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Ein Gespür für Mord - Detective Daryl Simmons 1. Fall

Ein Gespür für Mord - Detective Daryl Simmons 1. Fall

Titel: Ein Gespür für Mord - Detective Daryl Simmons 1. Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Winter
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Beutel verstaute. Dann ging er zu Bett. Der kommende Tag versprach, interessant zu werden.
     

17
     
     
     
    A m Morgen fühlte sich Murgura bedeutend besser. Zwar hatten ihn in der Nacht noch mehrmals heftige Krämpfe heimgesucht, sodass er kaum geschlafen und die meiste Zeit auf der Toilette verbracht hatte, nun ging es ihm aber wieder so gut, dass er glaubte, etwas zu sich nehmen zu können.
    Er hatte entsetzlichen Durst. Außerdem waren Mund und Rachen staubtrocken. Er streifte sich Shorts über und überlegte, ob er gleich zum Aufenthaltsraum gehen sollte, um einige Tassen Tee zu trinken. Dann erinnerte er sich, dass die Köchin es nicht mochte, wenn die Männer ungeduscht zum Frühstück erschienen. Er war nicht in Stimmung, um sich mit dem dicken Weibsbild zu streiten, deshalb schnappte er sich Handtuch und Seife und machte sich auf den Weg zum Duschhaus.
    Im Osten tasteten sich die ersten Sonnenstrahlen über die Hügel, fluteten herab ins Tal und begannen, sich wie ein roter Ascheregen über die Farmgebäude auszubreiten. Er war spät dran. Die anderen Männer saßen bestimmt schon alle beim Frühstück.
    Auf der Hälfte des Weges trat Ray Hill hinter dem mächtigen Boabbaum hervor und stellte sich Murgura in den Weg.
    »Wo ist Meena?«, fragte er mit rauer Stimme.
    Murgura sah ihn einen Augenblick mit verächtlichem Blick an, dann schob er sich wortlos an ihm vorbei.
    »Ich habe dich etwas gefragt, Abo, also bleib gefälligst hier!«
    Murgura blieb stehen. Langsam wandte er sich um. »Pass auf, was du sagst«, erwiderte er drohend. »Sonst …«
    »Sonst was? Meena kannst du vielleicht einschüchtern, mich aber nicht. Ich habe dich beobachtet. Deinetwegen hat Meena die Station verlassen. Du weißt, wo sie ist, also raus mit der Sprache!«
    »Halt dich da raus, Kleiner. Diese Sache geht dich nichts an. Glaubst du etwa, ich wüsste nicht, dass du hinter Meena und mir hergeschnüffelt hast? Glaubst du, ich hätte nicht bemerkt, dass du in sie verliebt bist?«
    »Und wenn schon!« Ray spuckte die Worte geradezu heraus. »Das tut nichts zur Sache. Ich weiß, dass du Meena bedrohst, und das lasse ich nicht zu.«
    »Und ich weiß, dass du am Tag von Buttlers Verschwinden nicht die ganze Zeit über auf der Station warst, obwohl du das ausgesagt hast. Du siehst, wir beide haben unsere Geheimnisse. Belassen wir’s dabei.« Mit diesen Worten drehte sich Murgura um und ging weiter.
     
    Für einen Augenblick stockte Ray der Atem. Die Muskeln in seinem Gesicht begannen zu zucken, gleichzeitig hatte er das Gefühl, als fließe ätzende Säure seinen Hals hinab. Dann rannte er los. Von hinten stürzte er sich auf Murgura, schlang einen Arm um seinen Hals und riss ihn zu Boden. »Du sagst mir jetzt, wo Meena ist«, rief er außer sich und rammte ihm die Faust in die Nieren.
    Murguras Überraschung hatte nur den Bruchteil einer Sekunde gedauert. Noch während er auf die staubige Erde stürzte, hatten sich seine Muskeln gespannt und sich auf die ersten Faustschläge vorbereitet. So krümmte er sich auch nicht vor Schmerz, als er zweimal kurz hintereinander in die Seite geboxt wurde.
    Einen Moment lang rangen sie miteinander, wälzten sich durch den aufgewirbelten Staub. Ray kämpfte mit der Kraft eines wütenden Tigers, doch er konnte Murgura nicht im Würgegriff halten.
     
    Wendig wie einer Schlange gelang es Murgura, den Kopf aus Rays Umklammerung zu lösen und seinerseits zum Angriff überzugehen. Ein Doppelhieb gegen Hals und Kinn seines Gegners gab ihm genügend Spielraum, um wieder auf die Beine zu kommen. Doch auch Ray stand bereits wieder. Als er zu einem rechten Haken ansetzte, ließ Murgura Rays Faustschlag durch eine geschickte Körpertäuschung ins Leere gehen, worauf Ray das Gleichgewicht verlor und strauchelte. Murgura packte ihn sogleich an den Haaren, riss ihn wieder auf die Beine und versetzte ihm einen Schlag in den Magen, sodass Ray rückwärtstaumelte.
    Inzwischen waren sie nur noch wenige Meter vom Aufenthaltsgebäude entfernt. Wieder versetzte Murgura seinem Gegner einen Doppelschlag. Ray stolperte über die Verandastufe und stürzte krachend gegen die Wellblechwand. Als er sich wieder aufrappelte, griff er nach dem Henkel des blechernen Putzeimers, der neben dem Eingang stand, schwang ihn wie eine Keule und traf Murgura mit voller Wucht an der Stirn.
    Murgura sank augenblicklich zu Boden. Benommen versuchte er, Abstand zwischen sich und seinen Gegner zu bringen. Doch Ray gab ihm keine

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