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Ein Grausames Versprechen

Titel: Ein Grausames Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Howell
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schuldest.«
    Sal versuchte, sich aus Thomas’ Würgegriff zu befreien. »Ich schulde dir nichts.«
    »Meinst du?« Thomas verstärkte seinen Griff. »So wie ich es sehe, schuldest du mir Verschwiegenheit. Und die werde ich auf die eine oder andere Weise auch bekommen.«
    Der Druck in Sals Kopf nahm zu. Er riss an Thomas’ Arm, aber Thomas drückte nur umso fester zu. Sal hörte ein Läuten und spürte, wie sein Herz angestrengter hämmerte. Seine Lungen brannten nach Luft, und er sah rote Blitze in der Dunkelheit. Seine Beine gaben nach. Seine Finger waren nass von Schweiß und rutschten an Thomas’ Arm ab. Thomas drückte ein letztes Mal kräftig zu, dann ließ er ihn los und ging ohne ein Wort aus dem Zimmer.
    Sal fiel auf die Knie. Er fuhr sich mit zitternder Hand an den Hals. Unfassbar, dass es so weit gekommen war. Sie hatten ihren Spaß gehabt in Spanien, rund um die Uhr mit den Touristen Partys gefeiert, Ecstasy in den Clubs verkauft, die seinen Cousins gehörten, obwohl selbst damals schon Thomas’ wahres Wesen manchmal durchschimmerte - seine bisweilen alles verzehrende Konzentration auf Geld, die Leichtigkeit, mit der er andere manipulierte, wenn es ihm passte, der Mangel an Gewissen, mit dem er Leuten wehtun konnte. Dann war er hierhergekommen, und alles war größtenteils in Ordnung gewesen; es wurde erst während Kristis Schwangerschaft richtig schlimm - Sal konnte noch immer nicht glauben, was er damals alles gesagt hatte, etwa, dass sich Kristi in einen Walfisch verwandelte und er wünschte, sie würde es wegmachen lassen - und am schlimmsten dann, als er nach Österreich zurückgereist war, ohne seine Tochter auch nur gesehen zu haben. Er hatte schließlich wieder mit Sals Cousins in Spanien gearbeitet, dann war er mit Sals Onkel zusammengekommen und hatte dieses Geschäft hier geplant. Sal nahm an, dass Thomas es als sein Geschäft ansah, nachdem er alles in die Wege geleitet hatte, aber für Sal war es vor allem eins seiner Familie. Es waren Onkel Paulos Kontakte nach China, derer sie sich bedienten, und nur durch sie hatten sie den Drogenkoch bekommen. Es waren Paulos Freunde, die sie die Kunststofffabrik benutzen ließen. Thomas war nur ein Teil des Ganzen, nicht der Obermacker, für den er sich hielt.
    Sal setzte sich auf den Bettrand, legte den Kopf in die Hände und versuchte, nicht an Thomas’ Drohung zu denken, aber seine Finger kribbelten, und sein Atem ging zu schnell. Er zwang sich, langsamer zu atmen. Durch die Nase ein, dann fünf Sekunden halten, durch den Mund aus. Er hatte in der Zeitung gelesen, dass es bei Panikattacken zu diesem Hecheln kam, wie auch zu dem Gefühl bevorstehenden Unheils. Aber manchmal - wie jetzt gerade - befürchtete er, das Gefühl hatte weniger mit dem veränderten Verhältnis von Kohlendioxid und Sauerstoff im Blut zu tun, als vielmehr damit, dass alles täglich schlimmer wurde und dass er im tiefsten Innern wusste, es würde alles in einer Katastrophe enden, und zwar bald.
     

25
    Ella holte Lauren am Montagmorgen um neun ab und fuhr mit ihr in die Polizeizentrale in Surry Hills. Lauren war nervös, rutschte auf dem Sitz umher und fühlte sich durch den Sicherheitsgurt beengt. Die Wunde an ihrem Rücken schmerzte ebenfalls. Wenn sie daran dachte, was sie würde sagen müssen, stieg ihr die Röte ins Gesicht. Es war unvernünftig, dass sie sich so schämte - Thomas hatte sie immerhin bedroht, und seine Taten seither hatten bewiesen, dass sie allen Grund hatte sich zu fürchten. Aber sie war keine gewohnheitsmäßige Lügnerin, und das Wort auf sich selbst anwenden zu müssen war scheußlich.
    Sie sah zu Ella hinüber, die müde und gestresst aussah. Lauren dachte darüber nach, dass bei ihrer Arbeit die Fälle meist innerhalb einer Stunde zu Ende waren. Es dauerte natürlich länger, wenn man auf dem Land arbeitete oder die Umstände schwierig waren. Polizisten dagegen konnten Wochen, Monate oder gar Jahre an ein und demselben Fall arbeiten. Es musste ein Fluch sein, so lange Zeit an die immer gleichen Leute, Taten und Situationen zu denken, Puzzleteile zusammenzusetzen und nach Antworten zu suchen. Oder genügend Beweise zu sammeln, um jemanden hinter Gitter zu bringen.
    Zwanzig Minuten später saßen sie in einem Vernehmungszimmer. Zu Laurens Erleichterung war Detective Lance Fredriks warmherzig und freundlich. Er schüttelte ihr die Hand. »Nehmen Sie Platz. Wie ich höre, haben Sie in letzter Zeit einiges durchgemacht.« Er setzte sich gegenüber

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