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Ein Gespür für Mord - Detective Daryl Simmons 1. Fall

Ein Gespür für Mord - Detective Daryl Simmons 1. Fall

Titel: Ein Gespür für Mord - Detective Daryl Simmons 1. Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Winter
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Jedenfalls habe ich noch keine kennengelernt, die so backen konnte. Das ist verdammt hart für einen Schokoladesüchtigen wie mich.«
    »Sie Ärmster. Na, dann setzen Sie sich mal. Zwar haben Sie mir gestern schon die Hälfte des Kuchens abgeschwatzt, aber wenn Sie den tatsächlich ohne Bauchschmerzen weggeputzt haben, scheinen Sie wirklich ein ernsthafter Suchtfall zu sein.«
    Daryl genoss den noch warmen Kuchen, dazwischen nippte er an der Tasse Tee, die ihm Mrs. Sharp dazugestellt hatte.
    Die Köchin setzte sich zu ihm und erzählte von dem fahrenden Händler, der an diesem Nachmittag auf der Station angekommen war.
    »Nennt sich Lucky Kiwi, ist Neuseeländer. Hält sich für den glücklichsten Menschen, weil er sein eigenes Geschäft auf vier Rädern hat, nach Herzenslust herumreisen und alle paar Tage an einem neuen Ort sein kann. Er taucht jedes Jahr pünktlich zum Ende des Viehauftriebs hier auf. Wir haben bis heute nicht herausgefunden, wie er das macht. Er grinst nur immer, wenn wir ihn darauf ansprechen.«
    »Was bietet er denn an?«, wollte Daryl wissen.
    »So ziemlich alles, was man zum Leben im Busch braucht. Inklusive Pfannen, Töpfen und Geschirr.«
    »Wie sieht es mit Abführmitteln aus?«
    Die Augen der Köchin funkelten misstrauisch. »Er verkauft keine Arzneimittel. Das weiß ich, weil ich ihn mal nach Kopfschmerztabletten gefragt habe. Wieso, leiden Sie unter Verstopfung?«
    Daryl sah Mrs. Sharp mit einem verschlagenen Lächeln an. »Keine Sorge, mir geht’s prächtig. Allerdings gibt es da jemanden, dem ich im wahrsten Sinne des Wortes gern eine Abfuhr erteilen möchte.«
    »Ich bin ganz Ohr. Wer ist dieser Jemand, und weshalb wollen Sie, dass er sich in die Hosen macht?«
    Daryl hatte sich entschlossen, Mrs. Sharp ins Vertrauen zu ziehen. Als er ihr erzählt hatte, wer es war und was er plante, hielt sich die Köchin vor Lachen den Bauch.
    »Sie sind ja vielleicht eine Nummer, Simmons, also wirklich! Aber ich mach mit. Obwohl die Sache meinem Ruf ziemlich schaden wird.«
    »Dafür entschuldige ich mich schon jetzt.«
    »Schon gut. Wenn Sie Meena auf die Weise wieder zurückholen können, ist es das wert.«
     
    Lucky Kiwi hatte die Seitenwand seines Lasters wie ein Sonnendach hochgeklappt. Davor hatte er eine Reihe Klappständer aufgestellt, Bretter darübergelegt, das Ganze mit farbigen Tüchern dekoriert und rote Plastikkörbe mit Kleidern, Schuhen, Gürteln, Hüten, Toilettenartikeln und vielem mehr daraufgestellt.
    Die Waren des fahrenden Händlers waren von guter Qualität, die Preise mehr als akzeptabel. Der Neuseeländer mochte ein glücklicher Mann sein, reich würde er aber mit seiner Arbeit ganz bestimmt nicht werden.
    Nachdem sich Daryl eine Weile mit dem kleinen, drahtigen Mann unterhalten und seine Auslagen inspiziert hatte, kaufte er einen Tabakbeutel aus Känguruleder und ein Paar lange Schnürsenkel.
    »Wann fahren Sie weiter?«
    »Geplant war morgen. Aber wie ich erfahren habe, bringt Mr. Barrow morgen die Löhne der Saisonarbeiter mit.« Er lächelte verschmitzt. »Da lohnt es sich, ein wenig zu warten.«
    Als die Stockmen ihr Tagewerk beendet hatten und auf der Station erschienen, pries Lucky Kiwi sein Angebot in der Manier eines Jahrmarktverkäufers an. Dabei machte er eine Menge derber Witze, die ausschließlich für Männerohren bestimmt waren. Rasch hatte er einige Geschäfte abgewickelt, und wer nicht bezahlen konnte, ließ sich die Sachen bis zum nächsten Tag auf die Seite legen.
    Die Stimmung beim Abendessen war ausgelassen. Die letzten Kälber waren am Nachmittag gebrandmarkt und mit den Mutterkühen zusammen wieder freigelassen worden. Nun war der Viehauftrieb zu Ende. Die Männer, die nicht fest auf der Mount-Keating-Station angestellt waren, freuten sich auf ihren verdienten Lohn und das Wiedersehen mit ihren Familien. Die anderen auf eine Zeit, in der die Arbeit auf Mount Keating weniger hart sein würde.
    Daryl, der wie üblich mit Poison-Joe und Ray Hill sowie heute auch mit dem Neuseeländer zusammensaß, schielte während des Abendessens einige Male zu Murgura hinüber. Der Aborigine saß etwas abseits und schien tief in Gedanken versunken. Doch er aß und trank, das war die Hauptsache.
    Nach dem Essen machten sich die Männer über Mrs. Sharps Kuchen her, die wie üblich innerhalb einer halben Stunde bis auf den letzten Krümel weggeputzt waren. Da am nächsten Tag Samstag war und den Farmarbeitern zum ersten Mal seit mehreren Wochen wieder ein freies

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