Ein Geschenk zum Verlieben
erloschen, und der Geräuschpegel erhöhte sich. Sam stand irgendwann auf und verschwand in einer Toilette. Laura fragte sich unwillkürlich, ob jetzt wohl gleich ein Alarm losgehen würde. Sie schien der Typ zu sein, der sich auf eine heimliche Zigarette ins Klo verdrückt. Später sah sie, dass David und Cat die Plätze tauschten, und wie Cat und Sam die seidigen Haarschöpfe zusammensteckten und sich eifrig miteinander unterhielten. Arme Kitty, dachte sie.
»Hallo.«
Sie schaute auf. Rob stand neben ihr.
»Ich wollte nur mal schauen, wie es Ihnen hier hinten geht.«
»Gut, gut«, antwortete sie. In diesem Moment tauchte eine Flugbegleiterin auf, die einen Handwagen mit Erfrischungen vor sich her schob.
»Entschuldigen Sie, Sir«, sagte sie mit einem kecken Lächeln. Sie freute sich offenbar schon darauf, sich an Rob vorbeidrängen zu dürfen.
Er schaute auf Laura herab. »Darf ich?«
»Oh, ach ja, natürlich.« Sie schnallte sich eilig los und rutschte durch auf den noch immer freien Fensterplatz.
Rob war noch mal davongekommen, die Stewardess lächelte enttäuscht. »Einen Drink, Sir?«
Rob schaute Laura an. »Haben Sie Durst?«
Sie zuckte die Achseln. »Ja, vielleicht. Aber nur, wenn Sie ⦠ich meine, wenn Sie auch etwas nehmen.«
»Zwei Sekt, bitte«, sagte er zu der Stewardess. Es war klar, dass diese sogar auf die Flügel des Flugzeuges hinausgekrochen wäre, wenn Rob sie darum gebeten hätte.
»Ja, also«, begann er ein wenig verlegen, während sie dabei zusahen, wie die Flugbegleiterin die Folie von den Köpfen der Sektfläschchen löste. »Wie geht es mit dem Strandhäuschen voran?«
»Es wird allmählich«, antwortete Laura. »Die neuen Rohre sind inzwischen drin, es gibt jetzt also flieÃend Wasser, und der Schreiner will dieses Wochenende anfangen, soweit es das Wetter erlaubt. Er ist ein Freund von Jack, der mir aushilft. Ich hoffe sehr, dass alles bis Weihnachten fertig wird. Wenn ich Glück habe, schafft er seinen Teil bereits dieses Wochenende, und dann muss ich die Hütte nur noch streichen und einrichten.«
»So gut wie fertig, also?«, sagte er amüsiert. Machte er sich über sie lustig? »Na, wie gesagt, ich würde sie gerne bewundern, wenn alles erledigt ist.«
»Dann kommen Sie doch vorbei, wenn Sie das nächste Mal Ihren Klienten im nahe gelegenen Glasgow besuchen.«
»Norwich.«
»Sie müssen es wissen.« Sie hörte ihn leise lachen, er klang überraschend gelöst für einen Mann der sonst eher knappen Anweisungen.
»Weià Ihr Freund davon?«
»Himmel, nein. Es soll doch eine Ãberraschung für ihn werden.«
»Was macht er denn beruflich, Ihr Freund?«, erkundigte sich Rob einen Moment später.
»Er hat sein eigenes Unternehmen«, prahlte sie unvorsichtigerweise.
»Ach ja? Welche Branche?«
»Ãhm â¦Â« Hätte sie bloà nichts gesagt! »Er ist Polsterer.«
Rob nickte, als die Stewardess ihnen zwei Sektgläser reichte. »Hier, bitte.«
»Danke.«
»Und, was halten Sie bis jetzt von unserer Gruppe?«
»Sie sind alle â¦Â«Â â schrecklich einschüchternd â »â¦Â sehr freundlich. Aber fehlen nicht noch ein paar?«
»Alex und Isabella sind bereits dort. Für sie ist es einfacher, von Mailand aus direkt nach Frankreich zu fliegen.«
»Und wer ist Alex noch mal?«
»Cats erste groÃe Liebe«, antwortete Rob kleinlaut.
»Ach. Und Sie alle â¦Â«
»Ja, wir sind alle miteinander befreundet. Sehr modern, nicht?« Seine Augen funkelten.
»Cat ist, ähm, sehr hübsch. Ich meine, sie ist echt ⦠wow.«
Er lächelte kopfschüttelnd. »Ich weiÃ. Sie hat eine sagenhafte Ausstrahlung auf alle Leute. Wir sind jetzt schon seit fünf Jahren zusammen, aber wenn sie einen Raum betritt, dann fühle ich mich noch immer wie bei unserer ersten Begegnung.«
»Schön für Sie«, sagte Laura leise. Sie sah, wie sich sein Blick auf das lange Bein seiner Frau heftete, das lässig über eine Sitzlehne in den Gang baumelte. Was für ein perfektes Paar sie waren: erfolgreich, charmant, sie ebenso hübsch wie er attraktiv, beide groÃzügig und freundlich. Von Cats Charity-Arbeit wusste Laura bereits, und Kitty hatte ihr erzählt, dass Rob ihren Flug ebenfalls
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