swan
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nur kurz erklären ließen«, bat sie, »ich wollte Sie bestimmt nicht stören. Aber ich wohne furchtbar weit weg, und da Mrs Tremayne nicht auf meine Anrufe reagiert hat, dachte ich, ich schaue selbst mal vorbei.«
    Â»Verschwinden Sie«, wiederholte die Frau mit kehlig klingender Stimme. Sie hatte das Kinn auf die Brust gedrückt, ihr magerer Körper erschauerte unter der losen Kleidung. »Sie sind hier unwillkommen.«
    Â»Aber Rob hat mich gebeten …«
    Stumm zeigte die Frau zum Ausgang.
    Laura warf seufzend die Arme hoch. »Na gut, ich gehe schon.« Sie setzte sich rückwärts in Bewegung. »Tut mir leid, dass ich Sie gestört habe.« Sie wandte sich ab und ging mit langen Schritten davon. Der Zufahrtsweg kam ihr diesmal merklich länger vor. Als sie das Tor erreichte, drehte sie sich noch einmal um. Die Frau stand noch an genau derselben Stelle, den Arm zum Tor hin ausgestreckt. Sie wirkte wie eine Statue in ihrer unheimlichen Reglosigkeit.
    Fast panisch zwängte sich Laura durch die sich öffnenden Torflügel, überquerte rennend die Straße und warf sich ins Auto. Mit quietschenden Reifen fuhr sie davon und spürte noch immer den starren Blick der Frau wie ein Fuchs den einer Hundemeute.
    Ihr Puls beruhigte sich erst wieder, als sie die Autobahn erreicht hatte. Erst da wurde ihr auch klar, was dieses Zusammentreffen bedeutete. Wenn diese Frau tatsächlich Olive Tremayne gewesen war – und sie zweifelte kaum daran –, dann hatte sie nicht die geringste Absicht, ihren Beitrag zum Geschenk ihrer Schwester zu leisten. Rob Blake würde die Sache noch einmal überdenken müssen. Seine große romantische Idee verlief nicht nach Plan.

13. Kapitel
    D u übertreibst«, sagte Fee und lehnte sich zurück, um ihre schwarz lackierten Zehennägel zu bewundern. »Na, gefällt’s dir?« Sie wackelte mit ihnen herum.
    Laura brummelte. Sie saß über ihre Werkbank gebeugt und versuchte mit einer feinen Zange ein Stück Golddraht zurechtzubiegen. »Tu ich nicht. Du hättest sie mal sehen sollen: eine richtige Medusa. Wirre Haare, lodernde Augen und Hexenkrallen. Mann, sie hat wirklich gar nichts mit Cat Blake gemein, das hätte ich mir nie vorstellen können.«
    Â»Na ja, warum sollten sie einander ähneln, bloß weil sie Schwestern sind? Viele Schwestern hassen sich wie die Pest. Wahrscheinlich ist die eine das glatte Gegenteil von der anderen.«
    Das ließ sich Laura einen Moment lang durch den Kopf gehen – wie immer war Fees Bemerkung nicht dumm. Ihr fiel etwas ein, das Kitty gesagt hatte: »Wir waren wie Schwestern. Mehr als das.« Laura hatte es als harmlose Übertreibung aufgefasst. Aber wenn sie sich damit in Wirklichkeit auf das zerrüttete Verhältnis zwischen Cat und ihrer Schwester Olive bezog?
    Â»Wie auch immer, mit mir hat sie sich’s jedenfalls verscherzt. Mich einfach so rauszuschmeißen, als ob ich wer weiß was verbrochen hätte. Mit der will ich nichts mehr zu tun haben. Diesen Anhänger kann sich Blake abschminken.«
    Fee hob die Augenbrauen. »Hast du ihm das schon gesagt?«
    Laura schüttelte den Kopf. »Noch nicht. Sicher hat ihn diese irre Furie selbst schon angerufen und erzählt, ich hätte versucht, sie auszuspionieren, oder so was.«
    Â»Ich glaube kaum, dass er viel Verständnis für sie haben wird. Er will schließlich diese Kette für seine heißgeliebte Frau, vergiss das nicht. Und er hat gesagt, alle wüssten Bescheid und wären bereit, mit dir zu reden.«
    Â»Wie auch immer. Ich mache erst mal weiter«, brummte Laura störrisch, »nächster Anhänger, nächster Name auf der Liste.«
    Fee hob den Kopf und schaute Laura an. »Als deine Managerin darf ich dich vielleicht daran erinnern, dass du zweitausendvierhundert Pfund pro Anhänger kriegst. Ich würde ihm an deiner Stelle vorschlagen, sich eine Alternativperson zu überlegen, anstatt den Anhänger ganz sausen zu lassen.«
    Laura warf ihr einen finsteren Blick zu.
    Â»Was hast du? Ich sag ja nur«, protestierte Fee, den Nagellackpinsel in der einen, das Fläschchen in der anderen Hand. »Ist doch nicht deine Schuld, dass sie so unkooperativ und seltsam ist. Wieso solltest du auf das Geld verzichten, bloß weil sie sich so extrem eigenartig benimmt? Mit dem, was du für einen einzigen Anhänger kriegst, könntest du

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