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Ein Glas voll Mord

Ein Glas voll Mord

Titel: Ein Glas voll Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte MacLeod
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hatte ihm erzählt, dass Mrs.   Treadway niemals so dumm gewesen wäre, denselben Ring zweimal zu benutzen, und ganz offensichtlich hatte sie das auch nie.
    Er fand die dreizehn Gläser mit grünen Bohnen, die tatsächlich allesamt anders zerkleinert worden waren als die in dem tödlichen Glas, das Fred Olson so dankbar seinen Kollegen überantwortet hatte. Sie hatten den Laborbericht über die Bohnen bekommen, die Mrs.   Treadway getötet hatten. Daraus ging klar hervor, dass sie bakteriell vergiftet waren; allerdings fand sich in den Papieren kein Hinweis darauf, ob die Bohnen geschnitten oder gebrochen worden waren. Mittlerweile waren die giftigen Bohnen natürlich entsorgt worden, und wer immer die Analyse vorgenommen hatte, würde sich nicht mehr erinnern können. Und selbst wenn der betreffende Fachmann sich erinnerte, was nicht sehr wahrscheinlich war, würde das kaum als Beweis durchgehen.
    Wenn Dr.   Druffitt noch leben würde, wäre es eine andere Geschichte. Ihm hätten die Geschworenen Gehör geschenkt, denn er war vor Ort gewesen, und er hatte die Beweise geliefert. Mrs.   Treadway war seine Patientin gewesen, und außerdem die Tante seiner Frau. Er hätte gute Gründe gehabt, sich an jedes Detail des tödlichen Glases erinnern zu können. Rhys würde an einem glasklaren Mordfall arbeiten und nicht an zwei eventuellen Mordfällen mit keinem einzigen Beweis.
    Vielleicht könnte er die Exhumierung Henry Druffitts veranlassen – obwohl dessen Familie wegen des Skandals alles tun würde, um ihn davon abzubringen –, aber wozu wäre das gut? Es gab eine medizinische Bescheinigung. Dr. Brown war immer noch einigermaßen   compos   mentis , was immer das auch wert war. Olson hatte erzählt, Mrs.   Druffitt sei zu Hause gewesen, während Dr.   Brown den Leichnam untersuchte – und nach allem, was Rhys über den alten formvollendeten Gentleman gehört hatte, war er der Letzte, dem irgendetwas auffiel, was einer Dame Kummer bereiten könnte.
    Was die Wunde in Henrys Schädel betraf, so war Rhys sicher, dass sie verdächtig gewesen war, als Janet und Fred Olson sie untersucht hatten – und unverdächtig, als er beerdigt wurde. Dafür hatten der zuvorkommende Ben Potts oder der mysteriöse Hilfsarbeiter Neddick ganz sicher gesorgt.

12. Kapitel
    Rhys machte sich im Haus zu schaffen, bis Gilly und ihre Männer zurückkamen und ihn halbherzig zu gebratenem Fisch einluden, was er höflich ablehnte. Sein Appetit stand nach anderem. Das Schicksal eines Mounties ist nicht immer ein glückliches, und daher hatte er nicht die Absicht, sich zufällige Annehmlichkeiten entgehen zu lassen – wie zum Beispiel die, während des Essens Janet Wadman ansehen zu dürfen.
    Wie jede gute Hausfrau überschlug sich Janet mit Entschuldigungen, während sie ihm ein Festmahl vorsetzte.
    »Es tut mir leid, dass es heute Abend so schmale Kost gibt. Ich kann überhaupt nicht mehr ordentlich denken – geschweige denn kochen. Dot Fewter ist nicht mehr wiedergekommen, sie bleibt heute Nacht bei Mrs.   Druffitt. Ich nehme an, die arme Frau fürchtet sich, allein in dem großen Haus zu schlafen. Und Dot ist besser als niemand.«
    »Das ist Ansichtssache«, sagte Rhys. »Dieses Essen ist köstlich, Janet, und beim Abwasch werde ich dir helfen. Wo ist dein Bruder? Will er sich nicht mit mir an einen Tisch setzen?«
    »Er war viel zu aufgeregt, um mit irgendwem zu essen. Mama Dupree hat angerufen – das ist die Mutter seiner Frau – und gesagt, das Annabelle aus dem Krankenhaus entlassen wird. Also ist er sofort losgefahren, er hat sich nicht mal mehr die Hände gewaschen, vom Essen gar nicht zu reden. Aber das macht nichts, Mama Dupree wird ihm was machen. Sie kocht sehr gut.«
    »Nicht besser als du, da bin ich sicher«, sagte Rhys in aller Aufrichtigkeit. »Das bedeutet also, dass Berts Frau heute noch hier herkommen wird?«
    »Oh nein. Annabelle wird noch ungefähr eine Woche bei ihrer Familie bleiben. Die ganze Aufregung hier wäre noch zu viel für sie, und sie muss wegen ein paar Nachuntersuchungen in der Nähe ihres Arztes bleiben. Ich nehme an, Bert wird über Nacht dort bleiben und morgen früh zurückkommen. So macht er es jedenfalls sonst immer.«
    »Und wer kümmert sich in der Zeit um die Farm?«
    »Sam Neddick, schätze ich, wenn Bert nicht früh wieder da ist. Sam wohnt gleich nebenan, weißt du, auf dem Heuboden von Mrs.   Treadways Scheune. Ich glaube, das habe ich dir schon erzählt. Ich fühle mich schrecklich

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