Ein Grausames Versprechen
Ärzten erledigen zu lassen.
Der ältere Polizist berührte sie an der Schulter. »Wie steht es um ihn?«
»Wir setzen die Wiederbelebungsmaßnahmen fort und bringen ihn schnell ins St. Vincent’s, aber sie werden ihn beim Eintreffen wahrscheinlich für tot erklären«, sagte Lauren.
Der Polizist nickte. Sein jüngerer Kollege sah aus, als würde er gleich zu weinen beginnen.
In der Zufahrt zur Notaufnahme des St. Vincent’s herrschte viel Betrieb. Der junge Sanitäter aus Paddington zwängte das Fahrzeug in eine enge Lücke am Rand, und Lauren, die während der Kompressionen aus dem Fenster schaute, zuckte zusammen, als die Glasfiberkarosserie an die Wand schrammte.
Die Hecktür wurde aufgerissen, und ein paar Sanitäter aus anderen Fahrzeugen zogen die Trage heraus. Lauren kletterte hinterher, dann sprang Joe aus dem Wagen, blieb mit dem Fuß hängen und stolperte gegen Lauren. Sie fing ihn um die Taille auf. »Alles in Ordnung?«
»Ich bin mit dem Arm an den Schlauch gestoßen.« Er machte Anstalten, das Stethoskop aufzusetzen, als die Tür zur Notaufnahme aufging und ein Arzt herausschaute. »Ist das der Herzstillstand?«
»Einen Moment noch«, sagte Lauren.
Der Arzt schnaufte und sah auf die Uhr.
Lauren verdrehte die Augen in Richtung Joe. »Bringen wir ihn einfach rein.«
»Ich bin ziemlich heftig dagegen gestoßen.«
»Der Mann ist tot«, sagte sie. »Es spielt keine Rolle, ob der Schlauch ein wenig verrutscht ist.«
Sie rollten die Trage in Richtung Türen, die von allein aufgingen, um sie einzulassen. Lauren blickte zur Überwachungskamera hinauf und lächelte zum Dank, da sie wusste, irgendwer am Empfangstisch hatte sie kommen sehen und den Türöffner gedrückt.
Sie steuerten ins grelle Licht des Wiederbelebungsraums, der Polizist, der im Rettungswagen mitgefahren war, folgte ihnen auf den Fersen. Lauren hielt den Kopf des Patienten in den Händen und stabilisierte die Röhre zwischen den Fingern, während Joe und das Personal der Notaufnahme die Decke über dem Mann entfernten. Lauren zählte laut bis drei, dann hob das Team den leblosen Körper auf ein Krankenhausbett.
Der Arzt prüfte die Pupillen des Mannes und runzelte die Stirn. »Was ist passiert?«
Lauren berichtete rasch. »Sein Herz hat die ganze Zeit nicht gearbeitet«, schloss sie. »Keine Reaktion auf Wiederbelebungsmaßnahmen, Adrenalin, Natriumbikarbonat und Lignocain.«
Der Arzt lauschte mit dem Stethoskop nach Herztönen. »Wie viel Zeit ist vergangen?«
Lauren schaute auf ihre Armbanduhr. »Vierzig Minuten.«
»Okay, ich erkläre ihn für tot«, sagte der Arzt. Der Pfleger, der die Herzmassage durchgeführt hatte, nahm seine Hände von der nackten Brust des Mannes und trat vom Bett zurück. Die Schwester, die den Beatmungsbeutel gedrückt hatte, schloss ihn von der endotrachealen Röhre ab. »Die Todeszeit ist 20.10 Uhr.«
Die Tür wurde aufgestoßen, und Claire kam herein.
»Wir brauchen niemanden mehr«, sagte der Arzt, ohne die Augen von seinen Formularen zu nehmen.
Claire sah sich um, ohne ihm zu antworten. Lauren lächelte ihr zu, aber sie schien es nicht zu sehen. Lauren hörte, wie sie Joe etwas zuzischte, und sah, wie Joe, der gerade die Kabel des EKG-Geräts wegpackte, überrascht aufsah.
Was hatte sie für ein Problem? Lauren zog die Laken der Rolltrage ab, dann hob sie das Sauerstoffgerät hinauf. Sie streckte die Hand aus, damit ihr Joe das EKG-Gerät gab, aber er war in eine Unterhaltung mit Claire vertieft.
Lauren rollte die Trage hinaus zum Rettungswagen und ließ sie dort stehen. Joes Aufgabe als Fahrer der Schicht war es, sauber zu machen und Ausrüstung und Medikamente aufzufüllen. Sie als behandelnde Sanitäterin hatte den Papierkram zu erledigen. Sie würde erst ihre eigene Arbeit beenden und sich an seine machen, falls Claire dann immer noch auf ihn einredete.
Er kam jedoch nach wenigen Minuten heraus und sah besorgt aus. Lauren stellte keine Fragen, sondern blieb mit laufendem Radio im Führerhaus sitzen und schrieb, während er hinten wortlos die Zylinder des Sauerstoffgeräts wechselte und den Arzneikasten auffüllte.
Lauren hatte den Einsatzbericht fast ausgefüllt, und Joe bezog die Trage gerade mit einem sauberen Laken, als die Tür zur Notaufnahme aufging.
Claire kam heraus und ging zur offenen Beifahrertür. »Wer hat ihm den Schlauch gelegt?«
»Ich«, sagte Lauren.
»Hast du überprüft, ob er richtig sitzt?«
Bin ich ein Idiot?, lag Lauren auf der Zunge, aber sie hielt
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