Ein Geschenk zum Verlieben
Gesicht. »Klingt, als wären die beiden ziemlich hart im Nehmen gewesen.«
»Ja, ich glaube auch. Wenn ich Cat damals getroffen hätte, als sie mit Sam rumzog, ich glaube, ich hätte mich nicht an sie rangetraut.« Er schwieg einen Moment. »Nein, das stimmt nicht. Für sie wäre ich schon damals durchs Feuer gegangen.«
Laura schaute ihn erstaunt an. Als er ihre Reaktion bemerkte, wandte er beschämt den Blick ab. Ihr war noch niemand begegnet, der derart verrückt nach seiner eigenen Frau war. Nach der eines anderen, ja â¦
»Cat muss selbst eine ganz schön starke Persönlichkeit sein«, meinte sie, »wenn sieâs mit einer wie Sam ausgehalten hat.«
Rob überlegte einen Moment. »Ja, schon. Aber so tough, wie sie tut, ist Sam gar nicht. Da ist vieles Fassade.«
»Eine ziemlich überzeugende Fassade, wenn du mich fragst.«
»Was hat sie sonst noch gesagt? Ãber Cat, meine ich?«
»Na ja, es scheint, als wäre deine Frau eine miserable Köchin gewesen. Ich nehme an, dass sich das inzwischen gebessert hat?«
»Insofern, als wir uns einen guten Koch angeschafft haben, schon.«
»Okay!« Laura giggelte. »Als Haushaltshilfe kannte sie genau sechs Gerichte â alle mehr oder weniger mit Schinken und Käse.«
»Du meinst so was wie Raclette, Omelette, Fondue �«
»Genau â und das waren schon die guten Zeiten! Bis dahin hatte sie sich mit trockenem Toast über Wasser gehalten, wenn ich das richtig verstehe. Wie dieser Dünne von den Blues Brothers.«
»Elwood. Aber, nicht ganz trocken, nein. Mit Butter. Toast mit Butter, das mag sie heute noch gern.«
»Hast du gewusst, dass sie das mal zu einem feinen Dinner aufgetischt hat?«
Rob bog sich vor Lachen. Wie an jenem ersten Tag in ihrer Werkstatt blitzte auch jetzt der zwölfjährige Junge aus ihm hervor. Er wirkte sonst immer so kühl und abweisend, ganz der reiche Geschäftsmann, aber gelegentlich bekam man einen Blick auf den anderen Rob â entspannt, humorvoll, spielerisch-neckend â den jungenhaften Rob.
»Na, das Interview scheint ja richtig gut gelaufen zu sein.«
»Hm, ja.« Sie hatte es überlebt, mehr nicht.
Er lächelte, schaute sich wie beiläufig in ihrem Zimmer um. »Und, fühlst du dich wohl? Brauchst du noch was?« Sein Blick fiel auf den roten Bikini, der im Bad zum Trocknen aufgehängt war. Sie sah, wie er kurz an den Handtüchern hängen blieb, die gröÃtenteils immer noch so hingen, wie sie sie vorgefunden hatte. Auch ihr ganzes Make-up befand sich noch in ihrem Täschchen, ganz anders als bei Sam, wo es aussah, als ob es eine Explosion in einer Mehlfabrik gegeben hätte. Ein verwirrter Ausdruck trat auf sein Gesicht. Er konnte nicht begreifen, warum sie es sich noch nicht bequemer gemacht hatte.
»Ich komme mir hier vor wie in einem Fünf-Sterne-Hotel«, sagte sie nervös, »es ist einfach fantastisch. Kaum zu glauben, dass ihr hier wohnt .«
»Schön wärâs. Ich würde den ganzen Winter hierbleiben, wenn ich könnte.«
»Aber ihr kommt doch oft an den Wochenenden und in den Ferien her, oder?«
»So oft wie möglich. Aber es kommt mir trotzdem viel zu selten vor. Ich liebe die Berge.« Er durchquerte den Raum und trat ans Fenster. Sie hatte die Vorhänge noch nicht zugezogen. Unter ihnen erstreckte sich funkelnd Verbier wie Diamanten auf nachtblauem Samt.
»Ich auch.«
Er wandte den Kopf zu ihr um. »Ach ja? Was für eine Verbindung ist es bei dir? Ich bin neugierig. Warum hast du uns weisgemacht, du könntest nicht Ski laufen?«
»Das war nicht meine Absicht. Ich war einfach ⦠das alles hat mich überrumpelt. Ich bin ehrlich nicht davon ausgegangen, dass ich hier Ski fahren würde. Das war für mich ein Arbeitstrip.«
»Und jetzt?«
»Immer noch. Ich kriege das schon hin, keine Sorge.«
Er lachte. »So hab ich das nicht gemeint ⦠Ich weià nicht. Du bist so anders hier drauÃen, das ist alles.« So etwas hatte Alex heute Mittag auch gesagt. War es wirklich so auffällig?
»Na, du doch auch. Wir sind hier alle entspannt und in Freizeitstimmung«, versuchte sie weitere Fragen abzuwehren. »Aber ich sollte jetzt wohl besser zu Cat gehen, ich will sie nicht warten lassen.«
Rob schien enttäuscht darüber zu sein, dass sie die
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