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Ein Gespür für Mord - Detective Daryl Simmons 1. Fall

Ein Gespür für Mord - Detective Daryl Simmons 1. Fall

Titel: Ein Gespür für Mord - Detective Daryl Simmons 1. Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Winter
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recht. Er hatte von Anfang an so ein Gefühl, dass mit Ihnen etwas nicht stimmt.« Er strich sich langsam durch den Bart, dann setzte er sich aufs Bett. »Sind Sie ein Cop?«
    Daryl nickte.
    »Inspector?«
    »Detective.«
    »Detective Simmons also«, stellte Poison-Joe mit einem ironischen Lächeln fest. »Nun, Detective, wie lautet die Anklage?«
    »Lassen Sie uns erst mal ein wenig miteinander plaudern.«
    »Und worüber?«
    »Beginnen wir mit der Wahrheit.«
    »Welche Wahrheit meinen Sie?«, entgegnete der alte Mann vorsichtig.
    »Zum Beispiel ihrem richtigen Namen. Joe Banks klingt ganz nett, in Wirklichkeit heißen Sie aber Joseph Forbes.«
    »Eins zu null für Sie. Wie haben Sie’s rausgekriegt?«
    »Indem ich Ihre Fingerabdrücke habe überprüfen lassen.«
    »Es geht eben nichts über forensische Untersuchungen«, erwiderte Poison-Joe sarkastisch.
    »Passen Sie auf, es kommt noch besser. Was würden Sie sagen, wenn ich behaupte, Buttler habe sie erpresst?«
    »Dass Sie das erst einmal beweisen müssen.«
    »Kein Problem. Sehen Sie, seit Floyd Buttler auf Mount Keating arbeitete, legte er jeden Monat dreihundert Dollar beiseite. Das allein ist schon ziemlich ungewöhnlich. Stockmen geben ihren Lohn normalerweise schneller wieder aus, als sie ihn verdienen. Buttler besaß zudem noch einen Hubschrauber, der im Unterhalt sehr teuer ist. Vielleicht schaffte er es tatsächlich mit dem Geld, das er durch gelegentliche Transportflüge nebenbei verdiente, diese Kosten zu decken. Trotzdem musste er ziemlich diszipliniert sein, um monatlich einen solchen Betrag beiseitelegen zu können.«
    »Und was soll das beweisen?«, unterbrach ihn der Farmarbeiter.
    »Noch nichts. Aber zwei Monate, nachdem ihn Barrow zum Vorarbeiter befördert hatte, wurden neben dem üblichen Betrag zweitausend Dollar auf sein Konto überwiesen. Drei Monate später eintausend. Und kurz vor seinem Verschwinden weitere zweitausendfünfhundert. Das ist viel mehr, als Buttler hätte sparen können. Ich habe es nachprüfen lassen: Exakt diese Beträge wurden von Ihrem Konto bei der Westpac Bank abgehoben und auf Buttlers Konto überwiesen.«
    »Ihre Beweise sind nicht viel wert. Ich kann Buttler das Geld ja schließlich auch geliehen haben.«
    »So gut wie Ihr ganzes Vermögen? Sehr unwahrscheinlich. Vergessen wir auch nicht den Zeitungsausschnitt«, bluffte Daryl. »Ich stelle mir das Ganze folgendermaßen vor: Nachdem Buttler als Vorarbeiter in seine Unterkunft gezogen war, hat er vermutlich ein Versteck für sein Sparbuch gesucht. Er fand es in dem Zeitschriftenstapel unter dem Schrank. Bei der Gelegenheit muss er wohl die alten Magazine durchgeblättert haben. Wie es der Zufall will, stieß er auf einen Artikel über einen bewaffneten Banküberfall, in dessen Zusammenhang nach einem vorbestraften Mann namens Joseph Forbes gesucht wurde. Neben dem Bericht war sogar ein Foto abgedruckt. Obwohl das Bild schon einige Jahre alt war, erkannte Buttler, dass es sich um Sie handelte. Wahrscheinlich nahm er an, dass ein Mann, der eine Bank überfallen hat und dann als Farmarbeiter untergetaucht ist, bestimmt noch nicht seine ganze Beute ausgegeben haben kann. Also fing er an, Sie zu erpressen.«
    Poison-Joe nickte anerkennend. »Ehrlich gesagt, ich war ganz schön überrascht, als ich bei Ihnen das Sparbuch und den Zeitungsausschnitt fand. Hätte nicht gedacht, dass Buttler sie in seiner Hütte versteckt. Schade, ich hatte angenommen, es sei dort zu dunkel gewesen, als dass sie den Zeitungsausschnitt genauer hätten studieren können.«
    »Nun, in Wahrheit konnte ich lediglich einen flüchtigen Blick auf die Überschrift und das Bild werfen. Aber zusammen mit dem, was ich bereits über Sie herausgefunden hatte, reichte das für eine Theorie.«
    »Ganz recht, eine Theorie, mehr nicht.«
    »Oh, das hatte ich ganz vergessen. Ich habe Ihr Versteck an der Uferklippe gefunden.«
    Poison-Joe zog überrascht die Brauen hoch. »Alle Achtung, Sie sind ein verdammt cleveres Kerlchen.«
    »Danke. Das wäre also ein weiterer Punkt für mich. Übrigens, als ich Sie beobachtet habe, wie Sie zu Ihrem Versteck kletterten, sah ich, dass Sie einen Beutel dabeihatten. Was war da drin?«
    »Wachstuch und Plastikfolie, um die Winchester wetterfest einzupacken. Als ich sie versteckte, hatte ich nicht daran gedacht, dass der Schaft ja aus Holz ist und die Termiten ihn zerstören könnten.«
    »Und was haben Sie mit dem Zeitungsausschnitt gemacht?«
    »Den hab ich verbrannt. Nun

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