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Ein Grabstein fuer den Playboy

Ein Grabstein fuer den Playboy

Titel: Ein Grabstein fuer den Playboy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Lewin
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zu
     verdienen, verstehen Sie? Oder haben Sie schon von Nutten gehört, die
     anständig bleiben und Steuern zahlen wie wir anderen?«
    Was denn für andere? hätte
     ich gedacht.
    »Also hören Sie
     sich um«, sagte er. »Finden Sie heraus, wo sie herkommt, und
     was sie in einem jungen Kerl wie meinem Sohn sieht - abgesehen vom Geld seines Vaters.«
    Okay.
    »Aber ganz diskret,
     klar?«
    Diskret. Eine Überprüfung.
     Klar.
    »Wenn sich
     herausstellt, daß sie anständig ist - und woher soll ich das
     wissen? Die meisten Mädchen heutzutage sehen in meinen Augen wie
     Nutten aus -, dann soll mein Junge nicht erfahren, daß ich mich
     über sie erkundigt habe.«
    Der Junge sollte es nicht
     erfahren. Klar.
    »Geld ist etwas
     Schreckliches, Samson. Es macht einen argwöhnisch, wo man zuvor unbekümmert
     war. Diese ganze Sache macht mir ein ungutes Gefühl. Ich
     meine - was hätte ich wohl getan, wenn mein alter Herr in meinen
     Privatangelegenheiten herumgestochert hätte? Ich hätte ihn
     aufgemischt, wirklich. So, wie die Welt ist, sollte ich froh sein, daß
     sich mein Junge überhaupt mit Mädchen abgibt. Aber ich bin nicht
     froh. Da haben Sie’s. Ich bin sogar zu Ihnen gekommen, um Ihnen den
     Auftrag zu geben, weil die Detektive, mit denen ich in geschäftlichen
     Dingen zusammenarbeite, nicht wissen sollen, daß ich so - so
     kleinlich bin. Was sagen Sie dazu?«
    Ich sagte nichts dazu. Der
     Auftrag half mir gegen meine eigenen kleinlichen Gefühle, gegen die
     kleinliche Sorge, nicht genug Geld in der Tasche zu haben.
    Und ich hatte nichts Ehrenrühriges
     herausgefunden. Das Mädchen war Sekretärin bei dem College, an
     dem der Sohn studierte, und hatte in den zehn Monaten, die sie dort
     bereits arbeitete, keinen Ton über ihr Vorleben geäußert.
     Also mußte ich ihre Spur zurückverfolgen; sie führte nach
     Toledo, wo sie aufgewachsen war. Ich stieß auf eine Anzeige wegen
     Ladendiebstahls und auf einen Bruder, der wegen Besitz von Marihuana
     verhaftet worden war. Bevor sie den Sekretärinnenposten übernommen
     hatte, war sie zwei Semester auf der Ohio State University gewesen, aber
     das sprach nicht unbedingt gegen sie. Sie wohnte bei einer Tante in
     Indianapolis. Und sie nahm an Abendkursen teil.       
    Ich nahm an, Papa Connah würde
     enttäuscht sein. Aber nicht wegen meiner Arbeit. Ich war ordentlich
     und sorgfältig vorgegangen und hatte mein Honorar redlich verdient.
    Was, da ich es noch nicht in
     der Tasche hatte, ebenfalls zu meinen Problemen zählte.
    Nach dem Frühstück
     las ich die Zeitung genau und ausführlich.
    Und nach der Zeitung brühte
     ich mir noch einmal Kaffee auf.
    Ich holte Schreib- und
     Durchschlagpapier.
    Ich reinigte die Typen meiner
     Schreibmaschine.
    Ich schaute aus dem Fenster.
    Ich staubte das Fensterbrett
     ab.
    Ich fand mein Notizbuch.
    Ich schenkte mir eine Tasse
     Kaffee ein.
    Und dann, siehe da! hörte
     ich, wie jemand das Büro betrat.
    Ein neuer Tag, und mein
     Selbstvertrauen war so gestärkt, daß ich nicht an
     Halluzinationen glaubte. Schwanger von Optimismus nahm ich Notizbuch und
     Kugelschreiber und ging vom Wohntrakt in den Geschäftstrakt.
    Was ich dort vorfand, war
     eine plumpe, unansehnliche Frau um die Dreißig mit einem
     beigefarbenen Kopftuch und einer schlampig aussehenden hellgrauen Jacke.
    »Mr. Samson?«
    Wenigstens war sie nicht
     versehentlich hier.
    »Kann ich Ihnen helfen?«
    »Ich hoffe doch«,
     sagte sie. Dann setzte sie sich, ohne von mir aufgefordert worden zu sein,
     in meinen Klientensessel. Sie nahm das Tuch ab und schüttelte ihr
     kurzgeschnittenes, dunkles Haar. Es sah so aus, als würde sie sich für
     länger einrichten. Mein Optimismus schien berechtigt zu sein.
    Ich nahm den traditionellen
     Platz hinter dem Schreibtisch ein und schlug mein Notizbuch auf. Dabei tat
     ich so, als ob ich nach einer freien Seite suchte. Dann notierte ich das
     Datum.
    »Ich bin in einer etwas
     seltsamen Situation«, sagte sie bedächtig. »Gestern abend
     habe ich Ihr Schild gesehen, und jetzt bin ich impulsiv zu Ihnen gekommen.« 
    »Das freut mich zu hören«,
     sagte ich. Es war eine echte Freude. Ich war froh, jemanden hier zu haben,
     mit dem ich reden konnte. »Und ich habe gerade Kaffee gemacht. Möchten
     Sie eine Tasse?«
    »Oh? Ach so. Ja, gern«,
     sagte sie, dann dachte sie einen Augenblick nach. »Mit Sahne und
     zwei Stück Zucker.«
    Sahne oder Milch - nur eine
     Frage der Konzentration.
    Als ich

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