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Ein Gespür für Mord - Detective Daryl Simmons 1. Fall

Ein Gespür für Mord - Detective Daryl Simmons 1. Fall

Titel: Ein Gespür für Mord - Detective Daryl Simmons 1. Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Winter
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Wochenende zur Verfügung stand, hatte es keiner von ihnen eilig, ins Bett zu kommen. Stattdessen spielten sie Karten. Wer kein Geld hatte, setzte kurzerhand einen Teil des zu erwartenden Lohns. Die Einzigen, die nicht an den Pokerpartien teilnahmen, waren Ray Hill, Daryl und Murgura.
    Nach dem Essen war der Eingeborene zunächst nervös auf seinem Stuhl herumgerutscht, ehe er plötzlich hochschoss und nach draußen rannte. Einige der Stockmen sahen ihm verwundert nach, konzentrierten sich dann aber wieder auf ihr Spiel. Mrs. Sharp hatte Daryl einen spitzbübischen Blick zugeworfen, den dieser mit einem kaum merklichen Nicken beantwortete. Er war zufrieden. Der erste Teil seines Plans hatte funktioniert. Nun streckte er sich und gähnte so übertrieben, wie er nur konnte. Poison-Joe, der ihn beobachtete, schüttelte den Kopf.
    »Sie wollen doch nicht schon schlafen gehen? Der Abend ist noch jung, und ich hatte gehofft, Ihnen noch ein paar Dollars aus der Tasche ziehen zu können.«
    »Lieber nicht«, antwortete Daryl und inszenierte einen weiteren Gähnanfall. »Erstens bin ich wirklich ausgesprochen müde, und zweitens bin ich wohl der miserabelste Kartenspieler Westaustraliens.«
    »Oh, kein Problem. Ist ein Kinderspiel, ich bring’s Ihnen bei.«
    Daryl lachte und stand auf. »Ich nehme an, auf die schmerzliche Tour.«
    »Ist die erfolgreichste. Sie wissen ja, erst aus Schaden wird man klug.«
    »Das mag vielleicht auf Sie zutreffen, Poison-Joe, aber nicht auf mich.« Mit diesen Worten verabschiedete sich Daryl und verließ den Aufenthaltsraum.
    Draußen schlug ihm angenehm kühle Luft entgegen. Der Mond hatte zugenommen, stand aber noch weit im Osten. Sein Licht warf lange Schatten, die den Platz vor den Schlafbaracken fast gänzlich in Dunkelheit hüllten.
    Daryl schlenderte zum Duschhaus, aus dem schwaches Licht drang. Als er stehen blieb und lauschte, vernahm er aus einer der Toiletten leises Stöhnen, gefolgt vom Rauschen der Spülung. Murgura ging es nicht besonders gut, das war unüberhörbar. Daryl schloss daraus, dass Mrs. Sharps Abführcocktail seine Wirkung nicht verfehlt hatte.
    Nebst Rizinusöl, das sich in der Hausapotheke der Station fand, hatte die Köchin noch zu einem alten Hausmittel gegriffen, das sie von ihrer Großmutter kannte. Dazu mischte sie eingedickten Aloesaft, der den Vorteil hatte, so gut wie geschmacksneutral zu sein, mit dem Rizinusöl, wodurch ein richtiggehendes Teufelsgebräu entstand, das sie dem armen Murgura sowohl ins Essen als auch in den Tee gemischt hatte. Keine Dreiviertelstunde später hatten Murgura bereits Bauchschmerzen geplagt, gefolgt von plötzlichem Durchfall. Nebenbei hatte Mrs. Sharps Rezept auch noch eine effektvolle Nebenwirkung. Das Mittel führte zu einer Rötlichfärbung des Urins, die zwar völlig harmlos war, einem Nicht-Eingeweihten aber dennoch wenn nicht Panik, so zumindest einen gehörigen Schrecken einjagen konnte.
    Eigentlich griff Daryl nicht gern zu solch heimtückischen Mitteln, aber in diesem Fall hatte er keine andere Wahl gehabt.
    Da er im Augenblick nicht damit rechnen musste, von jemandem beobachtet zu werden, ging er geradewegs zu Murguras Unterkunft. Bevor er hineinging, vergewisserte er sich nochmals, dass alles ruhig war. Dann trat er ein und schaltete das Licht an.
    Gegenüber dem Eingang an einer fensterlosen Wellblechwand standen fünf Betten, die jeweils durch einen einfachen Blechspind voneinander getrennt waren. Daryl öffnete die Schränke der Reihe nach. Der letzte gehörte Murgura. Er schraubte zwei der drei Glühbirnen aus den alten Blechlampen an der Decke und schüttelte sie so lange, bis er ein leises Klirren hörte und sicher war, dass sie nicht mehr funktionierten. Dann schraubte er sie wieder in ihre Fassungen. Die verbliebene Lampe erhellte nur noch den Eingangsbereich, der hintere Teil des Raums dagegen, wo sich Murguras Bett befand, lag in schummrigem Dunkel.
    Ein prüfender Blick zum einzigen Fenster nahe der Tür sagte Daryl, dass der Schein des Mondes auf seiner nächtlichen Wanderung nicht weit genug in den Raum vordringen würde, um Murguras Schlafplatz zu erhellen. Nun zog Daryl seinen neu gekauften Tabakbeutel aus der Tasche, öffnete ihn und verstreute einen Teil des pulvrig feinen, rötlichen Inhaltes über Murguras Kissen und die Decke. Anschließend löschte er das Licht und verließ die Wellblechhütte.
    Auf dem Weg zu seiner Unterkunft hob er wahllos einen pflaumengroßen Stein auf, den er in seinem

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