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Ein Gespür für Mord - Detective Daryl Simmons 1. Fall

Ein Gespür für Mord - Detective Daryl Simmons 1. Fall

Titel: Ein Gespür für Mord - Detective Daryl Simmons 1. Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Winter
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seine dicke Aktentasche auf den erstbesten Tisch. »Ich werde mich wie jedes Jahr kurzfassen: Ihr habt hervorragend gearbeitet, ich danke euch. Bevor ich jedoch die Löhne auszahle, muss ich euch noch etwas mitteilen. Diejenigen, die vorhatten, heute oder morgen früh abzureisen, muss ich leider bitten, noch bis Montag hierzubleiben. Ich weiß«, fuhr er lauter fort und übertönte das Gemurmel der überraschten Stockmen, »ihr wollt zu euren Familien zurück. Aber wie mir die Polizei in Broome mitteilte, wird sie am Montag erneut jemanden hierherschicken, um jeden von euch noch einmal wegen Buttlers Tod zu befragen.«
    Erneut ging ein Raunen durch den Raum. Diesmal klang es nicht überrascht, sondern verärgert.
    »Die haben unsere Aussagen doch bereits«, meldete sich einer der Eingeborenen zu Wort. »Was versprechen die sich davon, uns die gleichen Fragen noch mal zu stellen?«
    »Das weiß ich leider auch nicht.«
     
    Nachdem die Männer ihr Geld erhalten hatten, gingen die meisten nach draußen. Lucky Kiwi hatte seine Waren bereits wieder ausgebreitet, doch nur wenige Farmarbeiter waren in der Stimmung, etwas zu kaufen.
    Als die Hitze unerträglich wurde und die Buschfliegen begannen, auf jedes Lebewesen Jagd zu machen, das größer war als sie selbst, verzogen sich die Männer. Einige gingen zurück in den Aufenthaltsraum, andere suchten ihr Quartier auf.
    Der Neuseeländer war gerade dabei, seine Auslagen einzupacken, als Poison-Joe neben ihn trat.
    »Und, wie lief das Geschäft?«
    »Schleppend«, antwortete der fahrende Händler. »Werde meine Zelte abräumen und weiterfahren.«
    »Noch Platz für einen Mann?«
    Lucky Kiwi sah ihn mit großen Augen an. »Wieso das denn? Sie arbeiten doch schon viele Jahre hier.«
    »Neun, um genau zu sein. Höchste Zeit für eine Luftveränderung.«
    »Und das hat nicht zufällig etwas mit dieser Polizeisache zu tun?«
    Poison-Joe machte einen Schritt auf den fast zwei Köpfe kleineren Neuseeländer zu. Mit einem vielsagenden Lächeln sah er auf ihn hinunter. »Glauben Sie wirklich, dass ich vor irgendetwas davonlaufe?«
    Lucky Kiwi sah zu Poison-Joe auf und schüttelte den Kopf. »Wenn Sie mich so fragen …«
     

18
     
     
     
    D aryl saß entspannt auf dem abgenutzten ledernen Sofa in Martin Barrows Wohnzimmer. Das alte Stück war in keinem guten Zustand, dafür aber unglaublich bequem.
    Daryls Arme lagen ausgestreckt auf der abgewetzten Rückenlehne, während sein Blick auf das große, bis zum Boden reichende Fenster gerichtet war. Er genoss den herrlichen Blick auf den Carson River und die dahinterliegenden roten Hügel, die in der Mittagshitze wie glühende Kohlen flimmerten.
    Gleichzeitig lauschte er dem Gespräch, das Martin Barrow über Funk mit seinem Vorgesetzten, Chief Inspector Garratt, führte. Der Viehzüchter saß an einem kleinen Tisch in der Ecke des großen Wohnzimmers und sprach in das fast schon antik anmutende Funkgerät.
    »Aber wenn ich es dir doch sage, Paul, er ist irgendwo draußen bei den Männern … Nein, ich weiß nicht, wo … Ja, Sergeant Morley hat mir gesagt, dass du ihn zurückbeordert hast …«
    Zwischendurch warf Barrow verärgerte Blicke in Daryls Richtung, doch Daryl saß nur da, sah aus dem Fenster und behielt Barrow in den Augenwinkeln.
    »Natürlich habe ich ihm gesagt, er soll sich bei dir melden … Nun beruhige dich … Ja, versprochen. Ich werde dafür sorgen, dass er dich so schnell wie möglich zurückruft …«
    Obwohl die Stimme seines Vorgesetzten nur als unverständliches Krächzen an seine Ohren drang, konnte Daryl dem Gespräch mühelos folgen. Ohne Zweifel war Chief Inspector Garratt mit seiner Geduld am Ende. Jetzt mit ihm zu reden, hätte keinen Sinn gehabt. Erstens hätte er ihn nicht zu Wort kommen lassen und zweitens würde er ihm zweifellos befehlen, auf der Stelle nach Perth zurückzukehren. Ersteres war Daryl gewohnt, Letzteres konnte er gerade jetzt unmöglich befolgen.
    Als der Viehzüchter das Gespräch beendet und das Funkgerät abgestellt hatte, ging er wortlos zu einem gläsernen Wandschrank, wo er einen kleinen Vorrat an hochprozentigen Getränken aufbewahrte. Gedankenversunken schenkte er sich einen großen Whisky ein. Erst nachdem er sich zu Daryl gesellt hatte, bemerkte er, dass er vergessen hatte, ihn zu fragen, ob er auch einen Drink wollte.
    »Wie steht’s mit was zu Trinken?«
    »Ich komme gern darauf zurück, aber nicht heute«, erwiderte Daryl. »Außerdem haben Sie ihn jetzt sicher nötiger

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