Ein Grabstein fuer den Playboy
zurückkam, sagte
sie: »Mein Name ist Elizabeth Staedtler. Ich bin hier in
Indianapolis, um mich für eine Stellung zu bewerben. Ich bin gestern
nachmittag angekommen, und mein Termin ist um elf.«
Ich schaute auf die Uhr. Kurz
vor zehn.
»Ich bleibe vermutlich
bis morgen«, sagte sie.
Ich fragte: »Woher
kommen Sie?«
»Aus Connecticut.
Bridgeport.«
»Und was machen Sie -
oder was wollen Sie machen?«
»Ich bin Akademikerin«,
sagte sie. »Ich dachte an einen Posten bei der I.U.P.U.I.«
Die Vereinigung der
Indiana-Universität und der Purdue-Universität in Indiana.
»Dann sind Sie
vielleicht Doktor Staedtler?«
»Doktor der Philosophie«,
sagte sie mit leichtem Lächeln. »Ja.
Aber mein Problem ist ein
ganz anderes.«
»Was denn für
eines?«
»Ich habe eine Freundin«,
sagte Dr. Staedtler, »die in Indiana lebt. In Nashville, im Brown
County.«
»Ich kenne den Ort«,
sagte ich.
»Wir sind zusammen auf
das College gegangen, an der Universität von Bridgeport, und haben
seitdem den Kontakt nicht abreißen lassen.«
»Seit - wann?«
Sie überlegte einen
Augenblick. »Ich habe fünfundsiebzig das Examen gemacht. Aber
sie ist schon früher ausgestiegen. Hatte ein paar harte Jahre und
heiratete dann, ich glaube, vierundsiebzig. Seitdem haben wir uns jährlich
ein oder zwei Brjefe geschrieben, und als ich jetzt den Entschluß faßte,
nach Indianapolis zu ziehen, dachte ich, das sei eine gute Gelegenheit,
unsere Freundschaft Wiederaufleben zu lassen. Diese Reise hierher kam so
überraschend, daß ich nicht mehr die Zeit hatte, ihr zu
schreiben, aber ich habe angerufen, nachdem ich hier angekommen war.«
»Und was hat sie
gesagt?«
»Sehen Sie, das ist das
Problem. Ihr Mann ist an den Apparat gekommen. Ich fragte nach Cilla. Er
sagte: ›Sie ist seit zwei Monaten nicht mehr bei mir‹ und
legte dann auf. Ich habe sofort noch einmal angerufen, um ihm zu sagen,
wer ich bin, und zu fragen, wo sie jetzt ist, aber er wollte nicht mit mir
sprechen und mir in keiner Weise helfen.«
»Hm.«
»Ich weiß nicht,
was ich jetzt tun soll. Ich nehme an, es ist nicht sehr weit von hier,
aber ich habe trotzdem nicht die Zeit, selbst hinzufahren.«
»Es ist ungefähr
eine Stunde Fahrt mit dem Wagen, Richtung Süden.«
»Ja, sehen Sie. Hin und
zurück also zwei Stunden - außerdem habe ich keine Ahnung, wen
ich nach was fragen soll. Nein, ich kann das einfach nicht. Sobald ich mit
meiner Besprechung hier fertig bin, muß ich zurück in den
Osten, aber ich möchte nicht Weggehen, ohne mehr über Cilla zu
wissen, als daß sie seit zwei Monaten nicht mehr bei ihrem Mann ist.
Ich habe nachgedacht, aber das einzige, was mir dazu einfiel, waren Sie.
Das heißt, daß jemand in meinem Auftrag herausfindet, was
geschehen ist. Wenn sie ihren Mann verlassen hat, schön und gut,
aber vielleicht weiß irgend jemand, wo sie sich jetzt aufhält.
Wenn ich diesen Job hier annehme, und sie ist in der Gegend - nun, ich möchte
einfach wissen, was mit ihr los ist. Vielleicht könnte sie sogar
gemeinsam mit mir eine Wohnung nehmen.« Dr. Staedtler lehnte sich
zurück! »Das ist es.«
»Ich muß heute
vormittag noch einen Bericht anfertigen«, sagte ich sehr geschäftsmäßig,
»aber heute nachmittag könnte ich nach Nashville fahren.«
»Gut.«
»Allerdings wird es
ziemlich teuer werden für das wenige, was Sie in Erfahrung bringen
wollen.«
»Was verlangen Sie als
Honarar? Hundertfünfundzwanzig am Tag?«
»Fünfundachtzig
zuzüglich notwendiger Spesen«, sagte ich.
»Nun, das ist es mir
wert.«
»Also gut«, sagte
ich und versuchte, die Fröhlichkeit in mir zu verbergen. »Ein
halber Tag und die Fahrt - das beläuft sich vermutlich auf ungefähr
fünfzig Dollar -, also wären fünfundzwanzig als Anzahlung
genug.«
Sie öffnete die
Handtasche, schien aber noch zu zögern. »Mr. Samson?«
»Ja?«
»Wenn es länger
dauert als einen halben Tag, wären Sie dann in der Lage, die Sache
weiterzuverfolgen?«
»Ich nehme an, ich
erfahre schnell genug, ob sie ihren Mann verlassen hat und ob sie noch in
der Gegend von Nashville ist«, erwiderte ich.
»Und wenn nicht?«
»Die Frage, ob ich sie
rasch finde oder nicht, hängt davon ab, was geschehen ist«,
erklärte ich.
»Jedenfalls - wenn es länger
als einen halben Tag dauern sollte, bin ich auch bereit, für die
weiteren Kosten aufzukommen.« Sie
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