Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ein Grausames Versprechen

Titel: Ein Grausames Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Howell
Vom Netzwerk:
denken.«
    Ella fuhr mit dem Finger die Adressliste entlang. Keine der Lieferungen war auch nur in die Nähe von Chinatown erfolgt. Am nächsten lag noch eine in Leichhardt, der Rest lag zunehmend weiter im Westen - Marrickville, Parramatta, Blacktown, Penrith. Einige der Lieferungen hatte Simon jedoch hervorgehoben. Der Fahrername war Kennedy.
    Ella tippte auf die Seite. »Interessant.«
    »Aber wie Simon schon sagte, gibt es viele Möglichkeiten, wie ein Karton von einem dieser Orte in eine solche Wohnung gelangen kann«, bemerkte Murray. »Jemand holt ihn aus einem Container hinter einem Laden, weil er ihn beim Umzug brauchen kann, dann transportiert er etwas zur Uni damit, wo Feng ihn sich schnappt, um irgendwas nach Hause zu schleppen.«
    »Und ihn zerschneidet und in ein Loch in der Wand eines Drogenlabors stopft«, sagte Ella. »Hältst du es für Zufall, dass Kennedys Name hier ebenfalls auftaucht?«
    »Wir wissen nicht, ob der Karton von ihm bewegt wurde. Hier sind noch acht weitere Fahrer aufgelistet.«
    Ella las die Liste der Waren durch. Kosmetik, Ärztebedarf, Spielzeug, Schreibwaren, Haushaltswaren. Keine Chemikalien, von denen man vermuten konnte, dass sie an ein Drogenlabor geliefert wurden. Andererseits, würde irgendwer so arrogant sein, ein illegales Unternehmen so zu führen?
    »Sieht aus, als hätte Kennedy einen Bezirk im westlichen Stadtbereich beliefert«, sagte Murray.
    »Wäre vernünftig«, antwortete Ella. »Sie würden Zeit und Benzin sparen, wenn sie die Touren bündeln.«
    Sie blätterte auf die nächste Seite, wo weitere Lieferungen hervorgehoben waren. Plötzlich sprang ihr ein Name auf der Empfängerliste ins Auge.
    »Nolan.«
    Kennedy hatte im Namen eines A. Nolan Kisten mit Spielzeug an ein Lagerhaus in Marrickville geliefert.
    »Wer ist das?«, fragte Murray.
    »Der Fall von Wayne Rhodes. Ist am selben Tag gestorben wie Kennedy. Gibst du mir mal diesen Neon-Marker?«
    Murray reichte ihr den Stift, und Ella zog einen breiten Streifen über die Liste. Sie blätterte um. »Hier ist er wieder.«
    »Wie ist er gestorben?«
    »Er ist auf der Flucht vor Streifenbeamten von einem Zug gefallen, aber Wayne entdeckt gerade ein paar Merkwürdigkeiten in seiner Vergangenheit.«
    Murray griff seinerseits nach einem Marker und begann, die Seiten durchzugehen. »Er bekommt einiges an Lieferungen.«
    Als Ella mit Nolans Namen durch war, nahm sie einen roten Stift und unterstrich die Lieferungen an ihn, die Kennedy gemacht hatte. Murray tat es ihr gleich, und als sie fertig waren, war alles voller Streifen.
    Ella lehnte sich in ihrem Sessel zurück. »Und was bedeutet das nun? Dass ein Karton, den Kennedy an Nolan geliefert hat, in Fengs Wohnung gelandet ist?«
    »Falls es einer dieser Kartons war.« Murray zählte. »Ihre Lieferungen sehen nach viel aus, aber es sind nur zehn Prozent der gesamten Menge.«
    »Das sind drei Leute, die innerhalb weniger Tage gestorben sind, zwei durch Mord, einer unter ungewöhnlichen Umständen.« Sie tippte auf den Papierstapel. »Das bedeutet etwas.«
    »Aber was?«
    Sie nahm eine Handvoll DIN-A-4-Bogen und legte verschiedenfarbige Stifte bereit. Diagramme, sie brauchte Diagramme. Auf das erste Blatt schrieb sie KENNEDY oben links in die Ecke und NOLAN oben rechts. Sie zog Pfeile von ihnen, die sich in der Mitte der Seite trafen, wo sie VERBINDUNGEN hinschrieb. Darunter schrieb sie TELEFO-NATE und KARTON.
    »Fragezeichen«, sagte Murray. »Du weißt noch nicht, was der Karton bedeutet, falls überhaupt etwas. Du musst ein Fragezeichen dahinter setzen.«
    Sie tat es widerwillig, dann schrieb sie FENG in die Mitte der Seite. »Hat Simon gesagt, ob Feng ein Telefon hatte?«
    Murray schüttelte den Kopf. »Ich habe in der Wohnung auch keins gesehen.«
    Ella blätterte in ihrem Notizbuch zu den Seiten zurück, die sie nach dem Besuch in Fengs Bude gefüllt hatte. Sie hatte nichts von einem Telefon geschrieben.
    Murray wählte Bradshaws Nummer.
    »Er ist bestimmt schon weg«, sagte Ella. Die E-Mail war vor mehr als einer Stunde abgeschickt worden.
    Murray lauschte. »Anrufbeantworter.« Er hinterließ eine Nachricht, dann legte er auf.
    Ella setzte eine Reihe von Fragen neben Fengs Namen, die sie klären mussten, wenn sie mit Simon sprachen: Handy? Nummer? Letzte Rechnungen?
    »Stell dir vor, wir finden seine Nummer auf Nolans und/ oder Kennedys Rechnungen«, sagte sie. »Oder ihre Nummer auf seiner.«
    »Wegen eines Pappkartons?«, fragte Murray. »Wie groß ist die

Weitere Kostenlose Bücher