Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ein Grausames Versprechen

Titel: Ein Grausames Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Howell
Vom Netzwerk:
die Seitentür in den Sanka, zog sie krachend hinter sich zu und weinte für sich allein.
     

21
    Die Nachmittagsbesprechung fiel kurz aus, und Ella und Murray trafen früher als beabsichtigt beim Rosie’s ein. Der Club sah aus, als sei er noch geschlossen. Murray zerrte an der Tür, dann klopfte er.
    Ella spähte durch das dunkle Glas. »Ich bin mir sicher, da drin bewegt sich was.«
    Murray klopfte wieder. Ella lugte in das Halbdunkel. War da jemand gerade aus dem Blickfeld geeilt?
    Sie zog ihr Handy hervor. »Hast du diese Nummer aus Kennedys Anruferliste?«
    Murray hielt ihr das geöffnete Notizbuch hin. Sie wählte mit dem Rücken zum Club und hörte ein leises Läuten aus dem Innern des Gebäudes. Schließlich nahm jemand ab.
    »Das Rosie’s ist geschlossen«, ertönte eine barsche Stimme.
    »Hier spricht Detective Marconi.« Sie holte mit der freien Hand ihren Ausweis hervor und drückte ihn an die Scheibe.
    Der Mann seufzte. »Einen Augenblick.«
    Ella steckte ihr Handy weg, als der Mann an die Tür kam und aufsperrte. Er schaute heraus, und sie zeigte ihm noch einmal ihren Ausweis. »Und Sie sind?«
    »Paul Davids, der Geschäftsführer.« Sein Schädel war kahl rasiert, und er trug ein enges, schwarzes T-Shirt und schwarze Jeans. Unter dem rechten Ärmel lugte der Rand einer Stacheldrahttätowierung hervor.
    »Dieses Telefon, das ich gerade angewählt habe, wo befindet sich das?«, fragte Ella.
    Davids deutete ins Innere des Clubs. »Auf der Theke.«
    Ella ging an ihm vorbei, Murray folgte ihr. Die Musik war aus, es war still im Club bis auf das Summen der Kühlschränke hinter der Bar. Davids schaltete die Deckenbeleuchtung ein, und der Club offenbarte sich als nichts weiter als ein muffig riechender, niedriger Raum.
    Ella ging zur Theke und sah ein Telefon auf der Personalseite stehen. Sie hielt nach Überwachungskameras Ausschau. Nichts als schwarz gestrichene Decke. »Wer hat Zugang zu diesem Telefon?«
    Davids zuckte mit den Achseln. »Das Personal hauptsächlich, aber manchmal fragen Gäste, ob sie es benutzen dürfen.«
    »Sie handhaben so etwas nicht restriktiv?«
    »Die Leute sollen zufrieden sein«, sagte er. »Wenn das ein Vierzigcentgespräch auf unsere Kosten beinhaltet, dann von mir aus.«
    »Haben Sie jeden Abend in der Woche geöffnet?«
    Er nickte.
    »Ab wann?«
    »Einlass ist um halb acht, aber um diese Zeit kommen noch nicht viele Leute. So ab zehn ist dann richtig Betrieb.«
    »Am Mittwoch, dem 4., wurde etwa um halb sieben, Viertel vor sieben abends ein Anruf von diesem Apparat gemacht. Haben Sie eine Ahnung, von wem?«
    »Nicht die geringste.«
    »Aber Sie sagten gerade, dass Sie erst um halb acht öffnen«, sagte Ella. »Dann kann also nur jemand von Ihrem Personal angerufen haben, oder?«
    »Nicht unbedingt«, erwiderte Davids. »Das Personal bringt manchmal Freunde früher mit herein, die DJs sind zum Aufbauen hier, und sie haben eventuell Roadies dabei.«
    »Wir brauchen eine Liste von allen Leuten, die an diesem Abend zu dieser Uhrzeit hier waren.«
    »Wie soll ich das jetzt noch wissen?«
    »Ist es wirklich so schwer?«, sagte Murray. »Sie schreiben alle auf, von denen Sie sich sicher sind, und dann setzen Sie alle Leute hinzu, die nur vielleicht da waren. Und wir fragen alle, an wen sie sich erinnern, und irgendwann, nach vielen Besuchen hier, wissen wir, wer den Anruf gemacht hat.«
    Davids runzelte die Stirn. »Wollen Sie die Liste jetzt?«
    »Wenn Sie nicht zu beschäftigt sind«, sagte Ella.
    Davids ging hinter die Bar und holte einen Block aus einem Schrank. Als er zu Ende geschrieben hatte, riss er die Seite heraus und gab sie ihnen. Ella überflog die sieben Namen und ihre Funktion. »Sagten Sie nicht, Sie seien der Geschäftsführer?«
    »So ist es.«
    »Hier steht, Sal Rios ist Geschäftsführer beziehungsweise Leiter. Was bedeutet das?«
    Davids legte den Kugelschreiber auf die Theke. »Er ist der Sohn von einem der Eigentümer. Das hier ist sein offizieller Titel, aber er schaut nur hin und wieder vorbei, und auch dann tut er nichts außer sich und seiner Freundin Drinks zu holen.«
    Von den anderen Leuten auf der Seite waren zwei als Thekenpersonal aufgeführt, einer war DJ, ein anderer dessen Aufbauhelfer, einer war Security und der letzte war Davids selbst.
    »Und haben Sie an diesem Abend irgendwelche Anrufe von diesem Apparat gemacht?«, fragte Ella.
    »Nein.«
    »Haben Sie gesehen, wer einen gemacht hat?«
    »Nein.«
    »Wo waren Sie um diese Zeit? Hier an

Weitere Kostenlose Bücher